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Guttenberg und die Uni BayreuthUnstrittig eine Täuschung

Nach der Aberkennung von Guttenbergs Doktortitel wenden sich 70 Dozenten an den bayerischen Wissenschaftsminister. Auch die Uni Bayreuth kommt nicht zur Ruhe.

Der Präsident der Universität Bayreuth, Rüdiger Bormann. Bild: dpa

BAYREUTH taz | Seit sich andeutet, dass das Fehlverhalten des Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) keinen Rücktritt wert ist, melden sich die Wissenschaftler zu Wort. 70 Dozenten der Ludwig-Maximilians-Universität München verfassten einen offenen Brief an den bayerischen Wissenschaftsminister. Darin kritisieren sie den Eindruck, "es habe sich bei dem Verhalten des Promovenden um ein Kavaliersdelikt wie Falschparken gehandelt, das im Wissenschaftsbetrieb allerorten üblich sei".

Noch konsequenter geht der Berliner Medienwissenschaftler Lutz Hachmeister zu Werke: Er kündigte an, auf die Verwendung seines Doktortitels zu verzichten, "solange Freiherr zu Guttenberg noch als Minister dieses Land vertritt". "Wie will eine Bundesregierung überhaupt noch bildungspolitisch verantwortlich handeln, wenn sie vorsätzliche akademische Täuschung zum Kavaliersdelikt erklärt?", fragt er. Und sieht "die Idee einer universellen Scientific Community, mit ihren Regeln der Überprüfbarkeit und Originalität, Kritik und Präzision", bedroht.

Wenn ein Bundesminister große Teile seiner Dissertation fälschen darf, ohne dafür ernsthafte Konsequenzen fürchten zu müssen, dann steht nicht nur die Bedeutung wissenschaftlicher Standards zur Diskussion. Es geht dann auch um die Frage, was intellektuelle Leistung diesem Land noch wert ist.

An der Universität Bayreuth haben sie zunächst einmal andere Sorgen. Auch wenn das keiner öffentlich sagen mag, so treibt die Angst um den guten Ruf der Uni auch Professorenschaft und Universitätsleitung um. Mit jedem Tag, an dem die Zeitungen über den Skandal berichteten, wurde aus der Guttenberg-Affäre immer mehr eine Affäre um die Universität Bayreuth.

Wie konnte es passieren, dass Guttenbergs Doktorvater Häberle, in der Fachwelt angesehen und im Wissenschaftsbetrieb jahrzehntelang erfahren, seinem Doktoranden das Abkupfern, Fälschen und Täuschen durchgehen ließ? Wie konnte eine Arbeit, die mittlerweile auch von politisch unverdächtigen Rechtswissenschaftlern als in inhaltlicher Hinsicht allenfalls mittelmäßig eingeschätzt wird, mit der Höchstnote "summa cum laude" bewertet werden? Fehlten der Universität Kontrollmechanismen, ließen sie sich blenden vom aufstrebenden CSU-Jungstar, oder gab es gar weiter gehende politische oder finanzielle Einflussnahmen?

Es ist Mittwochabend, 19.30 Uhr, als sich Universitätspräsident Rüdiger Bormann diesen Fragen nicht stellen will. Bormann will vor allen Dingen seine Hochschule aus der Schusslinie nehmen. Tagelang erweckte die Universitätsleitung den Eindruck, die Verfahren der zuständigen Kommissionen könnten sich über Wochen hinziehen. Am Mittwochnachmittag aber beruft Bormann überraschend eine Pressekonferenz für den Abend ein.

Im Senatssaal der Universität versammeln sich hektisch herbeitelefonierte Fernsehteams, einige Lokalzeitungen und eine Handvoll Studierender. Bormann sagt: "Wir haben Ihnen eine wichtige Mitteilung zu machen. Die Universität Bayreuth erkennt Herrn zu Guttenberg den verliehenen Doktortitel ab."

Die Promotionskommission der rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät hat das - einstimmig - entschieden, sie sieht die Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens durch die "wörtliche oder sinngemäße Übernahme von Textstellen ohne hinreichende Kennzeichnung" verletzt. Das Eingeständnis Guttenbergs, seine Dissertation enthalte "gravierende handwerkliche Fehler", und die Bitte um Rücknahme des Doktortitels haben der Kommission die Arbeit erleichtert. Damit war die Täuschung unstrittig, man konnte auf langwierige Anhörungen verzichten und eine Frage aussparen: Täuschte Guttenberg vorsätzlich?

