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Kommentar Contra SchotternAusgeschottert

Kommentar von Julia Seeliger

"Castor schottern" war eine schicke Kampagne und hat durchaus einige ins Wendland mobilisiert. Taktische Blockier-Erfolge sind nicht zu verzeichnen. Bitte nicht noch einmal!

S icher. "Castor schottern" war eine schicke Kampagne und hat durchaus einige ins Wendland mobilisiert. Und fast alle, die vor Gorleben die Gleisbetten stürmten, hielten sich an den Konsens: "Der Gegner ist nicht die Polizei."

Leider hat das wenig genützt. Denn die Polizei fühlte sich bedroht und reagierte mit brutaler Härte. So friedlich die meisten "Schotterer" auch blieben - die Bilder, die am Ende in den Medien zu sehen waren, schienen aus einem Bürgerkrieg zu stammen. Einzelne Schotternde waren eben doch nicht friedlich geblieben. Und schon ein einzelnes solches Bild davon kann ausreichen, um die Proteste im Gesamten zu diskreditieren.

Die Bundesregierung nahm diese Vorlage gern an und versuchte, am Beispiel der Schotterer die ganze Anti-Atom-Bewegung als "gewalttätig" hinzustellen. Es ist dem gewaltfreien Widerstand, wie er sich bei den Sitzblockaden auf Straße und Schiene zeigte, zu verdanken, dass dieser Versuch misslang. Dafür, dass der Castortransport in diesem Jahr eine Rekordfahrzeit von 92 Stunden benötigte, waren andere verantwortlich: Das geht auf viele einzelne Aktionen von Frankreich bis Lüneburg zurück sowie auf die Sitzblockade auf der Schiene bei Harlingen, und nicht zuletzt blockierte Greenpeace lange Zeit erfolgreich mit einem Lkw, in dem sich Aktivisten angekettet hatten. Die 150 Gleismeter, die entschottert wurden, stoppten den Castor hingegen nicht.

privat

Julia Seeliger ist Redakteurin bei taz.de.

Einige Schotter-Befürworter argumentieren, man habe doch immerhin die Polizei abgelenkt, zum Beispiel bei Harlingen, wo tausende die Schiene blockierten. Ein Scheinargument: Auch ohne "Schottern" wäre es in Harlingen gelungen, auf die Schiene zu gelangen.

An die 1.000 Verletzte waren es, die sich von der Polizei verprügeln lassen mussten, ohne damit einen nennenswerten taktischen Erfolg zu erzielen. Das Schotter-Fazit: Viel Prügel für wenig Effekt. Zu viel Risiko, dass die Situation eskaliert. Und zu viele brenzlige Situationen.

"Schottern" - das war schon irgendwie hip. Aber nächstes Mal muss das bitte nicht noch einmal sein.

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32 Kommentare

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  • C
    CastorCastorCastor

    "Du scheinst auch noch nicht begriffen zu haben, dass die Leute, die Morgens geschottert haben, zum Teil die gleichen Leute waren, die abends in Harlingen auf dem Gleis saßen oder am Tag danach in Gorleben vor dem Lager. Gerade diese Leute lassen sich nicht von deinen Darstellungen spalten."

     

    Da kann ich nur zustimmen, so war es! Was ist besser was ist schlechter? Was für eine Frage in Anbetracht dessen, wie es war. Um 5 Aufstehen, Stunden lang durch den Wald, staatliche (L)Hiebe, Sitzblockade... Kurze Nacht und zur nächsten Sitzbockade.

     

    Außerdem gibt es den Erfolg- Schottern ist durch viele schotternde Menschen bei anderen legitim geworden.

     

    Und ich habe gelernt aus dem Schottern, das nächste mal sind meine Augen geschützt. Dann können die 5 Polizist_innen die auf 30 Schotternde kamen ihren Knüppel weg stecken und Wurstbrote essen. Wenn ihnen nicht der Essensnachschub fehlt, weil andere mit Spaten und Schaufeln die Straße einreißen.

     

    Es fehlt nicht mehr viel, ich habe die Verzweiflung gesehn! Hunderte Polizist_innen in ihren Dienstfahrzeugen schlafend am Straßenrand mit eingeschaltetem Motor gegen die Kälte. Und wenn da nächstes Jahr nochmal 20000 Menschen mehr an den Gleisen sind, dann viel Spaß Atomfreunde.

  • TS
    Toni Schunck

    Zuerst einmal möchte ich den Artikel in Schutz nehmen - Julia ist offenbar bemüht eine konstruktive Kritik zu üben, denn sie werten den taktischen Erfolg der Kampagne aus – anstatt sie wie gewohnt rigoros und moralistisch als Straftat zu diffamiert . Aber das sollte ja auch in der taz auch selbstverständlich sein.

    Dennoch: Eine militante Aktion -die das Schottern nun mal ist- muss sich auch die Kritik gefallen lassen, dass sie dem Ruf einer ansonsten gewaltfreien Bewegung schadet. Diese Kritik mag man falsch finden, aber allein wegen ihrer Verbreitung und Wirkung muss man gründlich darauf eingehen.

