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Weiß nicht woran´s liegt, aber als Frau nehme ich Merkel nicht wahr.
Clinton, Rice, etc. pp- ja.
Aber Merkel ist einfach nur Merkel.
Ach ja, das ewige Geheule von wegen Benachteiligung...
Man kann es nicht mehr hören. Nie wird es irgendwo eine Parität geben, mal werden es mehr Männer, mal mehr Frauen sein. Bitte keine gesetzlich vorgeschriebene Quote.
Bitte staatliche Regulierung nur da, wo notwendig.
Stoppt den Ausbau der Gender-Industrie, die Institutionalisierung der Ideologie, lasst gesunden Menschenverstand walten. Gleichberechtigung bedeutet gleiche Rechte, aber auch gleiche Pflichten.
Biologische Unterschiede lassen sich nicht wegdiskutieren.
Wo ist eine nachhaltige Familienpolitik? Wo ist eine gute Kinderbetreuung? Was motiviert junge Menschen, eine Familie zu gründen? Sicher nicht das ewige Quotengequatsche.
Merkel hat zwar insgesamt eine ziemlich bescheidene Bilanz (da begrenzte Möglichkeiten), aber schlechter als Schröder ist sie auf keinen Fall, wenigstens nicht so arrogant.
Frau Pohl, erst in der letzten Woche haben Sie die geplante Anti-Burka-Gesetzgebung in Belgien kritisiert und in dem Verbot der Burka einen Fall für den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gesehen(!).
Heute beklagen Sie, dass die Bundeskanzlerin und Vorsitzende der größen deutschen Partei keinen Wert auf eine besonders zur Schau gestellte Weiblichkeit legt, sondern sich im "ewig gleich geschnittenen vierknöpfigen Panzer-Jackett, zugeknöpft bis oben hin" präsentiert.
Sicherlich würde man sich Merkel manchmal etwas weiblicher wünschen. Aber Sie, Frau Pohl, sollten sich vielleicht doch einmal überlegen, ob Sie Ihre Prioritäten richtig setzen.
Der in Deutschland und Europa stetig wachsenden Zahl von Mädchen, die ab der ersten Regelblutung ein Kopftuch verpasst kriegen, denen die Teilnahme am Schwimm- und Sportunterricht sowie an Klassenfahrten verboten wird und die nach kürzestmöglichen Schulbesuch und ohne Berufsausbildung heim an den Herd verbannt werden, helfen Sie mit dem für Ihre Zeitung typischen "Mehr Frauen in Dax-Vorständen"-Gequatsche jedenfalls kein Stück weiter, wenn Sie zugleich den durch Kopftuch, Burka, Burkini & Co. offen zur Schau getragenen Patriarchimus ständig relativieren.
Aber Frau Merkel ist doch der Beweis, dass durch Frauen nicht unbedingt was besser wird. :-)
Merkel hat nur Sinn für das, was ihr selbst am nützlichsten ist. Sie passt sich jedem System an, wenn
es ihr nur Vorteile bringt. Erst wenn sie abgewählt würde, dann ginge sie wieder die Richtung zum Sozialen.
Wie jetzt die SPD. Erst den Menschen in den Arsch treten und dann, um nicht ganz unter zu gehen, leere
Versprechungen machen. Wenn solch eine Person Kanzler
wird, kann der Rest nur aus Witzfiguren bestehen.
Noch etwas treffender müßte/könnte man es wohl so formulieren und auch auf die Regierung übertragen:
Christdemokratisch betrachtet, ist die Merkel ja eigentlich ein Mann -- und der Westerwelle ist ein Mädchen. Und damit ist doch, auch aus konservativer Sicht, die Welt völlig in Ordnung und weiterhin weltbildkonform.
Ich behaupte, daß es keinen wirklichen Fortschritt
in der Frauenfrage ohne ungeheuchelten Fortschritt
in der Rassenfrage gibt, weil im Zentrum der
Frauenfrage der Sexualneid steht und die zentrale
Manifestation des Sexualneids der Rassismus ist:
Als Jesus als unbekannter Mann am Abend des
Ostersonntags zwei Männern bei Emmaus erscheint,
legt er ihnen die Schrift aus: beginnend mit
Moses. - Moses hat eine Schwester: Mirjam. Nun
warf doch Mirjam ihrem Bruder Moses vor, daß er
eine Kuschitin - eine S c h w a r z e - zur
Frau genommen hatte. Dafür wird Mirjam von Gott
bestraft. Aber nun wiederholt sich ja bis zum
heutigen Tag, was Mirjam tat. Denn Exegese fragt:
kann man wirklich einfach sagen, einen "Kuschitin"
sei "eine Schwarze"? Welche Stellen der BIBEL -
in Österreich Schulbuch, "Nr. 4124"! - wären zu
konsultieren, um eine verbindliche Antwort zu
erhalten? Wie groß ist - am Einkommen gemessen! -
der Prozentsatz von afrikanischen Mitarbeitern
in den Institutionen der EU und in den
Institutionen der Nationen, die zur EU gehören
(angefangen von den politischen Parteien):
verglichen mit der wirtschaftlichen Bedeutung
Afrikas für die EU und der prognostizierten
Bedeutung der Wirtschaft Afrikas für die EU?
