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Innensicht Gender PiratenparteiWir rekonstruieren nicht

Für die Gleichberechtigung: Wir wollen Individuen nicht in Geschlechterkategorien einsortieren. Und wir wissen, dass die meisten Piraten das auch so sehen.

Nicht Mann, nicht Frau - Post-Gender und bunt, so sehen sich viele in der Piratenpartei. Bild: Marie-Louise Schulze/Piratenpartei Deutschland – Lizenz: CC-BY

D as ausdrückliche Bekenntnis zur Gleichberechtigung ist markant in der Satzung der Piratenpartei festgeschrieben. Die Partei "vereinigt Piraten ohne Unterschied der Staatsangehörigkeit, des Standes, der Herkunft, der ethnischen Zugehörigkeit, des Geschlechts, der sexuellen Orientierung und des Bekenntnisses, die beim Aufbau und Ausbau eines demokratischen Rechtsstaates und einer modernen freiheitlichen Gesellschaftsordnung geprägt vom Geiste sozialer Gerechtigkeit mitwirken wollen", heißt es in § 1.

Wir wollen jedes Individuum so sehen, wie es sich selbst sehen und schaffen möchte – das heißt auch: ohne es in eine Geschlechterkategorie einzusortieren und daraus Schlüsse über seinen Kopf hinweg zu ziehen. Wir leben aber in einer Gesellschaft, in der Menschen aufgrund ihrer Anatomie unterschiedlich sozialisiert und sogar diskriminiert werden. Eine Partei muss sich dieser Tatsache stellen, die resultierenden Probleme erfassen und Instrumente entwickeln, sich ihrer anzunehmen. Viele herkömmliche Instrumente beteiligen sich jedoch – gewollt oder ungewollt – gerade an der Konstruktion von Geschlecht als Einordnungsmechanismus. Solche Instrumente betrachten wir äußerst kritisch.

Dabei leugnen wir keinesfalls bestehende Geschlechterkonstruktionen. Wir versuchen aber, uns möglichst nicht selbst an ihrer fortwährenden Rekonstruktion zu beteiligen. Denn erst, wenn Individuen als Individuen und nicht mehr als Repräsentanten von Gruppen – z.B. "Frauen" oder "Männer" – behandelt werden, ist Sexismus nachhaltig der Boden entzogen und der Weg zu einem selbstbestimmten Pluralismus geebnet.

Piraten-Demokratie

Der vorliegende Artikel wurde im interaktiven Demokratieverfahren mittels "Liquid Feedback" von den Mitgliedern des Landesverbands Berlin der Piratenpartei unterstützt.

Unsere Hierarchien sind so flach wie möglich, und die Meinungs- und Informationsfreiheit zählt zu unseren Grundwerten. Debatten werden deshalb nicht unterdrückt, sondern leidenschaftlich geführt. Zu Genderthemen geschieht dies zum Beispiel in der AG Gender, der AG Frauen, der AG Männer, der AG Queeraten oder der AG Gleichberechtigung in der Gesellschaft. Gearbeitet wird unter anderem an Entwürfen zur Sozial- und Familienpolitik, die anerkennen, dass es so viele Lebensentwürfe wie Menschen gibt und die Politik jede selbstgewählte Lebensform in gleicher Weise respektieren muss. Wer sich in keiner unserer Gruppen wiederfindet, kann jederzeit selbst eine Arbeitsgruppe gründen - bürokratische Hürden gibt es nicht, allein Transparenz und Offenheit müssen gewahrt sein. Jedes Mitglied kann Themen einbringen, Programmpunkte entwickeln und ist auf Parteitagen und gegenüber den Vorständen direkt anstragsberechtigt.

Mit der Arbeit an politischen Positionen ist natürlich noch nicht für die parteiinterne Gleichberechtigung gesorgt. Wir sind uns bewusst, dass niemand mit dem Eintritt in die Piratenpartei die eigene Sozialisation in einer nicht geschlechtergerechten Gesellschaft abstreift. Ebenso lässt sich mit einer schönen Satzung Diskriminierung nicht "wegdefinieren". Wir haben daher Anlaufstellen geschaffen, die sich der Sorgen und Nöte einzelner Mitglieder annehmen: "Neuen an Bord" stehen seit langem die Piratenlotsen mit Rat und Tat zur Seite. Das Berliner Squad Counselor hat sich gegründet, um persönliche Unterstützung zu leisten. Es ist auch Ansprechpartner, sollten tatsächlich einmal Fälle von Diskriminierung auftreten.

Wir legen Wert darauf, dass solche Anlaufstellen stets für alle offen sind. Schließlich können Menschen allen Geschlechts von unfairer Behandlung betroffen sein. Umgekehrt sind Frauen nicht automatisch Opfer – auch wenn Sexismus ein häufiger Typus von Diskriminierung ist. Es ist uns wichtig, dass wir als Frauen nicht prinzipiell aufgrund unseres Geschlechts als fragil betrachtet oder in eine Opferrolle gedrängt werden. Wir Autorinnen erleben die Piratenpartei als allen Geschlechtern, sexuellen Orientierungen und Beziehungsformen gegenüber außergewöhnlich offen – und mit diesem Eindruck stehen wir nicht allein.

Lena Rohrbach ist Pressesprecherin der Piratenpartei Berlin, Manuela Schauerhammer dort stellvertretende Landesvorsitzende. Ihr Text ist eine Antwort auf die Forderung von Anna Berg (Mädchenmannschaft.net) nach einer Gender-Debatte für das Netz.

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66 Kommentare

 / 
  • A
    Alex (andra)

    Ich finde es immer wieder interessant und traurig, wie Feministinnen anderen Frauen vorschreiben, was sie zu sagen, zu denken und zu fühlen haben, wie sie sich kleiden müssen, welchen Beruf sie ergreifen sollen...

     

    Es freut mich, wenn Piraten und Piratinnen selbst entscheiden, ob sie sich der von Feministinnen erschaffenen weiblichen Bezeichnung anpassen, oder ob sie sich sagen, das es nicht wichtig ist, weil sie sich als Mensch aufgenommen fühlen und ihr Geschlecht nicht hervor heben müssen, WEIL sie nicht danach beurteilt werden.

