Riesenteleskop in der Antarktis: Die Jagd nach Neutrinos

Das in der Antarktis installierte ein Kubikkilometer große Neutrino-Teleskop ist fertig. Rund 5.000 optische Sensoren wurden im Eis versenkt.

Die mit 80 Grad heißem Wasser in das Eis gebohrten Löcher sind bis zu 2,45 Kilometer tief. Bild: desy

HAMBURG dpa | Das größte Neutrino-Teleskop der Welt in der Antarktis ist fertig. Kernstück der 279 Millionen US-Dollar (gut 211 Millionen Euro) teuren Anlage am Südpol ist ein Eiswürfel mit einer Größe von einem Kubikkilometer, der mit Lichtsensoren durchsetzt ist. Sie fangen Spuren der Neutrinos aus dem Weltall auf, um Informationen über weit entfernte Galaxien zu erhalten, wie das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY in Hamburg mitteilte.

Die meisten dieser neutralen Elementarteilchen durchdringen die Erde, ohne mit einem einzigen Atom zu kollidieren. Weil sie kaum mit anderer Materie in Wechselwirkung treten, sind sie schwer nachweisbar.

IceCube besteht aus 86 Kabeln, an denen in Tiefen zwischen 1,45 und 2,45 Kilometern jeweils 60 Glaskugeln angebracht sind. Ein Viertel dieser insgesamt über 5.000 optischen Sensoren wurde durch deutsche Forschungsgruppen bereitgestellt.

Das Projekt wird von einem internationalen Konsortium unter Führung der National Science Foundation (NSF, USA) betrieben. Das IceCube-Team besteht aus 260 Wissenschaftlern von 36 Forschungsinstitutionen aus 8 Ländern.

Beteiligt ist auch die Universität Mainz. Der Südpol ist nach DESY-Angaben ein idealer Ort für das Projekt, weil er kristallklares Tiefeneis bietet und es mit der Amundsen- Scott-Station die notwendige Infrastruktur gibt. Neutrinos sind Elementarteilchen, die 1956 erstmals nachgewiesen wurden. Milliarden von ihnen prasseln den Angaben zufolge pro Sekunde auf jeden Quadratzentimeter der Erdoberfläche.

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