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Kein Kopftuch im FitnessstudioOben mit verboten

In dem Bielefelder Sportstudio "All inclusive Fitness Bielefeld" sind Kopftuchträgerinnen nicht erwünscht. Die Ägypterin Hoda Elias will jetzt eine Klage einreichen.

Keine Raudis und keine Kopfbedeckungen – so argumentiert das Bielefelder Fitnessstudio. Bild: dpa

Mit einem Monatsbeitrag von knapp 20 Euro, einem Ladyfitnessbereich und kostenlosen Getränken wirbt das "All inclusive Fitness Bielefeld" um seine Kunden. "Bei unserem Publikum achten wir stark darauf, dass keine Raudis & Co. bei uns trainieren. Da wir uns strikt vom Body-Building distanzieren, sind Muscle-Shirts und Unterhemden für Männer verboten", ist auf der Homepage des Studios zu lesen.

Hoda Elias erweckt nicht den Eindruck, als sei sie ein "Raudi" und ähnelt auch keinem muskelbepacktem Mann. Die 27-Jährige fällt durch ihre bestechenden blauen Augen auf, sie ist Arzthelferin und Kopftuchträgerin. Und genau das scheint ein Problem im "All inclusive Fitness Bielefeld".

Im Oktober letzten Jahres schaute Hoda Elias sich das Sportstudio an, sie wurde vom Geschäftsführer herumgeführt und entschloss sich zu einer Mitgliedschaft. Als sie das erste Mal zum Training ging, wurde Hoda Elias von dem vormals so freundlichem Geschäftsführer Sascha Westrup an der Tür aufgehalten, erzählt sie. Sie solle doch bitte ihr Kopftuch abnehmen, ansonsten sei ein Training hier nicht erwünscht, hieß es. Denn es gebe eine neue Hausordnung, Kopfbedeckungen seien nicht erlaubt. Oben ohne will Hoda Elias aber nicht trainieren.

Die Ägypterin hat sich einen Anwalt genommen, der eine Klage vorbereitet - Hoda Elias fühlt sich diskriminiert. Dabei geht es ihr nicht um eine finanzielle Entschädigung, "ich will Recht bekommen." Denn was folgt als nächstes, fragt sie sich. "Werde ich demnächst nicht in ein Einkaufszentrum reingelassen?"

Wo den genau das Problem dabei sei, wenn eine sportliche Muslimin unter ihrem Kopftuch schwitzt? Geschäftsführer Sascha Westrup ist für die taz nicht erreichbar. Gegenüber einem WDR-Fernsehteam sagte er: "Wir sind ein privat geführtes Fitnessstudio und wollen uns rein auf das Thema Fitness, Gesundheit und Sport konzentrieren. Dem Thema Religion wollen wir keine Plattform bieten."

Westrups Auswahlkriterien sind umstritten. Ali Ekber Agu, Vorsitzender des Internationalen Begegnungszentrums Friedenshaus (IBZ) in Bielefeld, erzählt, er habe versucht, Mitglied in dem Studio zu werden. Der Türke sei abgelehnt worden, weil es schon zu voll sei. Dass muss kein Indiz für eine Form von Fremdenfeindlichkeit sein, aber das Studio wirbt weiter für seine günstigen Angebote - obwohl es ja eigentlich überlaufen sei. Außerdem gibt es schon mehrere Beschwerden von Migranten, die abgelehnt wurden.

Karl-Heinz Voßhans, Leiter des städtischem Amtes für Integration und interkulturelle Angelegenheiten, weiß von diesen Vorwürfen. Wegen der zahlreichen Proteste hat die Stadt das Studio darauf hingewiesen, die Aufnahmekriterien zu ändern. Aber Voßhans räumt auch ein, dass sie nicht viel mehr machen kann. Deswegen rät er allen Betroffenen, sich einen Anwalt zu suchen.

Hoda Elias geht jetzt joggen - mit Kopftuch.