    Wenn ich mein Geschlecht unbedingt hervorheben MUSS diskriminiere ich mich damit nicht selbst?

     

    Ich möchte kochen dürfen und wenn mir danach ist, will ich Miniröcke und hohe Stiefel tragen, ohne das ne Feministin mir das vorwirft.

    In den Kreisen, in denen ich mich normalerweise bewege, tragen übrigens viele (heterosexuelle) Männer Röcke (nein, keine Kilts) und werden dafür nicht zu Frauen gemacht, genauso wie Frauen Hosen tragen dürfen (nicht müssen) und nicht automatisch zu Männern werden.

     

    Das ich bei gleicher Qualifikation weniger Verdiene liegt nämlich nicht daran, dass bei meiner Berufsbezeichnung das "in" am Ende fehlt, sondern daran, dass wir Frauen Verträge unterschreiben, in denen ein niedrigeres Gehalt vereinbahrt wird...

  • I
    irreversibel

    Diese Diskussion zeigt überdeutlich, dass die Piratenpartei ihre Position in Genderfragen (wie in vielen anderen Politikbereichen auch) noch finden muss.

    Sollte es allerdings dabei bleiben, dass die Notwendigkeit dazu mit dem Verweis auf offene Kommunikationswege und die offensichtliche Abscheu vieler männlicher Parteimitglieder gegenüber dem Thema, weiter verneint wird, ist die Piratenpartei eben doch nur eine aus Nerds bestehende Internetpartei. Wäre schade.

  • G
    G.F.Brunner

    In 25 Jahren werden die Mädels sich die heutigen Zustände zurückwünschen in Neukölln,Kreuzberg,Wedding wächst die neue Generation der Paschas heran die forciert durch den Vergreisungsprozess der Alt-BundesbürgerInnen sich an die Hebel der Macht setzen.Dagegen werden selbst die 5oiger Jahre des letzten Jahrhunderts freier und gleichberechtigter erscheinen.

    Ich behaupte das es heutzutage dringendere Baustellen gibt die akuteren Handlungsbedarf haben als die Interna einer Splitterpartei.

  • NS
    nona sumy

    @Pirat (mit Klitoris)

     

    Der Ton _ist_ entsetzlich - selbstentlarvend. Und sollte genau daher nicht (und schon gar nicht von den tazInnen) moderiert werden!

     

    Apropos Zensur: Warum darfst Du unzensiert Klitoris schreiben und mir wurde aus dem Kommentar zum auslösenden Artikel http://www.taz.de/1/netz/netzpolitik/artikel/1/eine-debatte-fuers-netz/ der abschließende Kernsatz

    "Was geht Euch meine Muschi an?"

    ersatz- und kommentarlos von genau dieser taz rausgestrichen?

  • G
    Gerald

    @Leser:

    > Das Wahlrecht, das Recht zu kandieren, das Recht

    > reden zu dürfen. All diese Rechte stehen ja

    > satzungsgemäß nur den Männern in der Partei zu.

    > Sollten es wider erwarten doch (heimliche) Frauen

    > auf Posten schaffen, dann eben nur unter Verleugnung

    > ihres Geschlechts.... wie beim Papstamt.

     

    Wer hier diskriminiert bist du. In der Satzung steht eindeutig drin, dass "der Pirat" als geschlechtsneutraler Sammelbegriff verwendet wird.

     

    Du fühlst dich vermutlich auch diskriminiert, wenn man dich als Person bezeichnet, weil es ja "die Person" ist und würdest dich als Frau diskriminiert fühlen, wenn man dich als Mensch bezeichnet, weil es ja "der Mensch" ist.

     

    Und du diskriminierst mit deinen Äusserungen all die Frauen, die sich mit der Bezeichnung Pirat wohl fühlen, Rederecht haben, gewählt wurden usw.

     

    Aber wahrscheinlich bist du eh einer von den Menchen, der diesen Frauen abspricht Frauen zu sein weil sie nicht mit deiner Ideologie übereinstimmen und parallel glaubt die anderen würden diskriminieren, nur du selbst nicht.

     

    LG

     

    Gerald

  • L
    Leser

    > Welche Rechte haben Frauen denn bei den Piraten nicht?

     

    Das Wahlrecht, das Recht zu kandieren, das Recht reden zu dürfen. All diese Rechte stehen ja satzungsgemäß nur den Männern in der Partei zu. Sollten es wider erwarten doch (heimliche) Frauen auf Posten schaffen, dann eben nur unter Verleugnung ihres Geschlechts.... wie beim Papstamt.

  • PK
    Pirat (mit Klitoris)

    "Selbst in der CDU haben die Frauen mehr Rechte als bei den Piraten!"

     

    Welche Rechte haben Frauen denn bei den Piraten nicht?

     

    Ich bin wirklich gespannt auf deine Antwort, denn sie haben selbstverständlich alle Rechte, die alle anderen Menschen auch haben. Sie können sich auch "Piratinnen" nennen, wenn sie das möchten, falls du darauf anspielen wolltest - dieses seltsame Missverständnis wurde in den Kommentaren hier schon mehrfach richtiggestellt.

     

    Ansonsten bin ich ziemlich entsetzt über den Tonfall hier und würde mir an Stelle der taz eine Moderation (nicht Zensur) überlegen.

  • H
    Helene

    Ach ach. Nach dem Lesen all dieser Kommentare ist mir ganz anders zumute. Wie bösartig und unsachlich viele Menschen sind. Vielleicht war ich naiv.

     

    Dennoch, diese Schlammschlacht kann die Güte des Artikels nicht schmälern. Ich stehe hinter den Aussagen und wünsche mir mehr solcher Beiträge. Danke Piraten, dass ihr mich als Individuum betrachtet. Von euch lasse ich mich gerne vertreten!