Für die politischen und möglichen strafrechtlichen Konsequenzen ist diese Frage zentral. Natürlich, gibt Bormann zu, hätte man die Frage nach dem Vorsatz in die Kommissionarbeit "inkludieren können". Aber es habe ein "allseitiges Interesse" an einer "zügigen und schnellen Entscheidung" gegeben.

Es ist schließlich die Bundeskanzlerin, die die schlüssigste Interpretation für das Krisenmanagement der Universität liefert. Am Mittwochabend sagt Angela Merkel: "Die Entscheidung der Uni Bayreuth liegt auf der Linie dessen, was der Verteidigungsminister vorgegeben hat."

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24 Kommentare

 / 
  • A
    atypixx

    An der Kommission zur Selbstkontrolle der Wissenschaft wird es nun ganz maßgeblich liegen, ob Bayreuth als Universität zur Lachnummer verkommt oder nicht. Sollten sie zu dem einzig nachvollziehbaren Schluss gelangen, dass Guttenberg vorsätzlich getäuscht und nicht etwa 300 Mal aus Versehen und unbewusst seitenlang abgeschrieben hat, so gibt es eine Aussicht auf Rehabilitierung. Kämen sie hingegen zu dem aberwitzigen Ergebnis, dass dem werten Herrn Minister hier serielle kleine Unachtsamkeiten unterlaufen sind, so würde sich wohl auf Dauer eine Schreibweise etablieren, die bisher noch als spöttische Randnotiz erscheint: "Universität Buyreuth".

  • U
    ulschmitz

    der freiherr kann ohne probleme den unterschwelligen hass bei vielen nutzen, der "intellektuellen" und akdemikern gerne mal entgegenschlägt. viele verstehen doch nicht, was das alles soll, die wenigsten wissen ja auch, dass der "herr dokter", der ihnen die pillen verschreibt, nur dann "Dr. med." sein darf, wenn er eine dissertation geschrieben hat.

    man vergleiche die heute noch herumlaufenden Kohl-anbeter... frau merkel kann sich auch hier auf BILD verlassen, die werden schon diese miesen unterschwelligkeiten ausnutzen... frau merkel ist es auch offensichtlich egal, dass sie selbst eine Dr. ist, ihr mann ebenso ist ja eh wurscht...

  • GK
    Gaby Küppers

    Wer glaubt,dass der Baron von Münchhausen nur eine Erfindung ist, braucht sich nur im Deutschen Parlament umzuschauen: da sitzt er unser Lügen-Baron zu Guttenberg: adrett, eloquent und wohl erzogen. Vom Scheitel bis zur Sohle ein Mann von Welt!

     

    Ob Guttenberg auch auf einer Kugel davon reiten wird?

  • S
    Seeräuber-Jens

    sry, mich in der Eile vertippt:

     

    Wie Fischer-Lescano (der Aufdecker der ganzen Chose) inzwischen klargestellt hat ( http://www.tagesspiegel.de/politik/guttenberg-hat-systematisch-getaeuscht/v_print,3878384.html?p= ), hat die Universität Bayreuth zu Guttenberg den Titel NICHT aberkannt, nämlich nach dem Promotionsrecht.

     

    Sie hat, wie der Minister “vorgegeben” hat (wörtlich Angela Merkel) den Titel lediglich zurückgenommen, nämlich nach dem bayrischen VerwaltungsRECHT, hatte ich selbstverständlich schreiben wollen.

     

    Und zwar stellen die die Verleihung des Doktortitels dar als einen Verwaltungsakt, der (zum Nachschlagen: gemäß Artikel 48 bayrisches Verwaltungsverfahrensgesetz) einfach zurückgenommen werden könne. Gelabelt haben die die “Medienmitteilung”, der wie gewünscht alle Medien (als Nichtjuristen) aufgesessen waren, allerdings unter der Überschrift »Universität Bayreuth erkennt zu Guttenberg den Doktorgrad ab«. Genau das aber haben sie nicht gemacht, sondern vielmehr, worum der Minister gebeten hatte, den Titel zurückgenommen. Für die Aberkennung hätten sie ihm Täuschungsabsicht attestieren müssen. Und ein Bruchteil gefakter Zitate gilt bislang schon als hinreichender Nachweis einer Täuschungsabsicht. Einen Verwaltungsakt aber kann man zurücknehmen, wenn er irrtümlich zustande gekommen ist, also auf falschen Voraussetzungen beruhte.