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33 Kommentare

 / 
  • D
    Dennis

    ja-Kleiderordnung ist schriftlich hinterlegt und amtlich-so wie es Sie in Restaurants;Discotheken gibt-

    verstehe die Sonderwünsche dieser Frau ...aber schriftliche Kleiderordnung ist hinterlegt und amtlich.

    Das sind aber auch Versicherungstechnische Gründe bzw.

    wenn ein kopftuch sich im Laufband verfängt oder ein Hitzschlag.

    Natürlich ist Deutschland ein tolerantes Land ..aber Religion hin oder her,hier gelten deutsche Gesetze wie

    z.B. Anschnallpflicht im Auto und das heiraten NUR EINER FRAU...UND NICHT MEHRERE FRAUEN..

    Toleranz heisst auch das sich die Menschen einer anderen Kultur anpassen sollten ohne sich deskrieminiert zu fühlen.Was macht die Frau z.B.

    wenn Sie Schwimmen geht oder einem Schwimmverein beitreten möchte...auch da gibt es wieder die versicherungstechnischen Gründe bzw. die Hygienischen/Gesundheitlichen Gründe

    Trainiere ja auch nicht mit Motorradhelm :)

    Fitness ist Fitness und religiöse Einrichtung ist

    religiöse Einrichtung..

    p.S. wenn Ich Passfotos mache darf Ich ja auch keine Sonnenbrille;Basecap,Mütze oder sogar Vollbart tragen.

    Bin selbst Mitglied in diesen Fitnesscenter und es bekommt von mir eine 1+

    Es sind dort auch ausländische Mitglieder bzw. Mitarbeiter die sehr nett sind und sich der modernen Welt angepasst haben...Toleranz heisst auch selbst über seinen Schatten springen ...

    Habe selbst Respekt vor jeder Religion und das soll auch nicht deskriminierend sein...aber was nicht geht das geht halt nicht...

    mfg.

  • I
    istdochegal

    Grossartig wie das hier aufgeblasen wird. Man kann sich hier gepflegt die Worte um die Ohren hauen, aber Fakt ist doch:

     

    Der Betreiber eines Fitness-Studios, bzw. der Betreiber einer Discothek aber auch ein Gartenbaubetrieb kann sich seinen Kundenkreis aussuchen. Wonach er an dieser Stelle seine Kundenkreis auswählt ist und bleibt nunmal ganz allein seine Entscheidung. Und wenn der Herr nunmal niemanden mit einem Kopftuch auf seiner Trainingsfläche sehen möchte, dann ist das nunmal so. Und so böse es klingen mag, meiner Meinung nach muss sich niemand für seine Entscheidungen rechtfertigen, solange diese kein geltendes Gesetz verletzen. Und wir können doch nur inständig hoffen, dass alle deutschen Unternehmen auch in Zukunft selbst entscheiden können, welchen Kundenkreis sie bedienen möchten.

     

    Schade nur, dass solcherart "Volfälle" immer noch derart hohe Wellen schlagen. Wo nun gerade in einem Land, dessen Aufbau auf christliche Generationen zurückzuführen ist, nicht-christliche Feiertage eingeführt wurden. Ich denke man sollte die ganze Angelegenheit nicht immer durch eine "Vorzeige-Bürger-Brille" betrachten, sondern einfach einmal akzeptieren, dass Leute Entscheidungen treffen, die nicht immer zwingend deckungsgleich mit der persönlichen Meinung sind. Ich persönlich rege mich ja auch nicht auf, dass in Bielefeld oder anderen Städten "Polonia-Partys oder Turkish-Pop-Partys" veranstaltet werden. Wenn ich dort nicht hinein kommen würde, müsste ich es als Deutscher doch auch akzeptieren. Ich mag mir gar nicht ausmalen was passiert wenn mal jemand eine "Deutschen-Party" veranstalten sollte.

     

    In diesem Sinne!

