65. Jahrestag der Parteigründung: Militärparade für Kim junior

Die nordkoreanische Regierung feiert das 65-jährige Bestehen der Arbeiterpartei. Erstmals wird der Öffentlichkeit mit Kim Jong Un der künftige Machthaber vorgestellt.

Vater Kim (rechts) und Sohn Kim (links). Beide können auf jeden Fall gut salutieren. Bild: reuters

PEKING taz | Massengymnastik, Feuerwerk, Militärparade: Mit gewaltigem Aufwand hat die nordkoreanische Regierung am Wochenende in Pjöngjang das 65-jährige Bestehen der herrschenden Arbeiterpartei gefeiert. Zum ersten Mal übertrug das Fernsehen des Landes gestern live Bilder des "Generals" Kim Jong Un. Der dritte Sohn von Machthaber Kim Jong Il stand in der Nähe seines Vaters neben mehreren hochrangigen Offizieren auf dem Rostrum des Kim-Il-Sung-Platzes, während unter ihm exakt abgezirkelte Kolonnen paradierender Soldaten und Bürger, Panzer und Lastwagen voller Kriegsgerät vorbeizogen.

Der vorher fast völlig unbekannte jüngere Kim war der Öffentlichkeit erst vor wenigen Tagen auf einer Parteikonferenz als politischer Erbe seines kränkelnden Vaters vorgestellt worden. Nun erschien er in seiner neuen Generalsuniform. Damit sahen die meisten Nordkoreaner an diesem Tag zum ersten Mal den Mann, der ihr Schicksal künftig bestimmen und die Kim-Dynastie womöglich in der dritten Generation an der Spitze des Staates vertreten wird. Funktionäre sprachen von einer "rosigen Zukunft" unter Führung der Kims.

Der ältere Kim, der im Jahr 2008 einen Schlaganfall erlitten haben soll, war über eine Stunde lang zu sehen. Er hielt sich am Geländer des Rostrums fest, als er stehend die Huldigungen der Marschierer entgegennahm. Vor Beginn der Feierlichkeiten war er mit ranghohen Mitgliedern der Arbeiterpartei durch das Zentrum der Hauptstadt marschiert und hatte sich filmen lassen, wie er Artisten der Akrobatiktruppe in ihrer Wohnung besuchte.

Ungewöhnlich war die Tatsache, dass kurzfristig auch ausländische Kamerateams und Journalisten nach Pjöngjang eingeladen worden waren, die normalerweise nur mit größten Schwierigkeiten nach Nordkorea reisen können. Sie konnten gestern live von der Parade berichten.

Aus China war ein besonders hochrangiger Gast angereist: Politbüromitglied Zhou Yongkang, in der chinesischen KP zuständig für Polizei, Justiz und Staatssicherheit. Sein Besuch sei "Inspiration und Unterstützung" für die revolutionäre Sache Nordkoreas, zitierte die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua den "Großen General" Kim Jong Il.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.