     

    *

     

    Die dachten alle, die Nummer ist durch. Gutti ist den Doktor los, und gut ist. In Gegenteil, jetzt geht es erst richtig los. Das Verhalten der Bayreuther Uni ist ein ganz glasklarer Skandal, eine eklatante Rechtsbeugung. Und, nein, ihnen ist nicht zu vergeben, denn als Juristen WISSEN sie, was sie tun.

  • S
    Seeräuber-Jens

    DAS IST EINE ENTE !!! DIE UNI BAYREUTH HAT DEN DOKTORTITEL NICHT ABERKANNT !!!!!!

     

    Wie Fischer-Lescano (der Aufdecker der ganzen Chose) inzwischen klargestellt hat ( http://www.tagesspiegel.de/politik/guttenberg-hat-systematisch-getaeuscht/v_print,3878384.html?p= ), hat die Universität Bayreuth zu Guttenberg den Titel NICHT aberkannt, nämlich nach dem Promotionsrecht.

     

    Sie hat, wie der Minister “vorgegeben” hat (wörtlich Angela Merkel) den Titel lediglich zurückgenommen, nämlich nach dem bayrischen Verwaltungsakt.

    Der Unterschied ist: Zum Aberkennen hätten sie ihm eine Täuschung nachweisen müssen. Wobei nach einschlägiger bisheriger Rechtssprechung schon ein Bruchteil verwerteter Zitate bislang schon als Täuschungsnachweis galt.

     

    Daß die taz wie viele andere Medien der Ente aufgesetzssen ist, der Doktortitel sei zu Guttenberg aberkannt worden, liegt darin, daß genau unter dieser Überschrift der Unichef Bormann zu einer Pressekonferenz eingeladen hatte! Herr Rath, übernehmen Sie!

  • O
    olympe

    Ganz ehrlich, so richtig nachvollziehen kann ich das nicht. Bis zuletzt hat Guttenberg geleugnet, dass es sich bei seiner Arbeit um ein Plagiat handeln könnte. "Abstrus" sei das, so der Minister. Erst, als es wirklich nichts mehr zu leugnen gab, zeigte er ein Fünkchen Reue, das mich mehr an Krokodilstränen denn echte Reue erinnert - denn echte Reue hängt nicht von der Beweislage ab!

     

    Eigentlich müsste man bei von Guttenberg - der ja nun des massenhaften und systematischen plagiierens überführt ist - auch mal andere Arbeiten (wie für seinen Abschluss an der Universität) auf Plagiate überprüfen. Ich glaube kaum, dass er das in seiner Doktorarbeit zum ersten Mal getan hat, dafür steckte einfach zu viel System dahinter.

     

    Unverständlich finde ich aber auch die Reaktion von Merkel und einem Großteil der Bevölkerung, die das (verbotene!) Plagiieren im großen Stil nunmehr zum Kavaliersdelikt herabwürdigt. Mal ehrlich, wenn man eine Führerscheinprüfung macht, kann man doch auch nicht den Fahrlehrer fahren lassen!

  • PB
    Peter Bundel

    Mit seiner Unterschrift eine Erklärung abzugeben, dass man nicht abgeschrieben hat, in Wahrheit aber fast komplett abgeschrieben zu haben, ist nicht das gleiche wie z.B. betrunken Auto fahren (siehe Fall Käßmann). Es ist Betrug. Diebstahl geistigen Eigentums. Im Falle eines Ministers ist dabei das gesamte Volk betroffen.

     

    Ich werde die Tage mal im Schloss Guttenberg vorbeischauen und mich dort bedienen, wie es mir gefällt. Dann sagt dort jemand: „Stop, so geht das aber nicht!“. Dann sage ich, die Sachen wieder zurücklegend, von denen mir bei der Flucht vielleicht einige bereits kaputt gegangen sind: „Hier haben sie die Sachen zurück. Ich entschuldige mich.“.

    Seite Guttenberg: „Ja, nun aber Schadensersatz, außerdem war das Hausfriedensbruch!“

    Ich: „War ja keine Absicht, die Sache ist mit meiner aufrichtigen Entschuldigung erledigt.