  • M
    Maria

    Wir leben nicht in einem explizit christlich-religiösen oder atheistischen Staat, wo das offensichtliche Angehören einer anderen Religion ein Problem darstellt, wir leben schließlich in einem Rechtsstaat mit Religionsfreiheit. Außerdem verstehe ich nicht, warum soviele Leute das Kopftuch als "Symbol" oder "idelogisch aufgeladen" sehen, die meisten muslimischen Frauen wollen lediglich nicht, dass fremde Männer ihre Haare sehen, die wenigsten tragen es als "Fahne". Die Medien haben das Thema "Kopftuch" über Jahre aufgeputscht und gelabelt, nicht die muslimischen Frauen. Die wollen nämlich lediglich in Ruhe gelassen werden. Wem schadet es denn, wenn eine Frau ein Stück Stoff auf dem Kopf trägt, egal aus welchem Grund? Einerseits betitelt man die muslimischen Frauen häufig als "Heimchen am Herd", "Gebärmaschinen" usw.,sobald sie sich aber, sichtbar dem Islam angehörend, an der Gesellschaft beteiligen möchte kommt ihnen ein "was suchst du denn hier?" entgegen. Kann ich echt nicht verstehen!!! Die meisten fordern nämlich in Wirklichkeit nicht "Integration", die Integration dieser Menschen ist nämlich in Wirklichkeit nicht gewünscht (Stichwort: Islamisierung, Unterwanderung usw.), statt dessen wird eine Assimilation gefordert. Das ist doch die pure Heuchelei. Orthodoxe jüdische Frauen bedecken ebenfalls ihr Haar, sollen die etwa auch nicht reingelassen werden? Oder soll ein strenggläubiger Jude mit Schläfenlocken und Bart oder Kippa auch "draußen" bleiben ,weil man mit der israelischen Politik nicht einverstanden ist oder weil "dies-und-das" im Alten Testament steht womit man nicht einverstanden ist?? Wo kommen wir denn da hin??

  • D
    Daniel

    Als ersters wollte ich vorweg erwähnen, dass es an Mangel deines IQ-Wertes liegen muss weshalb du das demokratische Deutschland mit dem unter einer Diktatur herrschenden Iran vergleichst.

     

    Es tut mir leid aber ich finde es total unangemessen diese Frau als Mediengeil etc. zu beschreiben, denn egal ob man einen Kopftuch trägt oder nicht ist man derselbe Mensch wie alle anderen auch.

     

    Zudem muss auch gesagt werden -das geht besonders an Dietmar Lief -, Kopftuch tragen gehört zum Muslimischen Glauben dazu und ist der Kultur in keinsterweise zuzuordnen, übrigens gehört er zum Christentum genauso hinzu - nur zur Info.

     

    Und auch die Aussagen, Kopftücher seien ein Symbol für Unterdrückung sind völliger Schwachsinn (Leute verschont uns damit, man kann hier ja echt Schwachsinn erzählen bevor man Bücher liest!) Fehlt es einigen an Realitätswahrnehmung, oder warum wird ein Fitnessstudio mit ner Diskothek und die wiederrum mit Moscheen verglichen, ich meine das selektieren bei einer Diskothek kennen wir, aber das hier gesagt wird, würde als Atheist ins der Moschee abgewiesen werden entspricht allem anderen als der Wahrheit - Hey Dosso wie wärs mal mit ein bisschen Respekt, man muss in der Moschee die Schuhe aus hygienischen Gründen ausziehen, ergo jede/r ist in der Moschee willkommen solange sie/er niemandem schaden möchte.

     

    Diese Frau, sowie weitere Menschen mit Migrationshintergrund sind aber nicht willkommen, was meiner Meinung nach klar und deutlich Rassismus zeigt.

     

    Eine Intoleranz unserer Mitmenschen -die hier mit uns leben, mit uns arbeiten und unsere Tätigkeiten teilen- finde ich in keinstemfalle gerechtfertigt und ist eher eine symbolische Unterdrückung, der in unserem geliebten Grungesetzt tiefverankerten Menschenrechte, Menschenwürde, Meinungsfreiheit, sowie die Religionsfreiheit.

     

    Und in soeiner Lage möchte keiner sein - vorallem nicht in Deutschland!

     

    MfG

     

    Daniel

  • T
    Thomas

    @Vic - Wenn Du schon zitierst, dann aber auch richtig!