  • E
    EinerDerExPiraten

    Frau Rohrbach gehen die Argumente aus. Sie wird lieber unsachlich und schwingt (in diesem Fall) die Alterskeule (Rohrbach: "So sieht es aus, wenn moderne junge Menschen modernen Feminismus vertreten."). Diese Aussage ist umso unverschämter, als dass zum Beispiel Lena Simon, Gründerin der "Piratinnen"-Initiative, 25 Jahre jung ist.

     

    Rohrbach: "...schaut euch unsere Truppe an, du wirst so überrascht sein!" Überrascht darüber, wie Initiative und einzelne MeinungsmacherInnen mit neuen Ideen systematisch 'niedergemobbt' werden? Nein, mich überrascht nicht wirklich, wie der Chauvinismus der Piratenpartei durch Frauen gefördert und gestärkt wird. Die Parallelen zur NPD & Co. sind wieder einmal zu offensichtlich.

  • L
    Leser

    > Ich hab so viel feministisch gearbeitet in meiner Vergangenheit und so selten einen so offenen, gleichbehandelnden Raum wie bei den Piraten erlebt.

     

    Lena, wo hast du denn vorher "feministisch gearbeitet". Selbst in der CDU haben die Frauen mehr Rechte als bei den Piraten! Diesen Fakt kannste doch nicht einfach wegdenken, weil mann dich gerade mal so machen läßt.

  • LR
    Lena Rohrbach

    In meinem Posting sollte es natürlich "Missverhältnisse" und nicht "Missverständnisse" heißen...

  • LR
    Lena Rohrbach

    @ Constanze:

    >>Nicht umsonst heißt es ja, dass eine Frau dann zur Feministin wird, wenn sie ihren ersten Job hat. Theoretisch mag das ganz gut klingen, was die beiden Piratinnen hier hingeschrieben haben, aber dieses Konzept ist nur so lange handhabbar wie man studiert.>Ich bin kurz davor diese weiblichen "Piraten" als Verräterinnen an den Frauen zu bezeichnen. So sieht es also aus, wenn scheinbar moderne junge Frauen in einer Macho-Partei die Frauenbewegung ungeschehen machen wollen.

  • T
    thot

    @Andreas

     

    Ja, unerträglich, nicht wahr. Da wagen es Frauen doch tatsächlich anzumerken, dass sie ihr Geschlecht und die damit verbundenen Benachteiligungen nicht einfach vergessen lassen wollen.

     

    Das geht natürlich nicht.

  • C
    Constanze

    Nicht umsonst heißt es ja, dass eine Frau dann zur Feministin wird, wenn sie ihren ersten Job hat. Theoretisch mag das ganz gut klingen, was die beiden Piratinnen hier hingeschrieben haben, aber dieses Konzept ist nur so lange handhabbar wie man studiert. Sobald der Konkurrenzkampf anfängt, merkt man die Grenzen zwischen den Geschlechtern wieder sehr, sehr deutlich. Post-Gender ist eine Illusion.

  • B
    Berlinerin

    Hey, Männer, erzählt mir mehr!

    Zum Beispiel über Menstruationsbeschwerden oder wie es ist bei gleicher Qualifikation weniger Gehalt zu bekommen oder wie es ist wenn Männer einer lieber auf Hintern&Brüste schauen als ins Gesicht oder über Geburtsschmerzen oder warum ich mir als Frau immer noch die Beine rasieren "muss".

     

    Bisschen mehr Sensibilität ist manchmal angebracht, vor allem, wenn man(n) weniger Ahnung vom Thema hat. (Kein Vorwurf, einfach eine Tatsachenbeschreibung.)

  • PA
    Pirat aus Berlin

    "Ich finde es unfassbar, dass hier mit einer angeblichen "Innensicht" getitelt wird."

     

     

    Die Autorinnen sind die stellv. Vorsitzende und die Pressesprecherin des Landesverbands Berlin. Ich vertraue denen, dass sie eine Innensicht haben.

  • F
    Franziska

    Ich bin kurz davor diese weiblichen "Piraten" als Verräterinnen an den Frauen zu bezeichnen. So sieht es also aus, wenn scheinbar moderne junge Frauen in einer Macho-Partei die Frauenbewegung ungeschehen machen wollen. Pfui.

  • A
    ajk

    Irgendwann merken es die Piratinnen, das unser "Gehirn" massgeblich davon beeinflusst ist, welches Geschlecht der Gehirnbesitzer hat. Dies kann man überall nachvollziehen, aber wenn man will, blendet man es aus.

     

    Sowohl das Verhalten von Frauen, als auch das Verhalten von Männern ist Geschlechterbestimmt. Dies kann man recht einfach in der Tierwelt nachvollziehen, und natürlich auch bei Kleinkindern.

     

    Frauen denken anders, fühlen anders und haben andere Perspektiven. Männer denken anders, fühlen anders und haben andere Perspektiven. Die Unterschiede bedingen sich gegenseitig und sind DER Erfolgsgrund für unsere Spezies. Ohne Geschlechter gäbe es keine höherentwickelte Spezies und auch keine Kultur.

     

    Jetzt bricht gerade der letzte Geschelchtergrossversuch zusammen, in dem man versuchte den Männern einzureden das sie ein neutrum sein sollen, und den Frauen das sie ein neutrum sind wenn sie sich wie Männer verhalten. Das solch ein "Männerverhalten" nur für Männer Sinn ergibt, blenden die Fanatiker aus. Genauso wie es unsinnig ist für Schwule mit dem Hindern zu wackeln um "ein Fruchtbares, Gebärfreudiges Becken zu signalisieren". Die Männer können nicht empfangen und nicht gebären.

     

    /ajk

  • A
    Andreas

    Mein Gott,

     

    ist den angeblichen Frauenrechtlern hier denn nichts zu peinlich? Während hier die Piraten und ihre Sympathisanten mit Niveau und sachlich ihre Postionen darlegen kommen von den angeblich für das Gute Kämpfenden nur Beleidigunen und nicht belegten Unterstellungen (nagut bei Isi erwartet man nichts Anderes). Warum regen die sich denn so über die Piraten auf, wenn die doch eh bald in dr Versenkung verschwinden? Keiner muss diese Partei wählen, überzeugt doch die Leute eine Euch genehmere zu wählen, aber in dem ihr deren Vorzüge aufzählt und nicht indem ihr die Piraten mit Falschbehauptungen und Nebenkiregsschauplätzen schlecht macht, das ist unterstes Kleinkindniveau.