     

    Dann muss ich aber auch bedauern, dass diese Kritik zwar konstruktiv gemeint ist, aber in keiner Weise solidarisch wirkt.

    Erstens sollte klar sein, dass natürlich nicht eine allerweitestgehend geweltfreie Aktion wie das Schottern rufschädigend ist, sondern vor Allem die einseitige Berichterstattung und die Propaganda von Politikern sämtlicher (!) Lager.

    Zweitens ist offensichtlich, dass diese Strategie bei der breiten Masse der denkfähigen Menschen nicht aufgeht – und damit zerfällt jede Grundlage der Kritik.

    Drittens lebt der Widerstand im Wendland von der großen Solidarität zwischen allen Aktionskonzepten und Eskalationsniveaus. Diese zu gefährden für einen Angriff nahe der Gürtellinie - das ist taktisch (auch PR-taktisch!) wesentlich schädlicher als alle dagewesene Gewalt.

     

    Man sollte die Schotterkampagne auch nicht nur an ihrem akuten, taktischen Erfolg messen sondern an ihrem strategischen Potential. Was sie jetzt geleistet hat (Bindung und Demoralisierung von Polizeikräften, wirksame Rufschädigung erst recht für die Polizei (!!!), Kostenverursachung etc.pp.) ist schon beachtlich.

    Bewundernswert wird es vor der Tatsache, dass die Kampage ein Pilotversuch war. Wenn der Selbstschutz besser funktioniert, die Polizei noch besser blockiert wird, die Koordination besser klappt - dann wird die Aktionsform wirklich interessant. Auswerten kann man sie frühestens nach dem dritten Versuch.

     

    Zur Diskussion: Wer den Polizeieinsatz gesehen hat, der weiß dass nicht aus Selbstverteidigung geprügelt wurde oder aus Angst (vor den mitgeführten Strohsäcken?). Das Argument ist tatsächlich völlig unhaltbar. Wenn dann einige Aktivisten, die brutale und unprovozierte Gewalt am eigenen Körper erlebt haben, mit spitzer Feder reagieren, dann ist das mehr als verständlich.

    Abgesehen davon, Julia, sind die von dir gewählten Schlussworte

    ""Schottern" - das war schon irgendwie hip. Aber nächstes Mal muss das bitte nicht noch einmal

    sein."

    ja nun auch nicht unbedingt die feine englische Art. Da kannst du nicht selbstverständlich erwarten, dass Menschen mit Beulen und Prellungen die Contenace bewahren. "Und zu viele brenzlige Situationen" ist eine Einschätzung, die man am Schreibtisch leicht treffen kann – entscheiden muss das aber jeder einzelne Aktivist. Wer Verletzungen bewusst in Kauf nimmt, der verdient von Gleichgesinnten (wie dir?) zu aller Erst solidarischen Respekt.

     

    Ich würde dich deshalb bitten, dich einmal nicht nur zu beschweren dass du beleidigt würdest, sondern auch mal nur auf ein Paar der vielen guten Argumente inhaltlich einzugehen. Vielen Dank.

  • F
    foo

    Da muss ich jetzt mal ganz gemein Danke sagen, Julia. Danke, dass du eingesehen hast, dass die Piratenpartei die ganze Zeit schon die richtige (Anti-Schottern) Linie gefahren hat.

  • S
    Sarah

    eine empfehlenswerte Auswertung der Castor? Schottern! Kampagne: http://www.akweb.de/ak_s/ak555/42.htm

     

    Ein guter Beitrag zur Diskussion in diesem Blog.

  • 3G
    372 (Profil gelöscht)

    Der Knackpunkt ist, ob man ohne Schottern auf die Schiene gelangt wäre. Natürlich. Und deswegen hab ich mich erkundigt. Nach meiner Recherche habe ich den Schluss gezogen, dass ich gegen ein weiteres Mal Schottern bin. Schon klar, dass das manchen Schotter-Jünger/innen nicht gefällt.

     

    Zu dem anderen Argument von Rick sage ich mal gar nichts. Soll er doch weiter Leute als "naiv" bezeichnen. Diese Diffamierung auf persönlicher Ebene (durch anonyme Kommentierende) tötet jeden Diskurs.

  • R
    Rick

    Liebe Julia,

     

    leider muss ich deinen Aussagen widersprechen. Hier einige Anmerkungen, die nicht als Beleidigungen aufgefasst werden sollten.

     

    Julia schrieb:

    "Denn die Polizei fühlte sich bedroht und reagierte mit brutaler Härte."

     

    Die Aussage stimmt so einfach nicht und zeugt einer gewissen Naivität. Die Polizei führt Befehle nur aus. Sie fühlt sich nicht bedroht. Sie hatte bloß den Auftrag die Strecke frei zu machen. Das "Schotter-Terrain" war durch die Kriminalisierung in den Medien im Vorfeld vorbereitet, also konnte man hier die entsprechenden Befehle geben (Pfefferspray, Schlagstöcke).