     

    Ich weiß nicht ob du Mann ode Frau bist, ab er als Frau fliege doch bitte mal nach Teheran. Da musst Du selbst im Flughafen als Frau ein Kopftuch aufsetzten, ob Du möchtest oder nicht! Soll man dort dann auch den Staat, den Flughafen oder die Regierung verklagen?

     

    Als nächstes versuchen wir es dann mal in den angesagten Diskotheken Deutschlands, nee Klage wird dann immer mal drin sein wenn der Türsteher Sie mal nicht reinläßt.

     

    Aber gut, vielleicht sollt ich das Studio auch verklagen, ich darf ja nicht im Unterhemd trainieren! Frau dürfen das dort, ist aber meistens auch kein schöner Anblick!

  • V
    vic

    @ Thomas

     

    "was ist schon dabei wenn sie das Kopftuch abnimmt?"

    Nichts.

    Aber was ist schon dabei wenn sie´s nicht tut?

    Auch nichts, oder?

  • T
    Thomas

    Als Mitglied in dem angesprochenen Sportstudio werde ich hier mal meinen Kommentar abgeben.

     

    Auch ausländische Mitbürger sind Mitglied in diesem Sportstudio. Man mag es kaum glauben, auch schwule und lesbische Bürger, Behinderte und "sogar" Schwarze sind Mitglied. Selbst habe ich Frauen gesehen die vor dem Training ihre Kopftücher abgenommen haben und nach dem Training wieder abgelegt haben! WO IST DENN BITTE DAS PROBLERM?

     

    Ich wähle eher grün als schwarz, lasst es bitte mit den etwas einfach geformten Nazi-Vorwürfen!

     

    In dem angeprochenen Studio trainieren Alt und Jung, Dick und Dünn, Mann und Frau, Ausländer und Deutsche!

     

    Hier sollte man mal schauen ob die Dame nicht evtl. etwas mediengeil ist. Erste Infos über diesen Vorgang gab es in Bielefeld nicht per Zeitung sondern gleich per WDR (incl. Papa der als Arzt in Bielefeld tätig ist).

     

    Ich stelle mir gerade mal vor wie die etwa 7.000 MitgliederInnen zum Freitagsgebet in Sportklamotten in die örtliche Moschee geht!

     

    Aber eigentlich gehört mein Dank an Hoda Elias, ich werde jetzt in Muskelshirts und kurzen Sporthosen diverse Diskotheken, Moscheen und Kirchen aufsuchen. Mit einem guten Anwalt kann ich meinen Job dann aufgeben!

     

    Übrigens, Bielefeld gibt es wirklich und man hätte ruhig mal etwas recherchieren dürfen bevor man einen solchen Artikel druckt!

     

    Allen einen lieben Gruß aus Bielefeld!

  • KD
    Kunde des o.g. Studios

    Ich als Kunde des besagten Studios muss jetzt auch mal was los werden:

    Wenn der Betreiber sagt: "Dem Thema Religion wollen wir keine Plattform bieten." Und dann u.a. mit dieser Begründung eine Kopftuchträgerin ausschließt, ich aber einen Mann mit einem tätoowierten christlichen Kreuz auf dem Unterarm in diesem Fitneßstudio sehe, ist doch offensichtlich in welche Richtung der Wind weht.

    Auch die Begründung "Kopfbedeckungen seien nicht erlaubt" kann ich nicht glauben, so ist mir doch gestern tatsächlich ein Mann mit Baseballcap aufgefallen.

    Auch die Ankündigung auf der Homepage "Wir spielen angenehme, entspannte Musik (z.B. kein Techno)" ist ein Witz, aber das nur am Rande.

    Konsequenz kann man dem Betreiber demnach nicht nachsagen. Augenscheinlich möchte dieser eine bestimmte Klientel ausschließen und schießt übers Ziel hinaus.

    Ich möchte auch nicht mit "Raudis" trainieren, jedoch ist mir egal ob jemand ein Kopftuch trägt oder ein Kreuz tätoowiert hat.