  • J
    Josef

    @Hanna: selbst die den Grünen, die Frauen ja per Frauenstatut massiv bevorzugen und Männerbenachteiligung betreiben ist der Frauenanteil bei 37%.

     

    Ich rechne den (noch) geringen Frauenanteil bei den Piraten eher der Parteigenese zu, da auch im Internet zusätzlich zur Politik) Frauen unterrepräsentiert sind. Dabei beitet doch gerade dieses Medium endlich die Chance auf wirkliche Gleichberechtigung, da es einem Webserver völlig egal ist, welches biologische Geschlecht ein User hat.

  • B
    boelwerkr

    Als Pirat bin ich am Gehirn von anderen Interessiert nicht am Körper. Wenn eine Person intellektuell Ansprechend ist, dann diskutiere ich mit ihr, erarbeite mit ihr Konzepte und Vorschläge.

    Das mag für einige Feministen hier erschütternd sein, dass es Menschen gibt die sich nicht aus Sühne für ihre körperlichen Gelüste vor Frauen zu Boden werfen und um Vergebung winseln. Den Eindruck habe ich hier, überspitzt dargestellt, teilweise.

    Ja Geschlechter gibt es, ja sie sind unterschiedlich. Aber der Intellekt ist nicht Geschlechtsbezogen. Jeder kann schlau oder dumm sein, kreativ oder tumb.

     

    Ich empfinde es als Ironie, das nach all den Jahren wo Frauen dafür gekämpft haben nicht nur als Körper sondern als auch als Geist/Intellekt gesehen zu werden, sich jetzt darüber aufregen.

     

    Was für körperliche Aufgaben hat eine Partei, dass man hier eine Unterscheidung der Geschlechter machen muss? Keine. Um in einer Partei mit zu wirken braucht man keinen Körper kein Geschlecht. Man Braucht nur ein funktionierendes Gehirn. Einem Text kann man nicht ansehen wie das Geschlecht des Schreibenden war, wenn diese Person es nicht sagt. Es zählt nur der Informationsgehalt.

  • JM
    John Martin Ungar

    Es droht den Feministinnen die Höchststrafe: Es droht der Verlust der Diskurshoheit. Denn Postgender bedeutet das Ende des Genderdiskurses, den doch alle so lieben und hätscheln, als wär's das eigene Kind...

    Der Ton in dieser Debatte ist schlichterdings unterirdisch, wer es argumentativ nicht weiter schafft, als politische Mitbewerber als "dumme Jungs", "Ego-Shooter-Spieler", "vor Papis Großbildschirm" zu beschimpfen und den argumentativen Strang dieser Debatte hier an grammatischen Spitzfindigkeiten festzumachen, der ist offenkundig zu dumm, die eigene Argumentlosigkeit wahrzunehmen und also zu schweigen.

  • B
    blakkorange

    ich denke der ansatz ist richtig. eine gesellschaft soll den einzelnen als individium betrachten und akzeptieren. punkt.

     

    @kommentator

    jo, bin d'accord

     

    @isquierda

    feldzug? wofür? 2000 jahre zurück ? mit geänderten vorzeichen? einseitig, schwach und irgendwie nerd...

  • C
    conny1

    Nun durfte natürlich Isquierda hier nicht fehlen.

    Selbst dann, wenn frau es sich anmaßt, alle Frauen, die nicht denken wie sie selbst, öffentlich zu beleidigen als "Devotschkas der Piraten, als "kreischende Megäre", anti-demokratisch und dergleichen qualifizierte Äußerungen.

    Ich bin erstaunt, als Frau in der Piratenpartei lesen zu müssen, wieviele Frauen bereitwillig auf anders eingestellte "Geschlechtsgenossinnen" eindreschen.

    Es ist eine Sache, parteiinterne Entrüstung zu ernten, wenn man unter Ausnutzung der Medien seinen persönlichen "Auftritt" sucht - ohne vorher in der Partei intern das Thema zu diskutieren!

    Damit muß in einer stark basis-demokratischen Partei gerechnet werden. Unfertige Konzepte der Presse zunächst vorzustellen - und dann darüber zu sprechen ist einfach der falsche Weg. Deshalb die Entrüstung.

    Bin Frau bei den Piraten, noch dazu "offliner"! - und habe großes Interesse an sachlicher politischer Arbeit. Der Umgang der Piraten untereinander läßt alle Möglichkeiten offen. Ob ich nun Frauen anspreche oder Männer: meist bin ich freundlichen und offenen, sehr engagierten Menschen begegnet. Politik wird von Menschen gemacht. Deshalb bin ich PIRAT! (Ich wußte übrigens schon vor Unterschreiben der Satzung, dass wir uns PIRATEN nennen!)

  • M
    Martina

    Was soll hier eigentlich diese billige Wahlwerbung für die Piratenpartei??

    Diese Piraten werden nie das erreichen, wofür die Grünen Jehrzehnte gebraucht haben. Eine aufrichtige Forderung nach Gleichheit.

    Hoffentlich lassen sich viele Grünen Wähler nicht von den Piraten blenden!

     

    Martina

  • P
    Piratin

    Ich finde es unfassbar, dass hier mit einer angeblichen "Innensicht" getitelt wird. Dieser antiempirische Schwachfug ist eine Schönrederei, die überhaupt keinen Boden hat.

     

    Ist die taz das neue forum.piratenpartei.de oder wie?