     

    Ah, noch eine Bemerkung zum Thema "sich bedroht fühlen" seitens der Polizei. Die Beamten stehen zum Teil richtig nahe und lange (30 Minuten oder mehr) neben den radioaktiv strahlenden Castor-Behältnern. Ihre Körper werden komplett verstrahlt. Sie gefährden dabei enorm ihre Gesundheit. Ihre Vorgesetzten spielen das Strahl-Risiko herunter, geben ihnen Befehle und schon fühlen sich die Polizeibeamten nicht mehr bedroht.

     

    - Der Erfolg des Anti-Atom Widerstand lässt sich doch nicht alleine an der Anzahl der Stunden Verspätung messen. Die politischen Kosten fallen hier viel mehr ins Gewicht. Der Erfolg der Castor?Schottern! Kampagne lag in ihrer medialen Sichtbarkeit und in der Tatsache, dass sogar die Kanzlerin darüber reden musste. Die Auseinandersetzung wurde über Wochen erfolgreich in die Mitte der Gesellschaft getragen. Die Tatsache, dass du heute noch ein Kommentar darüber schreibst und Tausende an Stammtischen und blogs reagieren bestätigt den Erfolg. Jedes weitere Diskussion um "Castor? Schottern!" trägt weiter zum Erfolg bei.

     

    - Julia schrieb: "Auch ohne "Schottern" wäre es in Harlingen gelungen, auf die Schiene zu gelangen."

     

    Auch extrem verkürzt und m.E falsch. Der Erfolg des Castor-Widerstands im Wendland liegt m.E. im Streckenkonzept. Also in der Tatsache, dass an verschiedenen Abschnitten verschiedenen Aktionsformen nebeneinander solidarisch co-existieren. Wenn die bäuerliche Notgemeinschaft die Zugänge nach Harlingen mit ihren Trekkern blockiert und die Polizei dadurch in Unterzahl ist und kein Nachschub hat, dann ist es einfacher aufs Gleis zu kommen und dort länger sitzen zu bleiben. Das gilt auch für Castor Schottern.

    Du scheinst auch noch nicht begriffen zu haben, dass die Leute, die Morgens geschottert haben, zum Teil die gleichen Leute waren, die abends in Harlingen auf dem Gleis saßen oder am Tag danach in Gorleben vor dem Lager. Gerade diese Leute lassen sich nicht von deinen Darstellungen spalten.

  • G
    Großvisier

    Julia schrieb: "Auch ohne "Schottern" wäre es in Harlingen gelungen, auf die Schiene zu gelangen."

     

    Vielleicht aber auch nicht?! Oder vielleicht doch, aber es hätte jede menge frische Polizisten zum runter tragen gegeben. So aber musste der Castor die Nacht über mit Stacheldraht umzäunt auf dem Gleis stehen: Die Polizei konnte nicht mehr.

     

    Des weiteren sind die direkten "Schotterauswirkungen" nicht bekannt. Vielleicht stand der Castor ja auch, weil es doch mehr Probleme mit der Gleisreparatur gab, als Staat zugeben will.

     

    Und abschließend lässt Julia den positiven psychologischen Aspekt für Mensch und Gesellschaft völlig außer Acht - als ob es so einfach wäre...

  • 3G
    372 (Profil gelöscht)

    Ihr macht es mir nicht einfach, Feedback konstruktiv aufzunehmen, wenn ihr es mit Beleidigungen garniert.

  • S
    Straftäter_in

    Zu diesem dreisten Artikel fällt mir nur bittere Ironie ein:

     

    Genau, wenn Proteste kriminalisiert werden, sollten wir den Demonstrant_innen dafür die Schuld geben: Wer schon von der Polizei auf die Fresse gekriegt hat, kann es ja sicher vertragen, im Nachhinein von Personen, die scheinbar (!) Teil der gleichen Bewegung sind, noch mal - diesmal im metaphorischen Sinne - auf die Fresse zu kriegen. Also immer schön die Schotternden dissen!

     

    Denn: Es tut mir ja so Leid, dass die aaarme Polizei sich bedroht fühlen musste. Klar fühlt sich ein_e vööööllig ungeschützte Polizist_in von einer gemeingefährlichen Person, die es wagt, Steine von A nach B zu räumen, so bedroht, dass sie sie leider mit Pfefferspray besprühen oder treten muss...

     

    Wozu eigentlich Solidarität innerhalb der Bewegung? Distanzieren wir uns doch lieber von Aktivist_innen und solidarisieren wir uns stattdessen lieber mit der Polizei! Die hat es ja auch echt schwer - Knüppel und Pfefferspray und die Macht, dich deiner Freiheit zu berauben, sind schließlich keine leichte Bürde...

     

    Igitt.

  • MK
    Manuela Klein

    Die Julia hat das Recht auf ihre eigene Meinung, sowohl als (Ex-)Grünen-Fuktionärin wie als tazlerin. Und die Meinung kann natürlich so aussehen, wie die der Grünen-Partei, die vorher deutlich gemacht hat, daß Schottern nicht ihr Ding ist. Tausende andere hatten einen andere Position und gingen Schottern. Auch gut! Interessant allerdings, daß die "linke" Julia und der rechte Innenminister Uwe Schünemann die gleiche Ablehnung des Schotterns teilen. Deutet sich da an, wo die Julia mal enden will, schwarz-grün? Schünemann erklärte:

     

    "Schlagzeilen hat diesmal vor allem die Kampagne 'Castor schottern' gemacht. Die Unterhöhlung von Bahngleisen durch Entfernen der Steine ist kein legitimer Akt zivilen Ungehorsams, wie immer wieder zu hören ist, sondern eine Straftat. Die Staatsanwaltschaft Lüneburg hat dazu das Notwendige in aller Klarheit gesagt.

