Britische Polizei spricht von Anschlagsplan: 12 Terrorverdächtige festgenommen

Die 12 Inhaftierten sollen ein Terroranschlag in Großbritannien vorbereitet haben. Mehrere der Verdächtigten stammen aus Bangladesch.

Die Spurensicherung sucht nach Beweisen für einen geplanten Terroranschlag. Bild: reuters

LONDON afp | Die britische Polizei hat zwölf Terrorverdächtige festgenommen, die einen Anschlag vorbereitet haben sollen. Die Männer im Alter von 17 bis 28 Jahren wurden am frühen Montagmorgen in London, Cardiff, Stoke-on-Trent und Birmingham gefasst, wie die Polizei mitteilte. Der Sender BBC berichtete, bei den Verdächtigen handele es sich um Islamisten, die einen Sprengstoffanschlag geplant hätten.

Den zwölf Festgenommenen werde vorgeworfen, "einen Terrorakt im Vereinigten Königreich" in Auftrag gegeben, vorbereitet oder dazu angestiftet zu haben, teilte die Polizei mit. Fünf Verdächtige seien in der walisischen Hauptstadt Cardiff, je drei weitere in London und im zentralenglischen Stoke-on-Trent sowie ein weiterer in Birmingham festgenommen worden. Ihre Häuser sowie weitere Gebäude seien durchsucht worden.

Großbritanniens oberster Terrorbekämpfer John Yates sagte, an dem gut vorbereiteten Großeinsatz seien die Fahnder verschiedener Antiterror-Einheiten beteiligt gewesen. Angesichts der derzeitigen Bedrohungslage und der vorliegenden Informationen über die Terrorpläne sei der Einsatz "absolut notwendig" für den Schutz der Öffentlichkeit gewesen.

Zu Details wollte Yates sich nicht äußern, da die Ermittlungen sich noch in einem frühen Stadium befänden.

Britische Medien berichteten, der Anschlagsplan habe sich nach Einschätzung der Ermittler an Taten des Terrornetzwerkes El Kaida orientiert. Die mutmaßlichen Verschwörer, die monatelang von der Polizei und dem Geheimdienst MI5 beschattet worden seien, wollten demnach Sprengstoff verwenden. Die BBC berichtete, von den Festgenommenen stammten mehrere aus Bangladesch.

In Großbritannien gilt seit Januar die zweithöchste Terror-Warnstufe "ernst", wonach ein Terroranschlag "in hohem Maße wahrscheinlich" ist. Vor anderthalb Wochen hatte ein irakischstämmiger Mann in Stockholm einen Selbstmordanschlag verübt, der nach einigen Jahren in Schweden in Luton, nördlich von London, gelebt hatte.

Der britische Premierminister David Cameron hatte im Zusammenhang mit der Tat, bei der der Attentäter zwei Menschen verletzte, eingeräumt, dass sein Land nicht genug gegen islamistische Extremisten unternommen habe. Von einem Zusammenhang zwischen dem Stockholmer Anschlag und den Festnahmen am Montag in Großbritannien wurde allerdings nicht ausgegangen.

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