  • S
    Sarah

    @Scrollerin

    Entschuldige, dass ich dich nun enttäuschen muss, denn ich bin leider kein Pirat. :(

    Und wenn manche ihre Meinung richtig vertreten würden (falsch wäre: "Die Piraten sind alle rechts!" etc.), hätte auch niemand was gegen andere Aussagen. Aber die meisten springen auf den Trollzug auf und bashen herum, als gäbe es nicht Wichtigeres mehr als täglich über "Gender" zu reden.

    Aber Hauptsache andere dürfen darauf bestehen, dass ihre Meinung die Richtige sei, sobald man selbst mit den Piraten übereinstimmt, ist man Mitläufer, deren "Frauchen" oder wahlweise "Hündchen" oder Sonstiges. Ja, bitte... wenn "ihr" meint.

     

    Ich werde mich nun in mein Borg-Kollektiv zurück ziehen.

  • B
    Bernd

    Ich bin grad schockiert, mit was für einem Schaum vor dem Mund hier "argumentiert" und beleidigt wird.

     

    Anscheinend haben die Aurorinnen da etwas richtig gemacht und einen Nerv exakt getroffen.

     

    An einige von denen, die sich grade mit dem Handrücken den Mund abwischen müssen: Wie hoch ist denn der Anteil der Frauen bei den Piraten? Na? Keine Ahnung, stimmt's?

     

    Kein Wunder, denn das Geschlecht wird ja auch nicht erfasst. Ihr wisst das natürlich, aber der Leser hier soll es auch wissen.

     

    Im Übrigen bin ich sehr stolz auf meine Piraten, die es schaffen, ganz ohne Weiteres und völlig selbstverständlich Frauen in Vorstände zu wählen, ihnen Ämter zu verleihen, ihnen ihren Raum zur Entfaltung zu geben, kurz: sie völig gleichberechtigt zu behandeln, als hätte der liebe Gott bei den Piraten eine Ausnahme gemacht und sie alle als Neutrum geschaffen. Und ich bin sicher, dass die, die an der politischen Arbeit interessiert sind, sich bei den Piraten gut aufgehoben fühlen, eine Menge Spaß haben und GERN dabei sind.

     

    Und das gilt, auch wenn hier einige die Piraten noch so madig machen wollen.

  • S
    Scrollerin

    @Sarah

    "Es ist immer wieder "toll" mit anzusehen, wenn gute Artikel irgendwelche (Gender-) Trolle anziehen, die von sich auf andere schließen müssen und meinen ihr Geschreibsel würde für eine große Mehrheit sprechen."

     

    Sagte die Frau von der Cybermob-Partei, deren Mitglieder überall dort rumbrüllen, wo es Gegenmeinungen zur eigenen Position gibt.

     

    Ihr Piraten funktioniert halt binär:

     

    eigene Meinung = gut

    andere Meinung = böhöse, oh so böhöse.

     

    Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es schon fast wieder zum Lachen.

  • S
    Sarah

    Es ist immer wieder "toll" mit anzusehen, wenn gute Artikel irgendwelche (Gender-) Trolle anziehen, die von sich auf andere schließen müssen und meinen ihr Geschreibsel würde für eine große Mehrheit sprechen. Manche Leute sind einfach nur peinlich...

    Guter Artikel liebe Damen, weiter so.

     

    Mehr schreibe ich nun nicht mehr, da ich mit Trollen nicht diskutiere, die standhaft meinen, sie hätten (immer) Recht. :)

  • R
    rrriot_curl

    Wenn bei den Piraten alles so postgender-ideal läuft wie in dem Artikel beschrieben, dann frage ich mich, warum überhaupt Frauen auf die Idee mit der Mailingliste gekommen sind?!

    Und auch, ob diejenigen Piratinnen, die alles so super finden in ihrer Partei, es sich nicht nur einfach nicht noch schwerer als nötig machen wollen, so als Minderheit.....

  • M
    Michael

    Deswegen heisst es ja auch, wie alle wissen, DAS Mensch.

  • C
    Chris

    "Wenn ich über ein Problem nicht rede, verschwindet es?"

     

    Wie wäre es, Esmeralda, enfach mal in den für jedermann einsehbaren AG's im Piratenforum ein wenig zu lesen ? Die AG Männer z.B., die sich für die Beseitigung von Benachteiligungen von Männern einsetzt, hat inzwischen 3201 Einträge in insgesamt 121 Diskussionsthreads. Auch die anderen genannten AG's sind gut frequentiert. Das dürfte schon ein gewisser Hinweis darauf sein, dass über Probleme, die mit geschlechtsspezifischen Benachteiligungen zusammenhängen, diskutiert wird, wenn auch weitgehend ohne die manchen Leuten so liebgewordenen Gender-Rituale und Worthülsen.

  • LR
    Lena Rohrbach

    (Liebe taz, eure Kommentarfunktion zickt ein wenig. Bitte evtl. Mehrfachkommentare lösche. Danke :))

     

    @Esmeralda

     

    Du schreibst:

    "Wenn ich über ein Problem nicht rede, verschwindet es?"

     

    Nein. Ich zitiere dir dir Stellen, die du scheinbar überlesen hast:

     

    "Wir leben aber in einer Gesellschaft, in der Menschen aufgrund ihrer Anatomie unterschiedlich sozialisiert und sogar diskriminiert werden. Eine Partei muss sich dieser Tatsache stellen, die resultierenden Probleme erfassen und Instrumente entwickeln, sich ihrer anzunehmen. (...)

     

    Dabei leugnen wir keinesfalls bestehende Geschlechterkonstruktionen. (...)

     

    (...) Gearbeitet wird unter anderem an Entwürfen zur Sozial- und Familienpolitik, die anerkennen, dass es so viele Lebensentwürfe wie Menschen gibt und die Politik jede selbstgewählte Lebensform in gleicher Weise respektieren muss.

     

    (...) Mit der Arbeit an politischen Positionen ist natürlich noch nicht für die parteiinterne Gleichberechtigung gesorgt. Wir sind uns bewusst, dass niemand mit dem Eintritt in die Piratenpartei die eigene Sozialisation in einer nicht geschlechtergerechten Gesellschaft abstreift. Ebenso lässt sich mit einer schönen Satzung Diskriminierung nicht "wegdefinieren". Wir haben daher Anlaufstellen geschaffen, die sich der Sorgen und Nöte einzelner Mitglieder annehmen. (...). Es ist auch Ansprechpartner, sollten tatsächlich einmal Fälle von Diskriminierung auftreten.