     

    Hätte ich von dieser Geschichte vorher gewusst, hätte ich mich nicht angemeldet...jetzt ist es leider zu spät

    • @Kunde des o.g. Studios:

      Kündigen kannst du doch !

  • F
    farouk

    An Franzi

    welche Deutsche Passt sich in Islamische länder so an das sie das übliche Kopftuch anzieht.

    ich kenne keine Deutsche die sich so im Ausland anpassen wie es hier von den migranten verlangt wird,

  • TB
    Thomas Braun

    MEINUNGSFREIHEIT!, liebe taz Redaktion,schön mal was davon gehört?!denkt mal drüber nach!

  • O
    Oberhart

    An alle komischen Leute, die Vorbehalte gegen Training mit Widerständen haben... Das ist der schnellste und sicherste Weg Muskulatur aufzubauen. Das wussten schon die alten Griechen. Ich kenne keine Sportart, in der es auch nur ansatzweise um Kraftleistung geht, wo die Spitzensportler auf ein Training mit Widerständen verzichten.

     

    Wer schnell und gezielt Muskulatur aufbauen will, wird um ein Training mit Widerständen nicht umhin kommen. Was daran widernatürlich sein soll, verschliesst sich mir. Zumal sich mit einem wohldosierten Muskelaufbautraining die Leistung in fast jeder Sportart verbessern und die Verletzungsanfälligkeit verringern lassen.

  • VV
    Volker Vonssen

    Joggen ist auch viel gesünder, ich kann der jungen Frau nur zu ihrem Entschluss gratulieren. Da Rumgeeiere an irgendwelchen Geräten ist nämlich völlig unnatürlich. Da sieht ein Hamster im Laufrad besser aus!

  • LC
    Lord Cynderbottom

    Es ist doch verständlich, dass gewisse Einrichtungen nur bestimmte Klientel haben möchten und dass durch ihre Hausordnung regeln.

    Völlig legal.

     

    Verständlich ist auch, dass man sich als Abgewiesener in seiner Ehre gekränkt sieht, erlebt man täglich an Diskotüren.

    Klar, hätte der Betreiber es vorher sagen sollen, aber einen Anwalt (und diesen Artikel) sehe ich als übertrieben an. (vorausgesetzt der Betreiber zahlt die geleisteten Gebühren zurück)

     

    _________________________________________

     

     

    Ich, wäre ich Mitglied, z.B. würde mich, da ich Atheist bin, am Kopftuch stören. Genauso an anderen ernstgemeinten offensichtlichen religiösen oder politischen Statements.

  • S
    Stergerl

    Wenn eine Frau irgendwo nicht reingelassen,

    oder belästigt wird,

    weil sie KEIN Kopftuch trägt, wäre das auch eine Meldung wert?

  • LC
    Lord Cynderbottom

    In einer Disko werde ich teilweise wegen falscher Schuhe nicht reingelassen.

    Ist doch das Bier vom Fitnessstudio-Betreiber, wie seine Kleiderordnung aussieht.

  • M
    Martin

    Ich finde es auch schon seit langem diskriminierend, das die meisten Dönerstände keine Schweinefleischgerichte anbieten.

    Ich denke, das sollte dringend geändert werden, am besten per Klage.

  • F
    Franzi

    Da das Kopftuch de facto prinzipiell ein Symbol der weiblichen Unterdrückung ist, sollte jede private Einrichtung selbst entscheiden können, wie weit Toleranz ausgedehnt oder überdehnt wird.

    Wo leben wir denn?

    Wenn ich in Ägypten bin, passe ich mich schließlich auch den Gegebenheiten dort an und bestehe auch nicht darauf, z. B. mit einem bauchfreien Top und kurzen Pants herum zu laufen.

    Hoda Elias sollte einmal darüber nachdenken, in welchem Land Sie wohnen möchte.

  • L
    Logine

    Die Grundsatzfrage lautet hier wahrscheinlich: Wer entscheidet darüber, wen man in seine "Stube" lässt? Der Hausbesitzer oder der, der anklopft? Oder gar "der Staat", das Gericht?