Alles eine Frage der Prioritäten, schätze ich.
Wer von Minderheiten fordert, dass sie sich am Ziel ihrer emanzipatorischen Bestrebungen in erster Linie als das begreifen, was sie zum Angehörigen einer Minderheit macht (in dem Falle: Frau in der "großen" Politik), der muss schon einen ganz besonderen Hang zum Sadismus haben, finde ich. Im Übrigen wäre Deutschland ein besserer Ort, wenn die Mitglieder unserer Regierung sich für diejenigen einsetzten würden, die Leute wie Frau Pohl für ihresgleichen halten. Wir haben nämlich nicht nur einen schwulen Außen- sondern auch einen körperbehinderten Finanz- und einen in Asien geborenen Gesundheitsminister. Außerdem ist unsere Familienministerin jung und unsere Arbeitsministerin kinderreich. Ach ja, und dann haben wir noch zwei 68-er Spontis als Ex-Außen- bzw. Innenminister und einen Putzfrauensohn als Altkanzler. Nichts davon hindert einen dieser Leute daran, in aller erster Linie Politiker der ganz alten Schule sein zu wollen. Was muss eigentlich noch passieren, um den deutschen Glauben an die stellvetretende Rettung durch paternalistische Führer zu erschüttern?
Was ist denn das für ein merkwürdig unreflektierter Kommentar? Sehr befremdlich. Das können Sie doch normalerweise besser…
„Nur einmal, in Oslo, zeigte sie ihre pralle Weiblichkeit der Öffentlichkeit.“
Äh ja. Soll sie ihrer Meinung nach künftig immer mit tief ausgeschnittenen Kleidern rumlaufen? Und macht das Weiblichkeit aus?? Was macht es für einen Sinn, auf solchen Äußerlichkeiten herumreiten? Es wundert mich sehr, dass so ein Quatsch ausgerechnet von Ihnen, Frau Pohl, kommt.
„Wer jedoch glaubt, das habe etwas mit Merkels Frauensolidarität zu tun, irrt. Sie hat die Familienpolitik reformiert, weil sie erkannte, dass das eine Notwendigkeit ist, damit die Partei anschlussfähig bleibt.“
„Merkel war und ist so erfolgreich, weil sine all ihr Tun einer Frage unterordnet: Wie kriege ich die Mehrheit? Danach richtet sie ihre Politik aus, so gestaltet sie ihre Bündnisfähigkeit.“
Die Belege für diese Aussage bleiben Sie ihren Lesern leider schuldig. Unterstellungen und Behauptungen sind doch nun wirklich kein angemessenes publizistisches Mittel, um der eigenen Enttäuschung Ausdruck zu verleihen (die Enttäuschung unterstelle ich Ihnen natürlich. Sorry dafür, aber habe zum Glück auch noch nie pathetische Artikel zum Thema Qualitätsjournalismus veröffentlicht). Und ist meiner Meinung nach auch weit entfernt von dem von Ihnen so gepriesenen Qualitätsjournalismus.
Es scheint mir durchaus vernünftig, den Menschen als Mensch zu sehen und sein Geschlecht dabei nachrangig zu betrachten. Denn genau DAS dürfte wahre Emanzipation sein.
Ich kann mich auch nicht erinnern, dass Frau Merkel im Wahlkampf jemals verkündet hätte, sie wolle sich insbesondere für die Rechte der Frauen einsetzen. Von daher kann man ihr schwerlich vorwerfen, dass sie es nun nicht tut.
Und – verlangt irgendjemand von Westerwelle, dass er nun für die Rechte der Schwulen auf die Barrikaden geht? Wohl weniger. Er dürfte auch kaum der Richtige dafür sein. Genau, wie Merkel nicht die Richtige ist, weibliches Rollenverständnis im emanzipativen Sinne zu verkörpern.