     

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was du uns vorwirfst und kann es mir nur so erklären, dass du einem Reflex gefolgt bist, ohne den Artikel wirklich gelesen zu haben.

     

    Herzliche Grüße,

    Lena Rohrbach

  • C
    Chris

    Ach, Ritinardo. Wer so wenig Innensicht der AG's der Piratenpartei hat wie du, sollte vorher wenigstens etwas recherchieren, bevor er Kommentare schreibt. Die AG Gleichberechtigung entspricht der AG 2G, diese heisst genauer "AG Gesellschaftliche Gleichberechtigung". Was glaubst du denn, woher die 2 G's kommen ?

     

    Ja,ja, DU weisst, wovon du redest...

  • H
    Hanna

    @Chris

     

    Kunststück bei dem Medienecho und der Vernetzung all der gelangweilten Internetfreaks vor den teuren von Papi bezahlen Bildschirmen. Da wär ich auch auf zwei Prozent gekommen.

     

    Fakt ist: Ihr mögt auch Frauen haben. Aber allzu viele sind das ja nicht, wa?

     

    Aber Recht hast Du: Irgendwer wird Euch schon wählen. Ich nicht.

  • C
    Couchpiratin

    Immherhin ist DIE Hand weiblich, also hat er immer zwei Frauen dabei. Wahrschenlich kommen die Piraten deshalb auch darauf, sie hätten doch Frauen in der Partei.

  • C
    Carla

    @ Chris

     

    Lieber Chrissie, die einzige Frau, die Du je haben wirst, ist Deine Hand. Und so ist das auch bei Deiner kleinen frauenfeindlichen Partei. Viel Spaß.

  • C
    Chris

    Nein, Marianne, Piraten werden sehr wohl gewählt. Bei der letzten Bundestagswahl aus dem Stand über 2%, das ist mehr, als die Grünen bei ihrem ersten Antreten erreicht haben. Und du kannst sicher sein, das sind sehr wohl intelligente Männer und Frauen, die von staatlich verordneter Genderumerziehung (die sich dann doch immer nur als einseitige Frauenprivilegierung herausstellt), wenig halten, sondern konkrete Sacharbeit leisten. Interessant, wieviele Leute jetzt ziemlich nervös werden.

  • E
    Esmeralda

    Also indem man die Unterschiede sprachlich verwischt, verschwinden sie? Wenn ich über ein Problem nicht rede, verschwindet es?

     

    Diese Ansicht, liebe Piratinnen, ist ja so was von unpolitisch, dass ich mir nicht mal sicher bin, dass Ihr eine Partei seid.

     

    Politik besteht ja darin im Widerstreit der Interessen zu agieren, Ihr versteht? Ja? Und wenn es da egal ist, wer rechts oder links ist. Oder Mann oder Frau. Oder, oder, oder... Dann ist es eigentlich auch egal, was sonst so passiert.

     

    Vielleicht wandelt Ihr Euch lieber in einen Verein um. Egal. e.V. wäre ein passender Name.

  • K
    Kommentator

    Habe den Artikel gelesen und sehe ihn als sehr vernünftig an.

     

    Die Reaktionen hier in der Spalte zeigen mir aber zweierlei:

    1. Dass jedweder möglichst modern-emanzipatorischer Versuch dieser Truppe (Piraten) mit völlig aus der Luft gegriffenen Scheinargumenten bestraft wird.

    Bsp.:

    - Dekonstruktivismus wird als Ignoranz umgedeutet

    - Gendermainstreaming wird als Fremdbestimmung uminterpretiert

    - Eine geringer Frauenanteil wird ohne Begründung der Partei angelastet

    - usw. usf.

     

    Hört euch mal in linksradikalen Kreisen um:

    Da ist man ähnlich bemüht wie dort in der Satzung ausgedrückt, wird aber von keinen Pseudofeministen/-INNEN verschrien. Komisch, gell?

     

    2. Es scheint wohl keine weiteren Probleme auf der Welt neben einem maximal akuraten Sprachgebrauch aus Frauenperspektive zu geben.

     

    Schlechter Verdienst für Frauen, Korruption, Wirtschafts- und Klimakrise, Hunger und Elend in der Welt, Ausbeutung und anders scheinen weniger zu reizen als solche Kackdebatten frustrierter, autoritärer Emmas und Manfreds.

     

    PS: Entschuldigung bei allen, die Emma und Manfed heißen ;-)

    (Ihr seid natürlich nicht pauschal gemeint)

  • V
    Vivien

    @Stille Nacht

     

    Weil bei Netzpolitik und CCC eben auch nur Typen rumhängen. Und wenn ich das hier lese: Ist Pirat nun männlich oder weiblich? Eigentlich gehts ja um andere Dinge. Benachteiligung und so, Ausgrenzung auch. Aber das könnte man nur diskutieren, wenn man das Thema Ernst nähme. Tun die PiratInnen aber nicht. Und deshalb ist es auch müßig die Partei zu wählen. So einfach ist das.

  • R
    Ritinardo

    Also eins vorweg: Die AG Gender und die AG Gleichberechtigung sind identisch - und sie kennen die AG 2G nicht. Wer so wenig Innensicht von Piraten-AGs hat, sollte einfach mal schweigen wenn es um Gender bei den Piraten geht lieber Autorinnen. Ich weiss schon wovon ich rede, und Lena und viele andere auch. Aber ihr?

  • S
    StilleNacht

    Mein Gott, keine Piratenkommentatoren-Horde hier. Naja, der Mob taucht ja nur auf, wenn es jemand wagt, andere Ansichten zu äußern. Deshalb bleibt Netzpolitik ja auch so schön still bei dieser Frage und der CCC auch.