     

    Keine Muscleshirts, keine Kopftücher, sowenig "statement" wie möglich am Körper. Vielleicht hatten die Griechen recht, dass sie Olympia nackt abhielten.

  • R
    roterbaron

    Im übrigen empfehle ich, in meiner Funktion als Trainer, jedem Breitensportler das Training in einem Fitnessstudio zu lassen!

     

    Gehen Sie alle 3 Tage joggen, jeden Tag 20 Liegestütze und 2x20 Situps...reicht völlig aus um sich gesund und fit zu halten!Gesunde Ernährung vorrausgesetzt.

     

    Fitnessstudio:= ist für mich der Inbegriff von Kraftmeierei... ohne die dortigen Fachkräfte beleidigen zu wollen.

  • M
    Marcel

    Ich drücke Frau Hoda Elias die Daumen, dass sie Erfolg hat. Man mag vom Kopftuch oder von Religion halten, was man will, aber noch haben wir in Deutschland Religionsfreihiet.

  • D
    deguo_dabizi

    Das Kopftuch ist eine religiöse Demonstration und ich denke, was der Staat in Schulen darf, darf auch der Bürger in SEINEM Geschäft. Man kann es mögen oder nicht, aber Freiheit gilt nicht nur für Muslime sondern auch für den Rest der Bevölkerung. Es ist ja nicht so, dass es keine weiteren Studios in Bielefeld gibt. Ein Erzwingen hielte ich für ein falsches Signal.

    Und eine Kleiderordnung für die Männer hat auch niemanden zur Klage getrieben.

    Nebbich!

    (Entlehnung aus dem Westjiddischen - salopp: dummes Zeug)

  • AN
    arno nüm

    die frage ist doch: wann wird das studio für ungläubgie dichtgemacht. im schwimmbad heißt es jetzt schon reglemäßig: burkaschwimmen und für ungläubige geschlossen. da läuft der hund

  • E
    Eser

    Ach... Kommt... Schotten wir Deutschland kulturell KOMPLETT ab, dann gucken wir, ob das Land noch weiterkommt..

  • H
    Hansen

    Ich kenne das aus der Disco-Szene.

     

    Wenn die "Mischung" nicht stimmt, dann hat man ruck-zuck nur noch ein ganz bestimmtes Publikum, welches nicht so ganz unproblematisch ist.

     

    Man kann sich dann zwar auf die Schulter klopfen, weil man ganz edel ohne Rücksicht auf irgendwelche Merkmale alle rein gelassen hat, bringt allerdings auch nichts, da man den Laden nun dicht machen kann.

     

    Wird im Bereich der Fitness-Studios wohl ähnlich sein.

     

    Dann könnte ja auch der Mann klagen, der wegen "Muskelprotz im Unterhemd" in dem Studio Ärger bekommt.

  • HH
    Hans Herrmann

    Es reicht, wenn man im Sportstudio auf den Bildschirmen von öffentlich-rechtlichen Zwangsgebühren finanzierte bescheuerte Serien mit katholischen Kopftuchtussen sehen muß. Darum ist es richtig, daß die Bielefelder Sportstudio-Leute verhindern, daß man auf islamische Kopftuchtussen gucken muß, wenn man den Ö-R-Schrott nicht sehen will. Die gute Frau kann ja unter Gottes oder sonstwems Himmel joggen, aber Verständnis für irgendeine bescheuerte Religion muß man nicht aufbringen. JEDE Religion ist nur der Überbau für einen Herrschaftsapparat, egal ob Kirche oder Partei zur Volksverblödung. Darum erwarte ich von der TAZ auch keine Solidarität für solchen Scheiß.