    Und nehmen Sie sich an mir gefälligst ein Beispiel!“

     

    „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“. Warum ist das so? Weil sonst jeder immer Unwissenheit angeben könnte. Dämmert’s jetzt bald mal langsam?

     

    Schon mal jemand hier Strafe gezahlt für Steuerhinterziehung? Geldstrafe sofort zurückfordern mit dem Hinweis: „War ja niemals bewusst oder vorsätzlich!“

     

    Kind wird beim Pfuschen erwischt? Gibt’s den Spickzettel halt zurück, kann aber die Klassenarbeit weiterschreiben, solange es sich aufrichtig entschuldigt. War ja keine Absicht.

     

    Alle Polizisten müssen sofort ihren Dienst aufgeben. Denn diese Hetze, sie sie auf einige ihrer Mitbürger betreiben, muss endlich aufhören. Gibt es denn nichts Wichtigeres, als Menschen wegen einer Straftat zu verfolgen?! Wir sind schließlich im Krieg!!!

     

    Leute wegen Runterladens von Musik oder Filmen zu belangen ist nun nichts weiteres mehr als eine Lachnummer. Ha1. Ha2. Ha3.

     

    Seit wann entscheiden Umfragen darüber, ob jemand zurücktreten muss? Wurde jemals in der Geschichte der BRD eine Umfrage bemüht, wenn ein Politiker seinen Hut nehmen musste?

     

    Werde ich von Umfragen regiert? Umfragen geben keine demokratische Legitimation, nur Wahlen tun das (solange diese noch unmanipuliert sind).

     

    Ich finde es auch wunderbar, dass es keinen gibt, der Guttenberg weiter stützt, und sich aber auch gleichzeitig die Mühe gemacht hat, sich den Sachverhalt selber mal anzusehen. Ich höre hier immer noch das Wort „Fehler“. Betrug liegt hier vor, BETRUG! Kein Fehler. BETRUG!!

     

    Und Bettina Gauß in allen Ehren, aber es wäre schön gewesen, wenn sie diesen Unterschied gestern Abend bei Maybrit Illner noch um einiges deutlicher herausgearbeitet hätte. Er hat sich entschuldigt, von wegen! Er hat erneut gelogen, frech und dreist.

     

    Üble Nachrede, was für ein unverschämter (bitte bevorzugte Beschimpfung hier einzufügen).

  • W
    weber

    Die schweinegesichtige Politikspitze hat hinter den Kulissen gesprochen und schon schweigen in unserer Bananenrepublik die Presseagenturen zum Thema Guttenberg.

  • B
    Bernhard

    Fällt eigentlich niemand auf, was Merkel da gesagt hat: Die Uni Bayreuth hätte auf der von Guttenberg festgelegten Linie entschieden. So was sagt man im Allgemeinen, wenn eine untergeordnete Instanz im Sinne der übergeordneten Instanz entscheidet! Merkels Sprachgebrauch weist wieder einmal darauf hin, dass die auch von vielen als so intelligent eingeschätzte Bundeskanzlerin unter erheblichem Realitätsverlust leidet.

  • A
    aka

    Sehr geehrter Herr Bormann, bitte nehmen Sie das allseitige Interesse an der Frage nach dem Vorsatz zur Kenntnis und "inkludieren" Sie diese schnellstmöglich im Interesse der Allgemeinheit und Ihrer Universität.

  • H
    hahnebuechen

    Strafanzeige gegen Guttenberg wegen Verletzung des Urheberrechtes durch Verwenden vielfacher Zitate anderer kann auch per Email und ggf. ohne Namensangabe hier eingelegt werden: poststelle@sta-ho.bayern.de

     

    Je mehr Anzeigen, desto dringender das öffentliche Interesse an der Strafverfolgung!

  • SF
    Schwerer Fehler der Uni Buyreuth

    Im Rahmen eines Promotionsverfahrens ist eine geschickte Täuschung eben schwer zu entlarven. Dieser Satz gilt aber nicht für das nun vollzogene Aberkennungsverfahren. Die Indizien waren in Fachzeitschriften, der Presse und im Internet bereitgestellt. Die Uni festigt mit dieser Entscheidung ihren Ruf mangelnder Unabhängigkeit: http://berlin2011.wordpress.com/2011/02/20/die-csu-und-%E2%80%9Eihre%E2%80%9C-landesuniversitaten/

  • T
    TheOrbitter

    "Wie konnte eine Arbeit, die mittlerweile auch von politisch unverdächtigen Rechtswissenschaftlern als in inhaltlicher Hinsicht allenfalls mittelmäßig eingeschätzt wird, mit der Höchstnote "summa cum laude" bewertet werden?"

