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Also wen ich eine Bank Überfalle und durch die verdeckte Video Überwachung gefasst werde, muss ich dann auch Freigesprochen werden, weil die Aufnahmen ohne meine Einwilligung gemacht wurden?
Fleisch essen ist immer auf Kosten der Tiere.b
Tierquälerei:
Tiere sind Lebewesen genau wie Menschen. Sie empfinden Schmerz und Gefühle wie z.B. Angst. Trotzdem werden Schweine, Rinder, Hühner usw. von Menschen wie Produkte oder Waren behandelt. Wir sperren sie ein, halten sie teilweise unter den schlimmsten Bedingungen, mästen und töten sie, um sie dann zu essen.
So lange Verbraucher gefolterte Tierleichen zu Superduperbillgstpreisen kaufen wollen, werden Wiesenhof- Methoden nicht nur bleiben, sondern um sich greifen.
Mich würde jetzt noch interessieren, wo Jost Maurin die Grenze zwischen "nötigem Quälen" und "unnötigem Quälen" zieht, und wo genau er die Legitimation für die notwendigen Quälereien sieht....
Wir leben in einer Bananenrepublik, alle Rechte den Tätern, Tiere können sich nicht beklagen oder wehren! Massentierhaltung ist Tierquälerei, unethisch und unnötig. GO VEGAN
Beim Streit über den Krieg kann ein Blick auf die Lehren des Carl von Clausewitz hilfreich sein. Der ist heute so aktuell wie zu seiner Zeit.
Kommentar Wiesenhof: Auf Kosten der Tiere
Moralisch und politisch ist die Einstellung der Ermittlungen gegen Wiesenhof eine Niederlage für den Konzern und die Massentierhaltung insgesamt.
Juristisch mag Deutschlands größter Geflügelfleischlieferant Wiesenhof nun einen Sieg errungen haben. Schließlich will die Staatsanwaltschaft Verden auf eine Anklage wegen Tierquälerei in einer Farm des Konzerns verzichten. Aber moralisch und damit auch politisch ist der Fall eine Niederlage für Wiesenhof und die Massentierhaltung insgesamt.
Denn es bleibt unbestritten, dass 2009 auf der Farm im niedersächsischen Twistringen Hühner unnötig gequält wurden. Dass ihnen zum Beispiel vor dem Abtransport in den Schlachthof Knochen gebrochen wurden. Diese Tatsachen hat weder Wiesenhof selbst noch die Staatsanwaltschaft infrage gestellt. Die Ermittler wollen die Täter nur deshalb ungeschoren davon kommen lassen, weil sie die verdeckt aufgenommenen Videobilder von der Quälerei nicht als legales Beweismittel akzeptieren – pure Juristerei zugunsten Wiesenhofs. Das wird nicht reichen, um in der öffentlichen Meinung freigesprochen zu werden. Dafür sind die Bilder einfach zu eindeutig, zu drastisch.
Sie lassen nur ein Urteil zu: Wiesenhof ist moralisch gesehen schuldig. Und die Leute wissen: Die Geflügelindustrie hatte in den letzten Jahren mehrere Skandale wie den in Twistringen. Erst im September veröffentlichte die Tierrechtsorganisation Peta ein Video aus einer Wiesenhof-Vertragsfarm. Auch dieses Mal wurden Tiere geworfen, auch dieses Mal wurden sie brutal in Kisten befördert.
Die Häufung zeigt, dass Quälerei ein systematisches Problem der Massentierhaltung ist. Und bei anderen konventionellen Fleischproduzenten wird das nicht viel anders sein. Immerhin arbeiten sie unter demselben - teils selbst auferlegten - Druck, ihre Gewinne zu maximieren. Das geht zwangsläufig auf Kosten ihres wichtigsten Produktionsmittels: des wehrlosen Tiers.
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Kommentar von
Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1974. Er schreibt vor allem zu Ernährungsfragen – etwa über Agrarpolitik, Gentechnik, Pestizide, Verbraucherschutz und die Lebensmittelindustrie. 2022 nominiert für den Deutschen Reporter:innen-Preis 2022 in der Kategorie Essay, 2018, 2017 und 2014 Journalistenpreis "Grüne Reportage". 2015 "Bester Zweiter" beim Deutschen Journalistenpreis. 2013 nominiert für den "Langen Atem". Bevor er zur taz kam, war er Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters und Volontär bei der Süddeutschen Zeitung.
Harald Welzer über das „Ernst machen“
„Das ist doch alles fuck“
Das 1,5 Grad-Ziel sei nicht mehr zu erreichen, die Politik versage und die Aktivist:innen seien unpolitisch, sagt Harald Welzer.