     

    (...)

     

    An den Schienenstrecken ist zwar auch bei früheren Transporten nach Gorleben Schotter entfernt worden.Neu ist in diesem Jahr aber das Ausmaß der Kampagne, mit der die Aktion 'Castor schottern' beworben wird:

     

    - Die Kampagne wurde bundesweit in zahlreichen Informationsveranstaltungen publik gemacht.

    - Spezielle sog. 'Schottertrainings' wurden - auch im Oktober hier in Hannover - angeboten und durchgeführt.

    - Die Kampagne hatte - das müssen wir leider den Ereignissen vom Sonnabend entnehmen - außerordentlich großen Widerhall in Teilen der Protestbewegung.

     

    Zahlreiche linksextreme Gruppen, auch aus Niedersachsen, initiierten unter der Bezeichnung 'Interventionistische Linke'die Kampagne federführend mit. Nach unseren bisherigen Feststellungen verfolgten die linksextremistischen Aktivisten eine ausgefeilte Strategie, um zahlreiche Menschen zum 'Schottern' - im Klartext zu Straftaten - anzuleiten.

     

    Aus Camps im Waldgebiet Göhrde heraus wurden die einzelnen Aktionen vom Sonnabend auf den Sonntag gezielt gesteuert. Sie verliefen detailliert geplant in Gruppentaktik. Dabei kamen neben den eigentlichen 'Schotterern' auch sogenannte „Schützer" zum Einsatz. Diese versuchten die Polizei am Einschreiten zu hindern, um den „Schotterern" Zeit für die Beschädigung des Gleisbettes zu verschaffen.

     

    (...)

     

    Wir werden das Geschehen in der nächsten Zeit sorgsam auswerten und dabei auch betrachten müssen, inwieweit Linksextremisten bereits erfolgreich Teile des bürgerlichen Protestspektrums beeinflussen konnten. "

     

    Wenn der rechte Innenminister sich so sorgt, sollten wir dann nicht vielleicht alles dafür tun, daß das Schottern beim nächsten Mal noch effektiver wird? Ob die Julia dann mitmacht oder wieder von draußen Vieles besser weiß, kann sie sich ja dann überlegen.

     

    :-)

  • P
    Paria

    Dieser Kommentar ist wirklich ein Armutszeugnis für die TAZ. Schottern hin oder her, den Demonstranten die Verantwortung für den massiven Gewalteinsatz der Polizei in die Schuhe zu schieben ist doch eher BLÖD-Zeitungs-Niveau...

  • M
    Michael

    Ein Kommentar ist ein Kommentar, ist ein Kommentar.... und deshalb die persönlich Wahrnehmung mancher Dinge!

     

    Und hier zeigt sich das Dilemma! Die persönliche Wahrnehmung einer kleinen Frau, die sich wohl nie richtig verstanden fühlt....

     

    Das "Schottern" hat der Anti-Atom-Bewegung -na klar- einen Bärendienst erwiesen. Mehr noch, im Grunde hat sich die Atom-Bewegung selbst den Bärendienst erwiesen, indem sie das "Schottern" zum offiziellen Aktion erhob. Ich halte es für Taktisch unklug als Bündnis JEDE Form einer erklärten Grenzübersschreitung durch Akzeptanz zu legitimieren....

     

    Im Gegenteil: Ich halte es für klug auf den Demonstrationen von den Polizisten zu fordern dem demokratischen Grundrecht der Demonstrationsfreiheit und ihrer Aufgabe dabei nach zu kommen.

    Erst wenn es innerhalb der Polizeibelegschaft und zu konkreten Situationen genügend Menschen gibt die sagen "Nicht mit mir!" gehören Gewaltexzesse der Vergangenheit an.

    Ich muß meinen Vorschreibern recht geben... ich sah kein Foto von Gewaltexzessen seitens der "Schotterer", aber Fotos von Ausländischen Polizeitrupps. Zudem las ich von Fotoreportern, die gezwungen wurden, ihre gemachten Fotos zu löschen...

     

    Julia... bitte lass es! Du hast wie jeder Bürger in DE ein/das Recht auf eine eigene Meinung. Nur, muß das gerade bei der TAZ sein? Oder überhaupt derartig öffentlich?

     

    Es kommt bei der eigen Meinung nicht nur auf die persönliche psychologische Wahrnehmngsfähigkeit sondern auch auf Fakten an... leider liest Du dessen Berücksichtigung auch schon in der Vergangenheit nur wenig Raum.