     

    Die Frage ist nicht ernst gemeint, oder?

    Ja wie konnte das wohl sein? Wollen wir mal sehen:

    erstens war der Plagiator (vgl. www.schandmaennchen.de vom 18.02.11) sowohl CSU-MdB als auch an einer bayerischen Universität immatrikuliert. Wer den Braten nicht riecht, dem ist nicht zu helfen.

    Zweitens liest kein Schwein außer dem Verfasser und dem Dr.-Vater die Dr.-Arbeit. Manchmal liest letzterer sogar nichtmal selbst selbige Arbeit, sondern läßt sie einen Schergen für sich lesen. Bei 475 Seiten juristischen Verfassungsgesülzes kann man sich doch vorstellen, wie wenig Lust da besteht sowas ernsthaft zu begutachten.

     

    Aber da gibt es doch noch den Korrektor; für ein 'summa cum laude' müssen das sogar zwei sein! Ja und wer glaubt, daß die die Arbeit lesen? Dozenten schütteln wohlwollende Gutachten zu schriftlichen Abhandlungen - selbst wenn es 475 Seiten gequirrlter Quark sind - in 5 Minuten aus dem Ärmel. Gutachten schreiben die am laufenden Meter, die sind nur ein Klotz am Bein und interessieren niemanden.

  • M
    mirsichseinname

    schmierentheater! herr guttenberg gesteht ein, daß er überfordert war mit der mehrfachbelastung. aber das realisiert er erst jetzt? unglaubwürdig. er hätte es halt mit dem promovieren sein lassen sollen, wenn er merkt, daß er es nicht hinbekommt. aber er ging einen weg, der dazu führte, daß er über 4 jahre zu unrecht diesen titel führte.

     

    wenn man einem bankräuber nach 4 jahren auf die schliche kommt, und er das geld zurückgibt, dann ist die sache auch nicht gegessen. und er ist auch kein vorbild für eherlichkeit. sehr merkwürdig alles!

  • S
    student

    Bormann sagte, eine Prüfung des bewußten Täuschungsversuchs könne sich lange hinziehen.

     

    Das sieht der Verwaltungsgerichtshof BW etwas anders:

     

    "Die Vorgehensweise der Umstellungen und der Syntaxvariationen belegt im Übrigen die gezielte Verschleierungsabsicht des Klägers"

    http://de.wikisource.org/wiki/Verwaltungsgerichtshof_Baden-Württemberg_-_Plagiat_in_einer_Dissertation

     

    Dazu muß man nur in die Einleitung der Dissertation schauen, das dauert keine Minute.

  • MS
    martin schrauwers

    helfe sie bitte ein nicht nicht so schlaue Rentner mal auf die Sprünge, ein Politiker soll ein vertrauensperson sein? so ist das doch bei der Wahl oder? und deswegen kann Theodor machen was er möchte und Frau Merker alles unter der Teppich kehren.Hallo. Herr Kohl hat es damals auch schön nicht richtig erkannt und nach verlorene Wahl gesagt ;die Wähler haben ihm nicht verstanden. nun kommt bei mir die frage,wer vertritt nun wem wann und wie.( die Politiker uns oder wir die Politiker?)die Wähler verlangen ein Stellungnahme und kein vetternwirtschaft.den auch die Wähler müssen für ein vergehen Grade stehen.

  • AA
    Alfons Alias

    Es ist schon seltsam, das Volk das sonst immer nach der Gleichbehandlung für alle schreit ist mit einmal für Einen, der seinen Doktortitel aberkannt bekommt, aus Gründen die ja nun allen bekannt sind, während normale Studenten und Doktoranden erhebliche Nachteile für ihre Kariere haben oder sogar exmatrikuliert oder gefeuert werden.

    Schon seine Wirtschaftskompetenz für das Amt als Wirtschaftsminister stand auf tönernen Füssen.

