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In eigener SacheDie Jugend übernimmt die taz

Freundliche Übernahme in der Rudi-Dutschke-Straße. Zum 31. Geburtstag der taz werden mehr als 30 junge JournalistInnen des Hauses ihre Zeitung eine Woche lang selbst produzieren.

Die „neue“ taz-Chefredakteurin Luise Strothmann (li) und die „alte“ Chefredakteurin Ines Pohl. Bild: taz

BERLIN taz | Die taz übergibt ihre redaktionellen Leitungspositionen in der Woche vom 19. bis 25. April komplett an Kolleginnen und Kollegen aus dem Haus, die jünger sind, als die Zeitung selbst ist. Alle Ressortleitungen und auch die Chefredaktion werden in dieser Woche von Volontären, Praktikanten und jungen Redakteuren unter 31 Jahren übernommen. Zum 31. Geburtstag der Zeitung entsteht so ein einzigartiges journalistisches Projekt.

Taz-Chefredakteurin Ines Pohl, 43, unterstützt das Experiment: „Es ist bei uns ja gute Tradition, das Blatt zum Geburtstag in andere Hände zu geben. So haben in der Vergangenheit Schriftsteller, Cartoonisten, Achtundsechziger-Aktivisten oder die Lieblingsfeinde der taz die Redaktion übernommen.“

Die freundliche Übernahme der Redaktion ist jedoch mehr. Erstmalig wird das Blatt in die Hände von rund 30 jungen Kollegen gelegt, die keine vorgeplante Sonderausgabe produzieren, sondern eine Woche lang eine aktuelle Tageszeitung. „In jeder Redaktion haben es junge Kollegen schwerer als etablierte, selbstbewusst Impulse zu setzen. In der taz ist das einfacher als in vielen anderen Zeitungen – jetzt wollen wir noch einen Schritt weiter gehen“, sagt Luise Strothmann, 24, die die Chefredaktion übernehmen wird. Strothmann erhofft sich den Beginn eines Prozesses, der auch in der Zukunft Inhalte, journalistische Formate und Strukturen der taz beeinflussen wird.

Über ihre Pläne bewahren die kommenden Ressortleitungen und die Chefredaktion noch Schweigen. „Einige Veränderungen wird der Leser sofort beim Aufschlagen der Zeitung bemerken, andere, die vielleicht genauso wichtig sind, finden nur hier in der Redaktion statt“, sagt Strothmann. Fest steht, dass es eine intensivere Verzahnung zwischen Print- und Online-taz geben soll.

In einer Debattenserie werden Nachwuchs-tazler ihre Utopien von Medien, Politik und Gesellschaft entwerfen. Und die Wochenendausgabe sonntaz am 24. April wird sich mit dem Thema Bildung und Universität beschäftigen. Denn das Projekt bildet außerdem den Auftakt zum taz-Bildungslabor, das am 24. April im Berliner Haus der Kulturen der Welt stattfindet und sich in über 20 Veranstaltungen mit universitären Bildungsfragen beschäftigen wird.

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5 Kommentare

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  • E
    Eumel

    Hey,

     

    streicht mal das doppelte "beschäftigen" am Ende!

    Synonyme: thematisieren, behandeln, zum Thema haben, im Zentrum stehen...

  • QW
    "unbekannt" - Wels in Oberösterreich

    Ich kopiere die Frage, ob es "LÖWIN" oder

    "LÖWE" heißt (ein zweites Mal vom Gästebuch

    der Stadt Graz freigeschaltet vor weniger als

    einer Stunde, eine Antwort oder zumindest

    eine Bearbeitung kündigte heute früh auch ein

    Kontaktformular der "Schweizerischen Bundes-

    kanzlei" an), zuletzt auch an Sie gerichtet:

     

    Antwort auf "'anonym' - 15.05.2010, 10:23"

     

    Löwin - Löwe:

     

    "ES SIEGT DIE LÖWIN ... AUS DEM STAMM JUDA!"

    - so hieße das vervollständigte Zitat aus der

    "Apokalypse".

    Aber in einem NEUEN TESTAMENT stünde auch:

    "Der Teufel streift umher wie ein brüllender

    Löwe und sucht, wen er verschlinge." Muß das

    nicht unbedingt eine gefälschte - auch von einem

    Antisemitismus geprägte? - Stelle sein? Kann

    denn das Bild des Löwen in dieser Art zugleich

    positiv und negativ besetzt werden?

     

    Kopie (abgetippt vor weniger als einer Stunde):

     

    Stadt Graz

    15.04.2010

    ...

    Rathaus + Service

    ...

    Gästebuch

    ...

    Katzen

    "anonym", 15.04.2010, 10:23

     

    In der "Apokalypse" - von mir einer Adresse in

    Graz übergeben - steht: "ES SIEGT DIE LÖWIN!"

    Grammatikalisch aufzuschlüsseln, da natürlich

    viele denken, da stehe, daß "DER LÖWE" siegte -

    aber:

    Jesus sprach mit dem Römer Pontius Pilatus

    wohl Griechisch. Denn, "Herr über Leben und

    Tod" in Jerusalem, warf sich der Römer als

    griechischer Rhetor in die Brust und radebrechte

    die Sprache des Besiegten. Trotzdem. Vielleicht

    war doch dort schon die Kunst des Schmeichelns

    übertroffen, welche unsere österreichischen

    "Hauptschüler", Nebenschüler aller Nebenschü-

    ler, zu "Klassensprechern" etc. heranerzieht.

    Kann jedoch gedacht werden, Jesus habe auch

    mit dem römischen Bürger Paulus Griechisch

    gesprochen? Hätte Jesus dann schon die

    Strategie der heutigen Regierung der Schweiz

    verfolgt, die "Rätoromanisch" zu ihrer Staats-

    sprache erklärt, seit Jahr und Tag? Die hohe

    Kunst des Verbergens?

  • J
    joHnny

    egal ob frau oder mann - aber was bedeutet "freundliche" übernahme?...

  • F
    Frauenpower

    @ Maennerpower

     

    Könnte man sicher mal überdenken, dann sollte der Posten allerdings gleich doppelt oder dreifach mit besetzt werden.

     

    Frau 1: "Es ist ungerecht. Immer müssen wir alles doppelt so gut können wie Männer."

     

    Frau 2: "Ja, stimmt. Aber zum Glück ist das ganz einfach."

     

    Hähähä

  • M
    Maennerpower

    Gibt es auch mal einen männlichen taz-Chefredakteur?

     

     

     

    PS: Kommt mir nicht damit, dass Genosse Diekmann einen ganzen Tag lang Chefredakteur sein durfte!