     

    Na dann, gute Nacht,

  • M
    Marianne

    Hey Leute. regt Euch nicht so auf. Piraten wählt doch eh keiner, jedenfalls keine Frau, die bei klarem Verstand ist. Und damit hat es sich auch schon, mit der Truppe frauenverachtender Egoshooterspieler.

  • K
    Kronk

    @ Damian:

    Das generische Maskulinum ist nicht geschlechtsneutral. Der Begriff bezeichnte lediglich die Fähigkeit von maskulinen Nomina agentis geschlechtsabstrahierend verwendet zu werden. Trotzdem bleibt das Nomen maskulin und ist höchstens geschlechtsunabhängig, aber nicht neutral. Sonst hieße es "das Pirat".

    Notwendig ist das generische Maskulinum aber nur, wenn es nicht um konkrete Personen geht und der Vereinfachung halber Doppelnennungen vermieden werden sollen. Das könnte in der Piratensatzung ja einfach deutlicher gemacht werden und alle wären glücklich. Es kann aber nicht sein, dass Frauen, die sich "Piratinnen" nennen, wegen eines angeblichen Satzungsverstoßes mit Parteiausschluss gedroht wird.

  • K
    Karavelle

    Sogar MTV hat erkannt, dass es Unterschiede zwischen den Menschen gibt, die diese auch berücksichtigt sehen wollen. Seitdem gibt es nicht mehr nur MTV America, sondern auch MTV Europe oder MTV India.

     

    Was ist das eigentlich für ein Gefühl, wenn man rückständiger ist als ein Musiksender?

  • E
    EinerDerExPiraten

    Zitat Satzung der NPD: "Die NPD befürwortet eine Frauenpolitik, die den Frauen und Mädchen volle Gleichberechtigung einräumt." Die Piratenpartei ist ebenfalls für Gleichberechtigung. NPD und Piraten sollten eine enge Zusammenarbeit anstreben - mit Meinungsfreiheit des einzelnen Mitglieds haben es beide Parteien nicht so.

     

    Liebe TAZ: Was habt Ihr da veröffentlicht? Hattet Ihr einen etwas stärkeren Umtrunk?

  • R
    rhotep

    @ Isquierda und Co

     

    Niemand schreibt Piraten (oder sonst jemandem) vor, wie er sich selbst zu bezeichnen hat. Ich bin immer wieder aufs Neue verwundert, wo dieser Unsinn herkommt.

     

    Manuela Schauerhammer ist stellvertretende Vorsitzende des Berliner Landesverbands.

     

    Und Lena Rohrbach Pressesprecherin des Berliner Landesverbands.

     

    Niemand wird rausgemobbt.

  • I
    Isquierda

    @Bloedsinn

     

    Bei den Piraten ist es noch krasser, da gehen die Frauen lieber voll Postgender an den nächsten Busch und bedanken sich noch für die Gleichberechtigung, sich dabei nicht hinsetzen zu müssen. Natürlich wären sie dabei nie so frech, auf die Schwierigkeiten hinzuweisen, die ihnen das Geschäft im Stehen bereitet. Und mann würde es ihnen auch sehr übel nehmen.

     

    Die Zeiten sind vorbei,

    wo alle aufem Pott sitzen müssen,

    als Frauen im Kreisssaal und

    Männer im Bergbau schwitzen müssen,

     

    Man wird sich wundern,

    man glaubt es kaum,

    aber bei Post-Gender

    stehen plötzlich all am Baum!

     

    Bei den Piraten sind wir alle gleich,

    ob alt, ob jung, ob arm, ob reich,

    ob Kleine, Große, Dicke, Dumme,

    Hauptsache wir werden alle ´n Junge.

     

    ;-)

  • R
    rhotep

    @ Leser und Co

     

    "Die in der Piratenpartei Deutschland organisierten Mitglieder werden geschlechtsneutral als Piraten bezeichnet."

     

    Dieser Teil der Satzung, behauptet natürlich nichts über die Begriffe der deutschen Sprache. Thesen über die deutsche Sprache haben in so einer Satzung auch gar nichts verloren. - Ich verstehe nicht, wie man immer wieder auf diese Idee kommen kann.

     

    Vielmehr wird an dieser Stelle erklärt, wie der Begriff "Pirat" innerhalb des Satzungstextes zu verstehen ist. Es wird explizit gemacht, daß der Begriff "Pirat" sowohl Frauen als auch Männer als auch jeden, der sich in keines oder beide oder andere Geschlechter einsortieren möchte, mitbezeichnen soll.

     

    Ob das in der Umgangssprache möglicherweise anders ist, spielt zunächst nur in sofern eine Rolle, als das man den Piraten dann vorwerfen könnte, daß sie eine künstliche Sprache in ihrer Satzung verwenden. - Was bei einer Satzung jetzt nicht so überraschend ist.

  • B
    Bloedsinn

    Sprach der Schwarze in Südafrika zum Weißen: Oh Herr, wir sind so gleichberechtigt. Ja, die Klos, die Du in der Kneipe benutzen darfst, sind viel schöner als die, die ich benutzen darf.

     

    Aber immerhin dürfen wir beide aufs Klo.

     

    Oh Mann, da geht mir als Frau echt der Hut hoch.

  • L
    Leser

    @ Karl

     

    Das sind nicht die "Piratinnen", das sind die glücklichen "Piraten". Jene Frauen, die keine Piratinnen sein wollen, weil ihnen das *innen hinten dran schon zu viel Feminismus ist! Haben ihnen die Männer erklärt. Feminismus macht die nämlich glatt fertig. (Grammatik aber auch.)

  • KL
    Karl Lauter Bach

    So sieht also die selbstgemachte Illusion der Piratinnen von einer Welt ohne Unterschiede aus. Das ist so naiv und kindlich, da könnte ich fast weinen vor Rührung.

     

    Aber ich kotze lieber vor so viel Ignoranz.

  • L
    Leser

    @nahab, @damian

     

    Ich frage mich dann nur, warum die beiden sich selbst "Autorinnen" nennen, sind sie nicht eigentlich "Autoren"? Das generische Maskulinum und so.