    Der hohe Prozentsatz pro zu Gutenberg läst eigentlich nur auf eine Bildungsferne oder Gefühlsduselei eines großen Teils der Bürger schließen. Eventuell sind auch einige dabei die hoffen, wenn sie erwischt werden sich auf den Sonderfall zu Gutenberg berufen zu können. Bei den aktiven Verteidigern von zu Gutenberg halten sich auffällig viele Spitzenpolitiker der Regierung zurück, warum wohl?

  • S
    Schulze

    § 132a

    Mißbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen.

    (1) Wer unbefugt

     

    1. INLÄNDISCHE oder ausländische Amts- oder Dienstbezeichnungen, AKADEMISCHE GRADE, Titel oder öffentliche Würden führt, (...)

     

    wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.(...)

  • RH
    Rolf Habekost

    Das darf keine Schule machen. Da muss jede Uni entsprechend reagieren. Auch für alle, die sich anstrengen, angestrengt haben und mit viel Zeitaufwand etwas für sich erreichen wollten, darf das Ziel einer Uni micht infrage gestellt werden. Die Tat des Herrn G. muss deshalb weiter diskutiert und entsprechend geahndet werden. Das ist auch ein wichtiges Theam für den Wissenschaftsminister.

    Dass durch die Reaktion der Kanzlerin, nun jeder Täuscher, Betrüger auch im Kabinett bleiben darf, bestätigt die politische Klasse und trägt immermehr auch zur Politikverdrossenheit bei.Leider!

  • J
    jasmin2065

    Es unglaublich wie diese Professoren und Doktoren

    sich vorkommen.Diese Titel sind kein nachweis über

    praktische Fähigkeiten sind lediglich ein Ergebniss

    ihrer Schreibkunst.Guttenberg war eben nicht so ge-

    schickt wie manch anderer.In überigen waren die grössten Erfinder Wissenschaftler nicht immer

    PROFESSOREN.

  • DN
    Dr. Nix
  • DD
    Dr. Dokter

    Der nächste Kandidat steht schon fest: Dr. Edmund Stoiber. Schließlich erklärte der schon zur Verteidigung des Barons: „Wer ohne Fehler ist, werfe den ersten Stein“. Er wird schon wissen was er damit meint. Um das rauszukriegen sollte das GuttenplagWiki jetzt mal ausgebaut werden zu einem PromiPlagWiki. Wer wirft den ersten Link?

  • W
    Wolf

    Für die Frau Doktor Kanzlerin und den Rest der Koalition ist Bayreuth offensichtlich nichts weiter, als ein grüner Operettenhügel.

    Sonst hätte es ernsthafte Konsequenzen gegeben.

    Weder die Wissenschaft, noch das Urheberrecht und andere Rechtsverletzungen werden von der regierenden Operettentruppe ernstgenommen. Das ist wohl auch die passende Bezeichnung, denn sie feiern ausschließlich sich selbst. Wer will dieses "Land der Ideen" noch ernstnehmen?

  • GT
    Gutten Tag – Nein danke!

    Wie tief ist die politisch-öffentliche Moral nur gesunken?

     

    Ein Minister definiert seine Daseinsberechtigung erstens aus dem Zujubeln einer BLÖD-Zeitung – klar, er hat ja passend selber auch nur „Unsinn“ fabriziert und zweitens aus einer schon lange und heute umso mehr geistig eingeschränkten (Nicht-) Regierungs-Frau und ihrer Stiefellecker-Schar.

     

    Der „Schummler“, oh nein, Betrüger hat ja auch oft TV-Stücke im amerikanischen Original gesehen: Dort sagt ein Officer gerne, wenn er etwas verstanden hat: „Copy that“. Gutt hat voll verstanden.

     

    Und: Wie geistig umnachtet oder dicke oder vollgedröhnt mit Zuwendungen des Gutt-Clans muß die damalige Prüfungskommission nur gewesen sein, um solchen M ü l l ein höchstes Lob (Summa cum laude) zugutten zu lassen? Äh, momentan ist einer der Lieben abgetaucht – zu Un-Recht!!!

     

    Assoziativ erinnert mich übrigens der gegelte, wirre, unsichere und sprunghafte Gutt unmittelbar an Friedmann in seinen schlimmsten Zeiten. Sorry – Zurückgezogen!

     

    Und gesunkene Moral (s. o.): Guttseidank nur Rechts. OK, dort macht es ja auch nichts, oder? Merkt doch keiner.