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Zensur-Vorwurf gegen KabarettistenHirschhausen verteidigt sich

Der Kabarettist Eckart von Hirschhausen weist im taz-Interview den Vorwurf der "Süddeutschen Zeitung" zurück, er wolle Texte über sich zensieren.

"Ein völlig falsches Bild von 'Zensur' in der Öffentlichkeit": Eckart von Hirschhausen. Bild: dpa

BERLIN taz | Der Kabarettist Eckart von Hirschhausen verteidigt sich gegen den Vorwurf, Texte von Journalisten über ihn zensieren zu wollen. "Natürlich darf jeder Journalist schreiben, was er will", sagte der Bestsellerautor der taz-Wochenendausgabe. "Sowohl meine Managerin als auch ich sind selbst Journalisten, deshalb ist es auch so ärgerlich, dass jetzt ein völlig falsches Bild von 'Zensur' in der Öffentlichkeit entsteht."

Die Süddeutsche Zeitung hatte ihm am Montag auf ihrer Seite drei "Kontrollwahn" und "Zensur" vorgeworfen. Sein Management habe verlangt, nicht nur Zitate, sondern auch den Text des Journalisten zu autorisieren und gegebenenfalls zu ändern. Als Beleg druckte das Blatt eine Mail von Hirschhausens Management ab.

taz

Das vollständige Interview mit Eckart von Hirschhausen lesen Sie in der aktuellen sonntaz vom 27./28.3.2010 – ab Sonnabend zusammen mit der taz am Kiosk erhältlich.

"Das Missverständnis bestand darin, dass die 'SZ' meinte, mein Management würde sich auch vorbehalten, neben Zitaten die anderen Passagen eines Porträts zu 'korrigieren'. Das ist Quatsch, davon war nie die Rede", sagte Hirschhausen, der seine humoristischen Glücksratgeber millionenfach verkauft hat. Der Süddeutschen Zeitung bot er nun ein Gespräch an. "Vielleicht holen wir das Interview ja nach. Würde mich freuen", sagte von Hirschhausen. "Alles hat drei Seiten. Eine Seite, die ich sehe. Eine Seite, die der andere sieht. Und eine Seite die wir beide nicht sehen. Das gilt auch für Seite drei."

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6 Kommentare

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  • A
    Alyssa

    Ja ist denn schon Zeit für das Sommerloch? Du meine Güte, es ist doch immer dasselbe. Kaum ist einer richtig erfolgreich, schon wird nach allem gesucht, was negativ verwendet werden kann. Ich kann beim besten Willen nichts schlimmes an den ach so bösen "Forderungen" des Managements erkennen, oder seit wann ist es verwerflich, sein Privatleben schützen zu wollen und zu verhindern, dass falsch zitiert wird? Schließlich passiert das oft genug, die Presse hat da nun wahrlich keinen Heiligenschein verdient! Ich kann Herr von Hirschhausen absolut verstehen, und ich wäre, wenn es um mich ginge, noch rigoroser!

  • P
    Pissnjällke

    Ha, da beschwert sich aber genau die richtige Zeitung:

    Lesekommentare werden bei der SZ zumindest ziemlich rigoros zensiert:Da ist die Taz verglichen dazu wirklich ein Hort der Meinungsfreiheit;)

  • SL
    Sebastian Lehmann

    Hoffentlich holt die Süddeutsche das Interview NICHT nach.

    Herr Hirschhausen hat sich mit seiner Reaktion disqualifiziert. Er bestätigt ja selbst im taz-Interview nochmals seinen Kontrollzwang: "...deshalb ist es auch so ärgerlich, dass jetzt ein völlig falsches Bild von 'Zensur' in der Öffentlichkeit entsteht."

    Was im Klartext heißt: "Ein völlig anderes Bild als das welches ich gerne hätte."

     

    Er macht im Fernsehen auf Lustig und ist in Wirklichkeit absolut unentspannt. Ich werde mir seine Witze in Zukunft durch wegzappen ersparen.

  • SR
    Steffen Rühl

    Da die Süddeutsche Zeitung "Zitate" frei erfindet oder nach eigenem Gusto verändert und noch nicht einmal auf entsprechende Bitten um Richtigstellung reagiert (dabei ist das sogar vorgeschrieben) sowie vom Zitierten selbst veröffentlichte Richtigstellungen im Online-Kommentarteil willkürlich zensiert kann ich Herrn Hirschhausen hier absolut verstehen und werde selbst die SZ auch nie wieder nicht autorisierte Zitate drucken lassen (was bisher bei keinem anderen Medium und sei es ein noch so popeliger Miniblog gewesen) notwendig war. Schade aber traurige Realität.

  • D
    drueckfehler

    Deutsche Grammatik.

    Es muss heissen: "...er [subjekt] wolle Texte über SICH [reflexiv zum Subjek!!] zensieren..."

     

    "Ihn" müßte sonst jemand oder etwas anderes sein.

     

    Mit freundlichen Grüßen,

     

    der drueckfehler

  • T
    thomas

    SÜDDEUTSCHE-bashing in der taz? Da war doch neulich schon mal ein artikel über die SZ, wo sie gar nicht gut weg kam (Besitzer überfordert...). Hirschhausens manager wären jedenfalls nicht die ersten, die die volle medienkontrolle anstreben. Davon konnte man auch in der taz schon lesen...