     

    :-)

     

    Geschlecht ist doch kein PR-Gag.

  • I
    Isquierda

    Der Artikel ist schlecht recherchiert. Die Damen Rohrbach und Schauerhammer sollten aufhören, ihre eigenen Wünsche in die Mehrheit der Piraten zu projizieren und erst recht damit, die Satzung selektiv zu lesen. Die Piratenpartei schafft es als bisher einzige angeblich demokratische Partei, die Frauen satzungsgemäß auszugrenzen, ihnen das Recht auf eine weibliche Anrede zu verwehren und sie somt quasi rechtlos zu stellen. Vermutlich aus tauber Dummheit. Wenn die Damen auf Pirat getrimmt sich natürlich in einer Antifrauenpartei gut aufgehoben fühlen, so ist das ihr gutes Recht, aber Demokratie ist das noch lange nicht. Einfach nur auf einem Auge blind zu sein, schafft keine demokratische Rechtfertigung. Was ihre edlen Hoffnungen in die Belange der Partei angeht, so macht sich das gut als PR-Gag, aber wie gesagt, ein Blick in die Kommunikationskanäle der Paratei, in die Satzung und auf die Geschlechterverhältnisse reicht aus, um es anders zu sehen: Selbst die CDU hat mehr Frauen an Bord, verbietet keine Anrede, fordert keine kindische Selbstbezeichnung und mobbt keine Frauen raus. Der sexistische Alltag in den Parteistrukturen, die winzige Frauenquote und die überaus heftige Reaktion auf Feminismus (oder was Piraten dafür halten), den Piraten schon in Verwendung der weiblichen Form erkennen, spricht da eine ganz andere Sprache.

     

    Angela Merkel hätten sie schon rausgemobbt, wenn sie sich erlaubt hätte, sich Kanzlerin zu nennen und dabei stolz erzählt, wie gleichberechtigt und fair sie doch sein, denn sich Kanzlerin (oder Piratin) zu nennen, ist nach Piratenverständnis ein schweres Vergehen. Wahrscheinlich sogar gegen den Grundsatz der Gleichberechtigung, denn eine solche definieren Piraten ein bisschen anders: Gleichberechtigung ist, was Piraten-Männer wollen.

  • N
    nahab

    @ Leser

     

    Satire?! oder Ernst?! Pirat ist nicht maennlich!!! Im Grunde ist es die meannliche Version, die fehlt. Wenn von Piraten, Polizisten, Soldaten, Verkeaufern etc die Rede ist, sind sowohl maennliche, als auch weibliche Personen gemeint. Dass die weibliche und maennliche eine Einheitsform sind, gibt es in vielen weiteren Sprachen (Franzoesisch, Italienisch etc). Nur in Deutschland glaubt man mit verbalem und gramatischem Unsinn, der Realen Benachteiligung der Frau gerecht zu werden. Inzwischen sind auch TAZ Redakteure zu faul beide, die maennliche und weibliche Version zu benutzen, und ich muss lesen, wie ausschliesslich 1000 PolizistInnen eine Demonstration begleiteten.

    Frauenquote: dies ist Rassismus. Wie es in den USA auch die "Schwarzenquote gibt". Anstatt die Ursachen der Benachteiligung zu beseitigen wird jetzt nach Hautfarbe und Geschlecht selektiert und nicht geschlechts und rassenneutral nach Kompetenz.

    "Es tut mir leid Ihnen mitteilen zu muessen, dass Sie fuer diese Position der Best- Qualifizierteste sind; ungluecklicherweise erfuellt ihr Geschlecht nicht unsere Quote."

  • D
    Damian

    @Leser: Doch, das Wort "Pirat" ist durchaus geschlechtsneutral. Schon mal was vom generischen Maskulinum gehört?

    http://de.wikipedia.org/wiki/Generisches_Maskulinum

  • F
    Flexi

    Das tat mal not.

    Danke! :-)

  • F
    Fritz

    Völlig überflüssiger Artikel. Der Neuigkeitsgehalt ist gleich Null. Wahrscheinlich dient der Artikel nur dem Zweck die Klickrate für taz.de zu erhöhen.

  • L
    Leser

    In der Satzung § 1, Pkt. 5 steht aber auch:

     

    "Die in der Piratenpartei Deutschland organisierten Mitglieder werden geschlechtsneutral als Piraten bezeichnet."

     

    Die Bezeichnung "Pirat" ist aber nicht geschlechtsneutral, sondern männlich. Heißt das jetzt, das Frauen bei den Piraten keine Rechte haben oder sind die einfach nicht erwünscht?

  • P
    pvnc

    Soweit der Anspruch. Nun zurück in die Wirklichkeit (Auszüge aus der aktuellen Diskusion im Piratenwiki):

     

    "Bin MannER und stolz auf mein StückER"

     

    "ZickINNENkanal"

     

    "Emanzipationsgeheule"

     

    "Wenn sie sich über Frauenthemen austauschen wollen, dann machen sie das ausserhalb der Piratenpartei."

     

    "Im 21.Jh sind wir glaube ich schon soweit, das Frauen gleichberechtigt sind, ohne darüber noch reden zu müssen."

  • JR
    Julia Reda

    Sehr gelungener Artikel, das kann ich so unterschreiben. Danke an die taz für's Veröffentlichen.

     

    Julia

  • B
    billytherootkit

    Vielen Dank TAZ und den Piraten mit Köpfchen! Mir missfält immer mehr der Gedanke, dass wir mit unseren Kritikern sorgsam umgehen sollten! Liebe TAZ macht weiter so!

     

     

    Danke

    Sven-Karsten, ein Pirat.

  • R
    rhotep

    Auführlicheres zum Thema Gechlechterkonstruktion und den Piraten gibt es hier:

     

    http://aggregat7.ath.cx/2010/03/10/zum-genderthema-in-der-piratenpartei

  • T
    Thomas

    Jetzt weiß ich endlich, wie es aussieht, wenn eine Debatte nicht unterdrückt wird.