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Die schönen Essohäuser, diese Perlen der Reeperbahn - wer würde da nicht gerne wohnen. Jetzt sollen sie verschwinden? Könnten sie doch nur bleiben - alles wäre wieder gut. Bitte auch mehr Hundehaufen, mehr Pisse und Kotze in Hauseingängen, und mehr Gegröle von Ansässigen und Besuchern, mehr Nepp-Hauswirte, und mehr Alkohol für die Alkoholiker. Die Discos mit Schlägertypen davor brauchen auch Bestandsschutz. Und vielleicht kann man den Dom noch bischen lauter drehen, die Animier-Ansager sind in 3km Entfernung ja kaum noch zu verstehen!
Ach, die wilde Kiez-Romantik. Mir geht doch jedesmal das Herz auf, wenn ich nach harter Arbeit (designe Mode, stelle Konzeptkunsthandwerk her, und schreibe kritische Theaterstücke) aus meiner großzügigen Altonaer Altbau-WG trete, und modisch gewandet nach St. Pauli radele, auf ein Bier oder 2. Wie gerne gebe ich damit an vor meinen Jetset-Besuchern aus aller Welt. Macht mir das jetzt nicht kaputt!
Sankt Pauli wird so langsam zu einem zweiten Las Vegas. Und das ist politisch auch gewollt.
Die Wohnungen in den Esso-Häusern z.B. stören bei der totalen Vermarktung bzw. Bespielung der Spielbudenplatz-Bühnen. Keine Anwohner, kein Lärmschutz...
Schoener Kommentar, aber was veranlasst den Schreiber zu der Annahme, dass die Stadt "das steuern muss"? Stadt und Investoren sind ausschliesslich an kurzen Gewinnen interessiert, da ist kein stadtpolitisches Interesse vorhanden, siehe Moevenpick Hotel, Bernhard Nocht Quartier und IKEA in Altona. Und es ist richtig, mit dem was an der Reeperbahn passieren wird ist St Pauli tot, ich hoffe nur, es wird ein weiteres finanzielles Desaster fuer die Stadt und die Investoren ersticken an Ihrem Geld.
Mutmaßlich Mossad-Agenten haben mit einem gezielten Angriff das Kommunikationssystem der Hisbollah lahmgelegt. Ist das legitim?
Kommentar Abriss Esso-Häuser: Der Kiez wird kannibalisiert
Mit dem Abriss der Esso-Häuser droht der Reeperbahn, ein weiteres Stück ihres speziellen Flairs abhanden zu kommen. Das ist eine Entwicklung, die der Stadt, aber auch Investoren nicht recht sein kann.
Mit dem Abriss der Esso-Häuser droht der Reeperbahn, ein weiteres Stück ihres speziellen Flairs abhanden zu kommen. Das ist eine Entwicklung, die der Stadt, aber auch Investoren nicht recht sein kann. Denn wenn das Schmuddelige und Verruchte verschwindet, wird St. Pauli ein Stadtteil wie jeder andere.
Das Millerntor-Hochhaus, das Brauerei-Quartier, Hadi Teheranis Tanzende Türme - das sind Bauten, die es an jedem anderen Ort der Welt auch geben könnte. Für die Läden und Restaurants, die hier eingezogen sind, muss keiner nach St.Pauli fahren. Wenn jemand kommt, dann wegen der billigen Absteigen und der schrägen Altbauten, die Nischen für Diskotheken, Clubs und Bars, für Peepshows und Bordelle bieten.
Mit den Neubauten wird nur deshalb viel Geld verdient, weil noch einen ganze Menge von der alten Reeperbahn übrig geblieben ist. Je mehr davon wegfällt, desto uninteressanter werden die gestylten Büros und Yuppie-Wohnungen.
Für die Stadt kann das nur heißen, dass sie den Wandeln mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln steuern muss. Andernfalls kann sie sich den Mythos Reeperbahn und die damit verbundenen Touristenströme abschminken. Neue und alte Immobilienbesitzer sollten sich zusammensetzen und darauf achten, dass nicht der eine dem anderen das Geschäft versaut.
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Kommentar von
Gernot Knödler
Hamburg-Redakteur
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