piwik no script img

Führungswechsel beim ComputerkonzernApple-Chef Steve Jobs zurückgetreten

Steve Jobs ist Gründer, Aushängeschild und Mastermind von Apple. Jetzt ist er als Vorsitzender des Computerkonzerns zurückgetreten. Sein Nachfolger wird Tim Cook. Die Apple-Aktie fiel um 7 Prozent.

Und immer der gleiche Pullover: Jobs im April 2010. Bild: reuters

NEW YORK/CUPERTINO afp/dpa/rtr | Der Chef und Gründer des US-Computerherstellers Apple, Steve Jpbs, hat seinen Rücktritt erklärt. Das teilte der Konzern am Mittwoch mit, ohne eine Begründung zu nennen. Laut der Mitteilung wählte der Verwaltungsrat Geschäftsführer Tim Cook an die Spitze des Konzerns, während Jobs zum Vorsitzenden des Verwaltungsrates gewählt wurde.

Jobs erklärte in seinem Rücktrittsschreiben, er habe stets gesagt, dass er zurücktreten werde, wenn er seine Aufgaben als Firmenchef nicht mehr erfüllen könne. Dieser Tag sei gekommen. "Ich glaube daran, dass Apple leuchtendste und innovativste Zeiten noch vor uns liegen", schrieb Jobs. "Und ich freue mich darauf, diese Erfolge aus einer neuen Rolle zu beobachten und zu unterstützen."

Tim Cook hatte Jobs bereits mehrmals vertreten, als dieser sich aus gesundheitlichen Gründen Auszeiten nahm. Der 56-jährige Jobs war seit Januar für unbestimmte Zeit krankgeschrieben. Vor zwei Jahren hatte er sich einer Lebertransplantation unterzogen, im Jahr 2004 überstand Jobs Bauchspeicheldrüsenkrebs.

"Steves außergewöhnlicher Weitblick und seine Führungskraft haben Apple gerettet und zum innovativsten und wertvollsten Technologieunternehmen gemacht", sagte Verwaltungsratsmitglied Art Levinson. Jobs gilt als geistiger Vater von Erfolgsprodukten wie iPhone, iPod und iPad.

Wie bei keinem zweiten Unternehmen wird der Erfolg von Apple mit der Person des CEO in Verbindung gebracht. Entsprechend verunsichert reagierten die Anleger auf die Nachricht von Jobs' Rücktritt: Im nachbörslichen Handel brach der Aktienkurs von Apple sieben Prozent ein.

Analysten äußerten aber die Erwartung, dass der Konzern auch ohne Jobs an der Firmenspitze auf der Erfolgsspur bleiben dürfte. "Keine Panik, Ruhe bewahren: Es ist genau die richtige Entscheidung", sagte etwa Analyst Colin Gillis. "Steve Jobs wird Chairman und Cook ist CEO." Dies spreche für Kontinuität.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

7 Kommentare

 / 
  • H
    Hipster

    Mein aufrichtiges Mitgefühl und meine Anteilnahme gilt der großen Schar der Apple-Jünger.

  • W
    Whizzbizz

    Mich wundert immer wieder, warum man entweder Apple-Jünger (wieso eigentlich "Jünger". Weil sie jünger sind?) immer versucht in die Ecke "Dummer DAU" zu schieben, nur weil es beim Mac einfacher ist, zu guten Ergebnissen zu kommen als bei den meisten PCs - man hält ja auch einen, der einen Hammer statt einer Zange zum Nägeleinschlagen nimmt, nicht für dümmer als den mit der Zange.

     

    Tja, mit sowas muss der Apple-Konzern eben leben - mit oder ohne Steve.

     

    Ich denke, die haben im Voraus ganz gut dafür gesorgt, dass der "Diktator" einen würdigen Nachfolger bekommt. Kreative Menschen sind eben so. Die lassen sich schon was einfallen...

     

    Ciao Steve! Have a nice time for the rest of your career and the rest of your life!

  • J
    jellyfish

    Der Zynismus und die unweigerliche deutsche Abwertungsmentalität mancher hier ist wirklich zum Kotzen. Hier ist die Rede von einer polarisierenden IT-Ikone, deren Wirken uns alle seit etwa 30 Jahren beeinflusst hat, völlig egal ob solche Zeilen wie diese auf PCs oder Macs verfasst werden. Lobpreisungen sind sicherlich nicht erforderlich, aber man muss nicht jeden dem Fegefeuer des kapitalkritischen Zwangsdenkens aussetzen, der es marktwirtschaftlich wie technisch zu Erfolg und Einfluss gebracht hat. Und ja, ich nutze Appleprodukte, und nein, ich bin weder ein hirnloser Hipster noch leide ich unter einer Ich-Schwäche. Ich finde es schlimm wenn man sich solcher Bezeichnungen aussetzen muss (dies jedoch nicht "hier"), schließlich habe ich doch nur ein Apfellogo auf meinem Rechner....

  • M
    Mirko

    @D.B.H.: Wenn Konzerne spenden schmieren sie damit auch indirekt Politiker mit. Von daher sollte allen Konzernen generell Spenden aller Art zu verteilen verboten werden.

     

    @ Dr. Colossus: Google zuerst. Und dann all die Anderen auch. Und welche Konzerne dann bitte nicht? Was bleibt übrig? Die NPD ist da eine weitaus größere Gefahr.

     

    @birne: Ohne Lenin ist die Linke ja auch verloren wie kleine Schafe. Oder was wollten sie uns jetzt mit ihrem geistreichen Spruch weitreichendes mitteilen?

  • DC
    Dr. Colossus

    Ein guter Anfang. Aber leider wird auch das nicht dazu führen, daß der Apple-Konzern von der Bildfläche verschwindet.

  • D
    D.B.H

    Also nicht, dass ich mich freuen würde, dass Jobs krank ist, aber vielleicht wird der neue CEO mal wieder ein Spendenprogramm einführen. Das hat Steve Jobs nämlich im Rahmen des Sanierungsprogramms komplett gestrichen...und auch nichtmehr wieder aufgenommen.

    Da ist Microsoft Apple meilenweit voraus!

  • B
    birne

    Klar muss ja die Aktie fallen, ohne ihren Guru sind die Applejünger verloren wie ganz kleine Schafe.