  • A
    angel19

    Hallo,

     

    als Antwort auf den Artikel und den Kommentar vor diesem:

     

    Vom Effizienzgesichtspunkt her war denke ich "Castor schottern" die mit Abstand ineffizienteste aller Kampagnen: Sie hielt den Castor nicht auf (im Sinne von Kostensteigerungen) und das Verhältnis von persönlich erfahrenem Leid zu positivem Effekt war vermutlich in der Regel weit schlechter, als bei allen anderen Aktionsformen. Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Schotterer, die ja offensichtlich zu sehr hohem persönlichem - auch körperlichem - Einsatz bereit sind, diesen eher in eine massive Ausweitung von Aktionen wie Schienenanketten oder Betonpyramiden oder Straßenblockaden zum Aufhalten von Polizeikonvois stecken würden. Natürlich hat die /der Kommentierende vor mir völlig recht: Die Gewalt ging zu annährend 100% von der Polizei aus. Dies ändert aber nichts an der Ineffizienz der Aktionsform - sowohl was das Aufhalten des Castors, die erzielten Kostensteigerungen als auch das medialen Echo anbetrifft.

  • S
    schienenabdruck

    @littleblacknemo:

    puh...das tat mal gut zu lesen nach Julias schicki-micki-Gequatsche!

  • L
    littleblacknemo

    Hallo Julia,

     

    was Du in Deinem Artikel kritisierst, ist doch ein Problem der allgemeinen medialen Wahrnehmung öffentlich wirksamer Massenaktionen des zivilen Ungehorsams und nicht speziell das des Schottern-Bündnisses.

     

    Schotteraktionen hat es in der Göhrde schon vorher gegeben, im klandestinen Stil, ohne großes mediales Aufsehen, wird es auch weiterhin zum Castor geben. Ebenso gab es immer wieder Steinwürfe gegen Polizisten und Gewalt gegen Einrichtungen, die den Castor-Transport ermöglichen. Und wenn es keine Bilder davon gab, dann wurden sie fabriziert.

     

    Auch damals wurden Aktivist_inn_en durch Polizisten verprügelt, nur wurde das weniger deutlich medial dokumentiert. Die organisierte Massenaktion "Castor? Schottern!" nun in eine direkte Verantwortung für die Bilder der massiven Polizeigewalt und die unkontrollierbaren Randerscheinungen zu nehmen, kann nicht funktionieren. Warum?

     

    Einerseits war den Schotterern mehrheitlich klar, dass ihre Aktion gelinde gesagt, von heftigen physischen Auseinandersetzungen begleitetwerden würde, man aber die bewusste Durchbrechung der etablierten Spielregeln im dutschke´schen Sinne erzielen wollte, ohne sich provozieren zu lassen. Diese Zuspitzung war also gewollt, die produzierten Bilder von massenhaft verhauenen Aktivist_inn_en also Konsequenz. Und sie war auch erfolgreich, wenn man den Anteil der Bilder rausrechnet, der eh bei solchen Anlässen die Kontroverse anheizt oder gegen den Anti-AKW-Widerstand Stimmung machen soll. Gesellschaftspolitische Veränderung braucht diese Zuspitzung.

     

    Der wendländische Widerstand lädt die Leute immer dazu ein, an Aktionen bewusst teilzunehmen, die sie sich vom Gewissen her und physisch zutrauen und Menschen nicht gefährdet. Das bedeutet auch, genau zu überlegen, wie stark man sich polizeilicher Gewalt aussetzen möchte. Den Leuten genau diese Entscheidung zuzutrauen, ist die Grundlage emanzipatorischer Politik. Polizeigewalt jedoch der Verantwortung der Aktivist_inn_en unterzujubeln, ist die gleiche politische Argumentation vom staatlichen Gewaltmonopol wie man sie von Politiker_innen, auch Grünen in Regierungsverantwortung übrigens, gewohnt ist, eine Verdrehung der Täter-Opfer-Positionen. Für die Schläge die jemand austeilt, ist der verantwortlich, der sie austeilt, nicht die/der, der sie einsteckt. Ich möchte Dich daran erinnern, dass auch friedliche Sitzblockaden schon durch massiven Knüppeleinsatz aufgelöst wurden und auch passive Aktionen des Widerstands gerne CDU-nah als „Krawall“ diffamiert werden.

     

    Die Frage, ob diese Kosten den Nutzen rechtfertigen, würde ich gerne differenzierter betrachten. Ich bewerte die „Aktion Castor? Schottern!“ weder so überschwänglich wie Christoph Kleine in seinem Resumee, noch als totalen, wenn auch hippen, Misserfolg wie in Deinem Kommentar. Martin Kaul trifft diese Balance dann doch besser als Du, vielleicht ist er weniger parteinah als Du?

     

    Die Aktionsform hat im Gefüge von dem „Was sich Leute öffentlich zutrauen“ etwas in Bewegung gesetzt. Auf einem Nachbereitungstreffen im Wendland wurde dies anerkennend mit dem Zitat festgestellt: „Also schottern trau ich mich nicht, aber auf die Schiene setze ich mich schon.“ Schottern hat damit die Grenze von dem was man als Bürger tun kann oder zu tun bereit ist, nach vorne geschoben. Wenn sanfter Widerstand früher eher auf der Straße stattfand, trauten sich mehr Leute dieses Mal die Blockade friedlich sitzend auch auf die Schiene zu bringen. Das scheint man der Aktion in jedem Fall anrechnen zu können, ob es darüber hinaus polizeitaktisch die Widersetzen-Blockade bei Harlingen unterstützt hat kann ich nicht bewerten. Der Erfolg ist im Wendland meist ein gemeinsamer.