Vielleicht schade, aber so ist es nun mal.
>>Daran haben zehn Jahre Merkel nichts geändert.
Mutmaßlich Mossad-Agenten haben mit einem gezielten Angriff das Kommunikationssystem der Hisbollah lahmgelegt. Ist das legitim?
Kommentar 10 Jahre CDU-Chefin Merkel: Ein Mädchen, na und?
Innerhalb wie außerhalb der CDU werden Führungspositionen auch weiterhin überwiegend mit Männern besetzt. Daran haben zehn Jahre Merkel nichts geändert.
In diesen Jubiläumswochen nun also auch ein Zehnjähriges: Seit einer Dekade steht eine Frau an der Spitze der CDU, seit fünf Jahren ist sie Regierungschefin. International wird Angela Merkel gern immer wieder als "mächtigste Frau der Welt" ausgezeichnet. Müsste also heute nicht zumindest für die Hälfte aller Deutschen ein Jubeltag sein?
Nein. Denn die Wirklichkeit hat dem lila Jubel und der Hysterie der Traditionalisten des Anfangs schon lange das Fundament entzogen. Innerhalb wie außerhalb der CDU werden Führungspositionen auch weiterhin überwiegend mit Männern besetzt, Frauen verdienen noch immer schlechter und verlieren schneller ihren Job. Daran haben zehn Jahre Merkel nichts geändert.
Die weibliche Strahlkraft der konservativen Parteichefin ist so gering, dass sich noch nicht einmal die unmittelbare Konkurrenz genötigt sah, ihren Spitzenjob mit einer Frau zu besetzen. Merkel selbst tut alles, um ihr Geschlecht zum Verschwinden zu bringen. Nur einmal, in Oslo, zeigte sie ihre pralle Weiblichkeit der Öffentlichkeit. Wie bei allem anderen auch: Dem "Lernenden System Merkel" passiert ein Fehler nur einmal. Seitdem präsentiert sie sich im ewig gleich geschnittenen vierknöpfigen Panzer-Jackett, zugeknöpft bis oben hin. Produktenttäuschung kann man ihr dabei nicht vorwerfen. Denn Merkel hat sich immer dagegen gewehrt, ihren Erfolg mit ihrem Geschlecht in Verbindung zu bringen. Und der Frauenquote in ihrer Partei stimmte die, die sich am Anfang ihrer Karriere lange noch als Minister bezeichnete, nur auf Druck zu. Ein Mensch sei sie, der an dem gemessen werden wolle, was er tue. Gefragt, wie sehr ihr Frausein sie präge, antwortet sie gerne: "Ich weiß ja nicht, wie es ist, ein Mann zu sein."
Richtig ist, dass die Union unter ihrer Führung gerade in Sachen Familienpolitik deutlich liberaler geworden ist. Wer jedoch glaubt, das habe etwas mit Merkels Frauensolidarität zu tun, irrt. Sie hat die Familienpolitik reformiert, weil sie erkannte, dass das eine Notwendigkeit ist, damit die Partei anschlussfähig bleibt. Merkel war und ist so erfolgreich, weil sie all ihr Tun einer Frage unterordnet: Wie kriege ich die Mehrheit? Danach richtet sie ihre Politik aus, so gestaltet sie ihre Bündnisfähigkeit. Entsprechend könnte sie die erste Kanzlerin sein, die mit Rot, Gelb und Grün anbandelt. Mit weiblichem Rollenverständnis im emanzipativen Sinne hat das wenig zu tun.
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Kommentar von
Ines Pohl
Autorin
Ines Pohl (Jahrgang 1967) war von Juli 2009 bis Juni 2015 Chefredakteurin der taz. Bevor sie als politische Korrespondentin für die Mediengruppe Ippen in Berlin arbeitete, leitete sie das politische Ressort der Hessischen /Niedersächsischen Allgemeinen. 2004/2005 war sie als Stipendiatin der Nieman Foundation for Journalism für ein Jahr an der Harvard University. Im Dezember 2009 wurde ihr der Medienpreis „Newcomerin des Jahres“ vom Medium-Magazin verliehen. Seit 2010 ist Ines Pohl Mitglied im Kuratorium der NGO „Reporter ohne Grenzen“. Außerdem ist sie Herausgeberin der Bücher: " 50 einfache Dinge, die Sie tun können, um die Gesellschaft zu verändern" und "Schluss mit Lobbyismus! 50 einfache Fragen, auf die es nur eine Antwort gibt" (Westend-Verlag)