Anklage gegen US-Christenmiliz: Vorbereitung auf die Endzeitschlacht
Ihr Plan war, einen Polizisten zu töten und auf seiner Beerdigung ein Blutbad anzurichten. Die Jusitz erhebt Klage gegen Mitglieder einer Christenmiliz, die Krieg gegen die US-Regierung führen wollte.
DETROIT afp | Neun Mitglieder einer radikalen Christenmiliz in den USA sind wegen Anschlagsplänen gegen die Polizei angeklagt worden. Die Beschuldigten, darunter der Chef der Hutaree-Miliz, hätten geplant, einen Polizisten zu ermorden und dann auf dessen Beerdigung einen Bombenanschlag zu verüben, teilten die Behörden in Detroit am Montag mit. US-Justizminister Eric Holder sprach von einem "heimtückischen Plan".
Die neun Hutaree-Milizionäre hätten geplant, im April einen Polizisten zu töten und anschließend bei seiner Beisetzung einen Anschlag mit selbst gebauten Bomben zu verüben, hieß es in der im US-Bundesstaat Michigan veröffentlichten Klageschrift. Die Beschuldigten hatten demnach seit mindestens 2008 gemeinsam trainiert. Nach den Anschlägen wollten sich die Hutaree-Kämpfer den Akten zufolge versammeln, um einen "Krieg gegen die Regierung zu führen". Sie glaubte, dass ihre Gewalttaten eine größere Erhebung gegen die US-Regierung auslösen würden.
Der Anklage waren am Wochenende Razzien bei Mitgliedern der Hutaree-Miliz in Michigan sowie in den Bundesstaaten Ohio und Indiana vorausgegangen. Dies sei notwendig gewesen, weil die Gruppe gedroht habe, jeden zu töten, der ihren Anschlagsplänen in die Quere komme, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Der Chef der Gruppe, der 45-jährige David Brian Stone, sowie dessen Frau Tina, seine Söhne Joshua Matthew und David Brian Junior sowie fünf Männer im Alter zwischen 27 und 46 Jahren wurden festgenommen. Ihnen wird versuchte Anwendung einer Massenvernichtungswaffe, Unterweisung im Umgang mit Sprengstoff und Besitz einer Feuerwaffe während eines Gewaltverbrechens vorgeworfen. Am Mittwoch sollte eine Anhörung stattfinden. Den neun Angeklagten droht lebenslange Haft.
Zuletzt gefasst wurde laut Staatsanwaltschaft Stones 21-jähriger Sohn Joshua. Die Zeitung Detroit Free Press berichtete, die Polizei habe ihn umstellt und ihm Botschaften seiner Angehörigen und Freunde vorgespielt, die ihn zur friedlichen Aufgabe aufriefen.
Auf der Hutaree-Website stand zu lesen, dass die radikalen Christen sich "auf die Endzeitschlachten vorbereiten, um das Zeugnis Jesu Christi lebendig zu halten". In einem Video auf der Seite war zu sehen, wie schwer bewaffnete Männer in Armeekleidung eine US-Flagge verbrennen und sie durch die Hutaree-Fahne ersetzen. Das Logo der Miliz zeigt ein Kreuz mit zwei gekreuzten roten Pfeilen und die Initialen CCR. Sie stehen für "Colonial Christian Republic" ("Christlich-koloniale Republik").
US-Justizminister Holder erklärte in Washington, mit der Aufdeckung des Komplotts der Hutaree-Miliz sei den Behörden ein "ernsthafter Schlag" gegen eine "gefährliche Organisation" gelungen.
Der für Detroit zuständige Chef der Bundespolizei FBI, Andrew Arena, erklärte, die Hutaree-Miliz sei "ein Beispiel für radikale und extremistische Randgruppen, die überall in unserer Gesellschaft zu finden sind". Die Zahl extremistischer Gruppen und bewaffneter Milizen in den USA hat sich laut einem jüngst veröffentlichten Bericht des Southern Poverty Law Center vergangenes Jahr im Vergleich zum Vorjahr auf 512 verdreifacht.
Am Montag gestand ein 21-jähriger US-Neonazi, im Herbst 2008 gemeinsam mit einem Komplizen einen Mordanschlag auf den damaligen US-Präsidentschaftskandidaten Barack Obama geplant zu haben. Nach Angaben der US-Behörden bestand jedoch keine reale Bedrohung für den heutigen US-Präsidenten.
yb/jpf
Leser*innenkommentare
Akademika
Gast
Ist das nur die Spitze eines Eisberges ?
Vieleicht gibt es Christliche Extremisten überall und nicht selten in den Oberschischten der westlichen Welt?
Haben es nur wenige Radikale Christliche nötig sich mit Waffengewalt verhör zu schaffen ?
Henk von Denk
Gast
Also was wirklich bemerkenswert ist, aber anscheinend weder der Taz selbst noch den Kommentatoren bitter aufstößt, ist doch folgendes:
Ohne in Abrede stellen zu wollen, dass es hier um bösartige, menschenverachtende, ja teuflische Pläne geht, die von den radikalen Christen verfolgt wurden, bleibt es dennoch eine Tatsache, dass hier lediglich die Planung eines Verbrechens geahndet werden soll.
Und nun steht in der Anklageschrift etwas von Geplantem Gebrauch einer Massenvernichtungswaffe, Besitz einer Schusswaffe bei einem Gewaltverbrechen etc. und den neun Angeklagten droht angeblich lebenslängliche Haft. Ohne, dass wirklich etwas passiert wäre.
Ich will ja solche Radikalinskis, die es nicht besser wissen, nicht in Schutz nehmen. Aber wenn man jetzt schon für ein hypothetisches Verbrechen lebenslänglich hinter Gitter kommen kann, da ist es nichtmehr so weit her, von wegen Rechtstaatlichkeit und so. Man denke nur mal an mögliche Justizfehler.
Oder?
Eser
Gast
Sind das nicht diese christlichen Gemeinschaften, die ihre Töchter einsperren, Kinder verprügeln, Frauen unterdrücken und wo die Männer im Patriarchat leben?
Ich bin froh, dass es nicht nur im Islam Zurückgebliebene gibt.
Maria
Gast
Nun Herr Hesse James, diese Christen verstoßen gegen ihre Glaubensgrundsätze wenn sie soetwas tun.
Muslime würden in der selben Situation mit den selben Plänen nicht gegen ihre Glaubensgrundstätze verstoßen, das nennt man dann Jihad.
Etwas ähnliches wie Jihad existiert in keiner anderen heiligen Schrift nur im Koran.
Hesse James
Gast
Wie war das noch gleich?
"Nicht alle Muslime sind Terroristen, aber alle Terroristen sind Juslime"
Das krakeelen Broder und seine Spießgesellen wider besseres Wissen seit Jahren durch den deutschen Blätterwald.
Ha.Ha.Ha.
heinrich
Gast
Wieseo militante Christenmiliz?
Normalerweise heißen solche religiös/fanatischen Truppen doch Terroristen.
Ein.Kommentar
Gast
Aha, wenns Weiße und dann auch noch Christen sind, handelt es sich also nicht um Terroristen sondern um eine Miliz.
Milizschnecke
Gast
Kann ja gar nicht sein. Wir wissen doch, daß das Christentum die Religion des Friedens ist. Deshalb wird ja auch gegen Moscheen abgestimmt. Ein Schelm wer dabei böses denkt.
Peter D.
Gast
Die sollten mal besser das neue Testament aufmerksam durchlesen dann werden sie erkennen dass sie genau entgegengesetzt zu der Lehre Jesu gehandelt hätten.