     

    Wenn der Castor auf dem Weg nach Gorleben ist, dann steht immer die Frage im Raum, ob man ihn wirklich aufhalten kann, aufhalten will, zurück schicken kann? Oder ob der Blockade-Widerstand nicht viel politischer gesehen werden muss, zu zeigen, dass hier massenhaft Leute in praktische Opposition gehen und damit ein politisches Symbol senden. Zu dieser gesellschaftspolitischen Wirkung hat „Castor? Schottern!“ definitiv beigetragen, evtl. in einem grundsätzlicheren Maße als andere, etablierte Aktionsformen. Viele organisierte Aktionsbündnisse, darunter auch .ausgestrahlt, haben das schon im Vorfeld anerkannt. Und vor Weihnachten gibt es noch ausreichend Möglichkeiten an der Ausführung der Taktik zu feilen. Schlottern im Dezember? Ja, bitte.

  • E
    Eddi

    "Einzelne Schotternde waren eben doch nicht friedlich geblieben."

     

    Aha. Woher nehmen Sie denn diese Erkenntnis? Ich habe nicht ein Bild gesehen, auf dem ein "Schotterer" gewalttätig wurde - ganz im Vergleich zu dem, was an Polizeibrutatalität zu sehen ist. Und auch für das versuchte Anzünden eines Räumpanzers kann wohl kaum die Castor-Schottern-Kampagne verantwortlich gemacht werden - der Konsens wird im Artikel ja erwähnt. Was außerhalb davon passiert kann sich ja nicht kontrollieren lassen.

     

    Das die Polizei sich "bedroht fühlte" deutet auch eher darauf hin, dass Sie "Schottern" als eine ernste Bedrohung für den Transport ansah. Und dabei will ich - im Gegensatz zu dem, was hier im Artikel suggeriert wird - nicht die eine Aktion, das Schottern gegen die andere, die Sitzblockade, Ausspielen. Sie alle haben meiner Meinung nach ihre Legitimation und auch ihre Effektivität. Keine hat sich an der anderen gestört. Warum eröffnen Sie also die Debatte, welche Aktion hier die einzig Richtige sein kann?

     

    Schottern als große Massenaktion gab es in diesem Jahr zum ersten Mal, die Erfahrungen waren also nicht sehr groß. Beim nächsten Mal sieht es da anders aus und es gibt einiges auf dem sich aufbauen lassen würde.

     

    Und einen "nennswerten taktischen Erfolg" gab es doch offensichtlich: er liegt bei der Mobilisierung von Tausenden, die die Grenzen des legitimen Protest verschoben haben.

  • D
    dr.hip

    schottern=prügel durch polizei

    sitzblockade = keine prügel durch polizei

     

    ???

     

    ähhmm eher wohl nicht, das liest sich denn auch für mich etwas zu "hip"

  • E
    EnzoAduro

    schottern war ein absoluter reinfall

     

    0 Wirkung

    und viel kritik

  • T
    tystie

    Ich stimme dem Artikel insgesamt zu.

    Ich möchte aber ergänzen, dass bei 'zapp' (Medienmagazin des NDR) gezeigt wurde, dass die Gewaltbehauptung auch ohne jedes realitätsbezogene Foto aufgestellt wurde, beispielstweise beim 'Fokus' im Vorfeld, als zur Illustration ein Foto aus Heilgendamm 2007 missbraucht wurde.

    (http://www.ndr.de/flash/zapp/interactivePlayer.html?xml=zappsendung245-interactiveBroadcasts.xml&sr=zapp)

    Es ist grundsätzlich so, dass man von Manipulateuren, die von vornherein mit blanken Lügen operieren, keine neutrale Berichterstattung / Beurteilung erwarten kann. Dazu gehört die Bundesregierung sowieso, insbesondere Merkel und Röttgen. Aber es gehörten leider auch Medien dazu, von denen man dies nicht unbedingt erwartet. Die Berichterstattung am Wochenende war auf N24 akzeptabel, am Wochenanfang auf phoenix aber weniger, weil die Spindoktoren der Atommafia ausführlich zur Sprache kamen, die den Dingen selbstverständlich den gewünschten 'Drall' verliehen, ohne dass in ausgewogener Weise andere Kommentatoren zur Sprache gekommen wären.

  • C
    Christine

    Ich war nicht beim Schottern, also bin ich auf Berichte angewiesen. So wie es ausschaut wurden nicht nur Schotterer geprügelt. Die Baumkletter hatten nun mit Schotter gar nichts am Hut. Gebracht hat es vielleicht keinen Stop des Zuges, aber ich denke viele hat es animiert auf die Gleise zu gehen. Mal was anderes als liebe Liedchen zu singen und sich an den Hänchdchen zu halten. Kann sein, daß der eine oder andere Polizist dadurch zum kräftiger Zuschlagen bewegt wurde, doch wer glaubt, die Polizei braucht Schottersteine um brutal gegen Demonstranten vorzugehen, hat wohl das brutale Vorgehen der Polizei in Stuttgart 21 nicht mitbekommen.