  • D
    dosso

    Was würde passieren, wenn ein Atheist mit einem Mettbrötchen eine Moschee betreten würde? Oder wenn er dabei seine Schuhe nicht auszöge? Er würde des Hauses verwiesen und hätte keine Handhabe, es zu verhindern. Auch der Hinweis auf die negative Religionsfreiheit nützte ihm nichts. Nicht der Atheist wird in diesem Falle diskriminiert, sondern ein bestimmtes Verhalten wird nicht toleriert. Lässt er davon ab, so hat er kein Problem. "No shirt - no shoes - no service" heißt es draußen an amerikanischen Geschäften. Diskriminierung schuhloser indischer Sektenanhänger? Klage? Nur bei Willkür und einseitiger Regelveränderung nach Vertragsabschluss. Ansonsten sollen Muslimas, die ihr Kopftuch "freiwillig" tragen, auch mal "freiwillig" drauf verzichten können. Wer sich freiwillig dem Diktat eines Bekleidungszwanges unterwirft, sollte auch gerne die Folgen dafür tragen, ohne zu murren. Dafür gibt's schließlich Allahs Lohn im Himmel!

  • O
    Oberhart

    Keine Frage, Rassismus ist Dreck und nicht zu tolerieren. Sollte es tatsächlich so sein, dass Migranten allgemein in dem besagten Studio unerwünscht sind, sollte das eine massive Klage nach sich ziehen und hoffentlich viele Mitglieder zur Kündigung ihres Abos bewegen.

     

    Anders gelagert ist der Fall mit dem Kopftuch. Das Kopftuch ist mehr als ein Kleidungsstück, es ist ideologisch aufgeladen. Die Trägerin zeigt damit ihre Nähe zum islamischen Fundamentalismus. Und der ist abstossend. Würde der Klub Leuten in Thor Steinar oder CoNSDAPle Klamotten die Mitgliedschaft verweigern, würde daran auch niemand Anstoss nehmen.

  • DL
    Dietmar Lief

    Der Begriff "Kopftuchträgerin" trifft es auch schon. Nichts und niemand zwingt diese Frauen hier, ein Kopftuch zu tragen - nicht die Religion, kein Gesetz. Sie machen es aus kulturellen Gründen oder Eigenwillen und könnten es ebenso durch Eigenwillen ablegen.

     

    Von mir aus können Frauen aus vorwiegend islamischen Ländern Kopftücher tragen, aber sie müssen sich bei so grober Unangepasstheit einfach nicht über eine gewisse Ablehnung wundern.

  • B
    Überrascht?

    Wer davon überrascht ist muss sich einfach das Feindbild Muslima/Kopftuch in der Öffentlichkeit ansehen, denn die Mehrheit der Deutschen würde es wahrscheinlich begrüßen, wenn bekopftuchte Frauen doch lieber zu Hause am Herd bleiben statt es zu wagen, öffentlich in Erscheinung zu treten. Und die sollen ja gar nicht erst versuchen, am Leben teilzunehmen, integriert zu sein, das geht ja gar nicht. Sarkasmus Ende.

  • NR
    nicht relevant

    In der Hausordnung sind Kopfbedeckungen verboten. Das Kopftuch ist ein Kopfbedeckung und folglich nicht erwünscht, genauso wie Baseballcaps, Piratenkopftücher usw. Das hat für mich nichts mit Diskriminierung zu tun, sondern mit die junge Frau nimmt sich ein nicht nicht begründbares Sonderrecht heraus.

    Anders verhält es sich hingegen mit den abgelehnten Aufnahmeanträgen einzelner Migranten. Hier wäre eine nähere Betrachtung der Umstände angebracht.

  • C
    Chris

    Ob eine Klage wirklich Sinn macht?

     

    Der Betreiber wird sich hier auf den Knackpunkt "Hausrecht" berufen. Gemäß BGB hat der Eigentümer, respektive Mieter, grundsätzlich das Recht, einem Dritten das Betreten zu verbieten. Ein Hausverbot muss weder begründet sein, noch muss es sich am Grundgesetz messen lassen, denn es geht dem Öffentlichkeitsrecht vor.

  • K
    Kritiker

    Und damit geht die in Art.2 GG festgeschriebene Privatautonomie wahrscheinlich wieder ein Stück weiter den Bach runter. Hoffe die Klage wird abgeschmetert.