Die siegreiche Schröder-Köpf: Alle Augen auf Doris
Altkanzlergattin Doris Schröder-Köpf tritt für die Niedersachsen-SPD bei der Landtagswahl an. Spitzenkandidat Stephan Weil setzt jetzt auf ihre große Bekanntheit.
Beinahe hätte die Meute sie plattgemacht. Als Doris Schröder-Köpf am Mittwochabend frisch zur SPD-Landtagskandidatin gekürt auf den Flur der Integrierten Gesamtschule Mühlenberg in Hannover tritt, ist das Gedränge von Journalisten, Fotografen und Kameraleuten so groß, dass die Gattin des Ex-Kanzlers Gerhard Schröder kurz ins Taumeln gerät.
Schröder-Köpf ist vertraut mit Figuren wie Russlands Präsidenten Wladimir Putin oder dem umstrittenen Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer samt seiner Verlobten, der Schauspielerin Veronica Ferres. Für sie ist es vermutlich eine eher ungewohnte Umgebung, in der die Entscheidung über ihre politische Karriere fällt. Grauer Waschbeton, Linoleumboden, ein zarter Duft von Reinigungsmittel.
In einem Klassenzimmer haben die 39 Delegierten des Wahlkreises Hannover-Döhren um ihre Direktkandidatin für die Landtagswahl 2013 in Niedersachsen gerungen: Schröder-Köpf oder Sigrid Leuschner, seit 1994 ihre Abgeordnete im Landtag, Ex-Gewerkschaftssekretärin und seit 42 Jahren SPD-Mitglied.
Am Ende stimmen 25 der 39 Delegierten für die Neue, die SPD-Spitzenkandidat und Landeschef Stephan Weil, derzeit noch Oberbürgermeister in Hannover, eine „gefragte Frau von Format“ nennt. Nicht nur von Weil ist nach dem Entscheid sichtlich Anspannung gefallen, die versammelte Landesgeschäftsstelle der Niedersachsen-SPD wirkt nach Schröder-Köpfs Kür deutlich entspannter. Schröder-Köpf selbst spricht von einer „frohen Überraschung“. Sie habe „nie geglaubt, dass es einfach wird“, sagt sie mit kamerageübtem Lächeln in die Mikros. Lächeln kann ihre parteiinterne Konkurrentin Leuschner da schon längst nicht mehr.
21 zu 19 hätte die Delegiertenabstimmung für sie ausgehen müssen – hätten sich die Wahlleute an die Mitgliederbefragungen in den fünf Ortsvereinen gehalten, die sie entsandt haben. „Mein eigener Ortsverein hat mich verraten“, sagt die 60-Jährige jetzt. Das Delegiertenprinzip hätte man „durchtragen“ müssen. Dass die Wahlleute frei abstimmen können, hatte dagegen Angelo Alter, Vorsitzender des Ortsvereins Döhren-Wülfel, Leuschners Heimat, schon früh in der Bild verkündet. Auch aus der Parteispitze, die sich offiziell nicht einmischen wollte, war unter der Hand zu hören, die Delegierten hätten kein imperatives Mandat.
Und so ist es für Spitzenkandidat Weil ein kleiner Coup, als er Schröder-Köpf schließlich auf der Bühne der Schulaula in Mühlenberg als Direktkandidatin präsentiert: Bundesweit berichtet die Presse, selbst Ministerpräsident und CDU-Landeschef David McAllister klinkt sich ein und tadelt den Umgang mit Leuschner als „unfair“.
„Ihr Bekanntheitsgrad wird der niedersächsischen SPD guttun“, sagt Weil. Der Spitzenkandidat ist derzeit noch dabei, sich selbst innerhalb der eigenen Partei landesweit bekannt zu machen. Die Personalie bringt ihm dort allerdings nicht nur Pluspunkte: Eng verbinden vor allem Parteilinke und Jusos Schröder-Köpf mit ihrem Mann, mit seiner Basta-Politik und Agenda 2010.
Leser*innenkommentare
Wilfried Beege
Gast
Hillary Clinton hat sich auch aus dem Schatten ihres Mannes gelöst. Und - nicht wertend gemeint oder dass ich das gut heisse - sie ist eine echte Hardlinerin geworden. Mal sehen, ob die Wähler in Ihrem Wahlkreis eher Medien gesteuert vor sich hinleben oder sich noch einen Funken Urteilsfähigkeit bewahrt haben. Denn noch haben die Wähler nicht entschieden. Und die sollten doch mehr wollen, als nur wollen was sie sollen.
Christian Sternberg
Gast
Im Gegensatz zum demokratischen Zentralismus der Ex-DDR braucht die Führung in der lupenreinen Demokratie nur 50%-Mehrheiten durchzudrücken. Was will mann weniger?
Wolfgang Banse
Gast
Weil der Ehemann-muss auch die Frau
Doris Schröder-Köpf hat es geschafft,nach langem Hin und Hewr ,was ihre Kandidatur für den Niedersächsischen Landtag betrifft.Hier half ihr der Bonus ihres Mannes,Ministerpräsident,Parteivorsitzender und Bundeskanzler.
Eine Hand wäscht die andere .was sich wieder einmal bewahrheitet.
Kandidatur heißt aber noch nicht dass man in den Landtag einzieht.
Viele Bürger denken an Hartz IV und den sozialen Kahlschlag wenn der Name Schröder fällt.
Volker B.
Gast
"Ihre Bekanntheit wird der SPD gut tun..."
Ach wirklich Herr Weil? Weil sie Frau von Gas Gerd ist traut man ihr tolle Politik zu? Wie schlicht gestrickt müssen dann SPD-Wähler sein?
Ob da unterm Strich wirklich was raus kommt mag ich noch bezweifeln.
Wilfried Beege
Gast
Hillary Clinton hat sich auch aus dem Schatten ihres Mannes gelöst. Und - nicht wertend gemeint oder dass ich das gut heisse - sie ist eine echte Hardlinerin geworden. Mal sehen, ob die Wähler in Ihrem Wahlkreis eher Medien gesteuert vor sich hinleben oder sich noch einen Funken Urteilsfähigkeit bewahrt haben. Denn noch haben die Wähler nicht entschieden. Und die sollten doch mehr wollen, als nur wollen was sie sollen.
Christian Sternberg
Gast
Im Gegensatz zum demokratischen Zentralismus der Ex-DDR braucht die Führung in der lupenreinen Demokratie nur 50%-Mehrheiten durchzudrücken. Was will mann weniger?
Wolfgang Banse
Gast
Weil der Ehemann-muss auch die Frau
Doris Schröder-Köpf hat es geschafft,nach langem Hin und Hewr ,was ihre Kandidatur für den Niedersächsischen Landtag betrifft.Hier half ihr der Bonus ihres Mannes,Ministerpräsident,Parteivorsitzender und Bundeskanzler.
Eine Hand wäscht die andere .was sich wieder einmal bewahrheitet.
Kandidatur heißt aber noch nicht dass man in den Landtag einzieht.
Viele Bürger denken an Hartz IV und den sozialen Kahlschlag wenn der Name Schröder fällt.
Volker B.
Gast
"Ihre Bekanntheit wird der SPD gut tun..."
Ach wirklich Herr Weil? Weil sie Frau von Gas Gerd ist traut man ihr tolle Politik zu? Wie schlicht gestrickt müssen dann SPD-Wähler sein?
Ob da unterm Strich wirklich was raus kommt mag ich noch bezweifeln.