    Natürlich sollte überlegt werden, ob weitergeschottert wird. Aber ich denke mal das Schottern wird uns erhalten beleiben, wie die Vuvuzelas, und da scheiten sich ja auch die Geister.

  • F
    flo

    Gegenrede.

     

    Ca. 30km dichtestbewachte Schiene, tausende Sicherheitskräfte nach Abschluss der Aktion ohne Logistik (eine andere Aktionsform), keine Kräfte übrig für Harlingen, hunderte auf den Gleisen und kein Erfolg?

    Die 1000 Verletzten sind keine Übertreibung, aber kaum jemand der unverhältnismässig Angegriffenen wird das zum Anlass genommen haben, zum vorher vereinbarten Termin nicht wieder in der Arbeit, im Seminar oder sonstwo zu erscheinen, egal ob Augenreizung, Platzwunde, blaue Flecken oder Fingerbruch.

    Die bis zum Ende anhaltende Einhaltung der passiven Gewaltfreiheit durch tausende war der (in Anbetracht der an der Schiene herrschenden Zustände) unglaubliche Erfolg der Aktiven.

    Die meisten auf der Schiene anwesenden PolizeibeamtInnen werden wissen, dass ihre Angst die Angst vor der Situation und der intern beschworenen Gewalt war, dies sich aber vor Ort nicht in der angekündigten Form bewahrheitet hat. Wie sonst hätte eine so verschwindend geringe Unterzahl an BeamtInnen (durch unverhältnismässige Gewalt) die Situation immer wieder so schnell klären können?

     

    Die vertretene Meinung ist legitim. Aber die Autorin hat wohl, wie viele VertreterInnen der Presse, die Göhrde kurz vor Redaktionsschluss verlassen, wenn sie denn nicht zu Hause saß. Diese Meinung steht in einer Reihe mit den Äusserungen von Frau Roth, die "Sitzblockiert", aber im Gegensatz zu den Organisatoren eben jener Blockade (und allen anderen Initiativen) im Nachhinein den wendländischen Aktionskonsens aufkündigt, indem sie sich, kaum zurück in Berlin, ohne Not von einzelnen Aktionsformen distanziert. Pfui Bäh.

     

    Danke Euch allen für Euren unglaublichen Mut, für Eure Entschlossenheit, für alles...

     

    Ja, Schottern.

     

    flo

  • V
    vic

    Ich bin unbedingt für Widerstand, für Blockaden und Demonstrationen. Aber ich bin auch gegen Schottern - es ist schlicht nicht nötig.

    Angesichts der Dimension des Ereignis das zum Protest führte, kann m.E. allerdings vernachlässigt werden, ob Schottern oder nicht.

  • S
    schnurt

    Politik und Medien würden die Bilder vom "gewaltsamen" schottern benutzen, um den Protest insgesamt zu kriminalisieren, ist wirklich sehr, sehr schwach. Wollen wir uns davon abhängig machen? Es müsste mitlerweile bekannt sein, dass Medien und Politik immer etwas finden werden, was gewaltsam genug ist, um den Protest zu delegitimieren. Falls sich so etwas einmal nicht finden lassen sollte, wie beispielsweise bei der Stuttgart 21 Demo, dann werden eben polizeiliche Provozierer eingesetzt. "Der Politik" die Deutungshoheit darüber zu lassen was rechtmäßiger Protest ist und was übertrieben ist, bedeutet den Untergang jedes effektiven Widerstands

  • S
    schotterin

    ....ach julia , keiner missgönnt dir deine jackwolfskinjacke.....

  • J
    Jaja...

    Ja sieh mal an, Politiker versuchen, Schotterer schlecht aussehen zu lassen, wer hätte das erwartet??! Das ist natürlich Grund genug, das Schottern sein zu lassen. Auch das Demonstrieren soll manchen Politikern ja weniger behagen, also lassen wir auch das, bevor noch Demonstranten in einen schlechten Ruf bei Politikern kommen könnten. Auch das kritische Reflektieren ist bei einigen nicht gerne gesehen und könnte als falsch verstandene Geistesüberheblichkeit abqualifiziert werden. Bevor wir noch in den Ruf von Intellektuellen geraten, lassen wir also auch das besser sein. Und überhaupt wäre es viel schöner, wenn alle ringsum das auch so hielten, bevor wir noch damit assoziiert werden. Es mag irgendwann mal hip gewesen sein, zu denken, aber nächste Woche brauchen wir das nicht mehr.

  • S
    schotterin

    hallojulia , seeliger sind die , die sich nicht kaufen lassen.

    schottern ist ziviler ungehorsam ,den die brd braucht.

  • E
    EinWendländer

    Liebe Autorin, leider ist aus Ihrem Kommentar nicht erkennbar, ob Sie dabei waren oder nicht.

    Für jemanden, der dabei war, ist klar, dass die Erfolge der friedlichen Schienen- und Straßenbesetzungen zu einem Gutteil den "Schotterern" zu danken ist, die die Polizei massiv gebunden und erschöpft haben, und sich im "Wald haben verlaufen lassen", während den allgegenwärtigen Blockaden im "Hinterland" die Bewegungsfreiheit der Polizei massiv beschränkt haben.

    Das Schottern ist eine symbolische Aktion, ebenso zivil ungehorsam wie Sitz- oder Trecker- oder sonstige Blockaden, ebenso effektiv und ungefährlich, ein Baustein für die "Gesamtstrategie" des Widerstands.

    Die Gleisreparatur ist für die Bahn ein normaler Vorgang, aber eben mit Zeitaufwand zusätzlich zu tun. Nur ein Medium, das für sich allein den Anspruch auf "Bildung" erhebt, schlagzeilte, aber selbst meine Oma kennt den Unterschied zwischen der Wirklichkeit und dem, was dort verzapft wird.

    Wer glaubt dieser Zeitung oder gar einer Bundeskanzlerin, die sich richterliche Aussagen anmaßt?

    Bis zu einem höchstrichterlichen Spruch galten auch Sitzblockaden als Nötigung! Wir entwickeln uns weiter, Schottern ist nicht neu, aber effektiver umgesetzt, und deshalb auch für die Zukunft elementar wichtig; denn die hunderttausend Polizisten, all das unter Kontrolle zu bringen, hat Deutschland nicht für den Castor übrig.

    Statt sich über Schottern Gedanken zu machen, sollte der Gehirnschmalz eingesetzt werden, ein Verfahren zu etablieren, das Beste aus AK-End, Schweiz und Finnland zusammen zu tun, um auch in Deutschland einen optimalen Endlager-Standort zu finden, den die Bevölkerung mit Kußhand begrüßt. Gorleben ist aus vielerlei Gründen bereits untauglich und politisch/juristisch verbrannt.

    Bis dahin ist es ein ethischer Imperativ, keinen weiteren Atommüll zu produzieren.

    Die Alternativen sind da!

  • G
    Gor

    Sorry Leute, aber Schottern klingt zwar irgendwie hip, ist aber Sabotage. Dann geht lieber zweimal sitzen. Und Feuer auf Polizeifahrzeuge zu werfen gibt genau die Bilder die die Gegenseite haben will.

     

    Nehmt Euch ein Beispiel an den S21-Protesten: Da waren Bilder von Demonstrantengewalt einfach nicht zu kriegen. Da musste die Polizei lügen (Steinewerfen) oder den eigenen Provokateur mit dem Pfefferspray bemühen. So muss das sein, damit überzeugt ihr auch den letzten gesetzestreuen Demokraten.

  • G
    Gast

    Dieser ganze Artikel ist ein Witz! Schottern ist eine Straftat und jetzt erklären Sie mal bitte, wie man eine Straftat friedlich begehen kann! Ich kann weder einen Diebstahl, eine Sachbeschädigung oder einen Raub friedlich begehen. Auch Schotterer handeln allein schon damit unfriedlich, in dem sie schottern. Dieses ganze Gerede von Ihnen ist scheinheilig! Die Polizei ist verpflichtet, Straftaten zu verhindern, notfalls auch mit Gewalt. Und das Schottern ist eine vorsätzlich begangene Straftat. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin auch gegen Atomenergie,aber Straftaten lehne ich grundsätzlich ab. Und der Polizei nun den schwarzen Peter zuzuschieben ist heuchlerisch. Die Schotterer haben den Impuls gesetzt, die Polizei hat nur angemsessen reagiert. Wer versucht, Polizeiketten zu durchbrechen muss sich im Klaren sein, dass die Polizei dies mit allen Mitteln verhindern wird!

  • J
    Johannes

    Schottern war keine "schicke" Aktion. Allein die Idee, zu versuchen einen mit Atommüll beladenen Zug zum entgleisen zu bringen will mir nicht in den Kopf. Da muss man sich nicht wundern, dass sich die Medien darauf stürzen.

     

    Und wer wie ich, beruflich in einem eher "konservativen" Umfeld tätig ist, merkt auch, dass sich das auf die Außenwirkung der friedlichen Proteste extrem negativ ausgewirkt hat. Da braucht es gar keine Polizei - Ich weiß nicht, wie viele Leute mir schon im Vorfeld erzählt haben, die Demonstranten seien doch alles Spinner, weil nach den Berichten über die Aufrufe zum Schottern in ihren Augen Protestierer = Schotterer galt.

  • B
    Bernd

    Erst ist man kriminell indem man versucht einen Castor zum entgleisen zu bringen und hinterher regt man sich auf das die Staat was zurecht dagegen macht. Traurig traurig...

  • C
    Christian

    Ein sehr guter Kommentar! Auch ich war unter den Blockierern bei Harlingen, die in einem gesunden Kompromiss mit der Polizei den Castor stundenlang aufhielten. Obwohl es Aktionskonsens war nicht zu "schottern", konnten es einige dennoch nicht lassen und gefährdeten dadurch auch den Erfolg der Blockadeaktion. Nur durch aktive Deeskalation war es den übrigen Blockierern gelungen, die Situation nicht unnötig eskalieren zu lassen.

    Ich kann auf die "Schotterer" beim nächsten Mal auch gerne wieder verzichten.