Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de
"Zwar verfügen die Rebellen nur über leichte Waffen, doch haben sie das Moment der Überraschung und die überlegene Moral auf ihrer Seite. Im Straßen- und Häuserkampf ist dies ein echtes Plus."
Das sind doch (fragwürdige) Allgemeinplätze! - sie klingen ein wenig nach Kriegsberichterstattung a la Scholl-Latour.
"tommy", und ich hoffe, dass Assad abtreten wird - und er wird. Dass Sie kein "islamistisches Regime in Syrien" (was ist ein "islamistisches Regime" für Sie? Iran als Verbündeter Syrien's?) brauchen, ist klar. Aber vielleicht - und nur vielleicht - "braucht" die syrische Bevölkerung eines, und die wird sich entscheiden, ob's "uns" passt oder nicht!
Übel, die Opposition als "Terroristen" diffamieren.
Assad's Schlächter bekommen die Antwort, die sie verdient haben.
Hoffentlich gelingt es Assad, die Terroristen zu besiegen - auch wenn er ein Despot ist, ein islamistisches Regime in Syrien brauchen wir wirklich nicht und die "opposition" zeigt immer mehr ihr wahres, zutiefst unattraktives Gesicht.
"Schlacht von Algier" unglücklicher Vergleich
Schade, dass medienwirksames Schlagwort vor sorgfältige Recherche geht: Die Schlacht um Algier ging damals für die algerischen Unabhängigkeitskämpfer der FLN verloren, weil die französischen Besatzungstruppen mit äußerster Brutalität gegen wirkliche und vermeintliche Gegner vorgingen. (Mit dabei übrigens ein Fallschirmjäger namens Jean Marie Le Pen.) Erst die lange Dauer des Krieges und die negative Stimmung in Frankreich, wo es zudem zu einem Quasi-Militärputsch und dem Zusammenbruch der Vierten Republik kam, verhalf der algerischen Freiheitsbewegung zum Sieg.
Syrien wird nicht von einem ausländischen Kolonialregime beherrscht, sondern einem inländischen Diktatorenteam, dem außer Sieg oder Flucht kein Ausweg bleibt.
die opposition ist doch diejenige die jeden waffenstillstand ablehnt,wie sollen dann saktionen die nur die regierung treffen helfen das die waffen schweigen.selbst wenn assad morgen alle soldaten in die kasernen zurückschickt wird die opposition nicht aufhören zu kämpfen.interessant ist vor allem was die friedliche demokratische opposition mit ihren gefangenen macht. die frage stellt hier niemand weil jeder die antwort weiß.soldaten die sich ergeben und nicht für die opposition kämpfen werden erdrosselt
oder ihnen wird die kehle durchgeschnitten.
die un-mission hat inzwischen ja auch bestätigt das die kämpfer der opoosition die zivilbevökerung als schutzschild nehmen.
Der Berliner Klimavolksentscheid ist gut gemeint, aber schlecht gemacht: Konkrete Ideen fehlen – besonders zur sozialen Verträglichkeit von Maßnahmen.
Kommentar Syrien: Die Schlacht um Damaskus
Damaskus und Aleppo sind jetzt Teil des Kampfs um die Macht in Syrien. Je länger die Kämpfe andauern, desto näher rückt der Fall des Assad-Clans.
Der Vergleich drängt sich auf. Und er ist durchaus plausibel. Vor 50 Jahren tobte die Schlacht um Algier, die mit der Befreiung des Landes von der französischen Kolonialmacht endete. Der gleichnamige Film ist ebenso legendär wie die Schlacht selbst. In diesen Tagen nun hat die Schlacht um Damaskus begonnen. Und auch diese Schlacht wird wieder Geschichte schreiben.
Vor Tagen noch hat niemand erwartet, dass es den bewaffneten Rebellen gelingen würde, die Kämpfe ins Zentrum der Macht zu tragen. Doch mit dem Bombenanschlag auf die Führungsspitze des Regimes, dem sogar der Schwager von Baschar al-Assad zum Opfer gefallen ist, ist der Opposition ein spektakulärer Schlag gelungen.
Seit vier Tagen tobt jetzt mitten in Damaskus ein Aufstand, der das Regime offensichtlich völlig überrascht hat. An der überlegenen Feuerkraft der Regierungstruppen, die über Artillerie und Kampfhubschrauber verfügen, gibt es derzeit noch keinen Zweifel.
Doch waffentechnische Überlegenheit allein reicht nicht mehr aus, wie der Sprengstoffanschlag auf den innersten Machtzirkel belegt. Zwar verfügen die Rebellen nur über leichte Waffen, doch haben sie das Moment der Überraschung und die überlegene Moral auf ihrer Seite. Im Straßen- und Häuserkampf ist dies ein echtes Plus.
Der Coup der Rebellen spricht sehr dafür, dass das Regime dem Zusammenbruch näher ist, als es bisher den Anschein hatte. Damaskus und Aleppo sind jetzt Teil des Kampfs um die Macht in Syrien. Von Normalität kann in der Hauptstadt keine Rede mehr sein. Sie ist Kriegsgebiet.
Zu Wochenbeginn titelte die Regierungszeitung al-Watan siegesgewiss „Damaskus bekommt ihr nie“. Diese Art propagandistischer Zuversicht ist in ihren Grundfesten erschüttert. Je länger die Kämpfe in Damaskus andauern, desto näher rückt der Fall des Assad-Clans.
Im Fastenmonat Ramadan, der an diesem Wochenende beginnt, gilt die Opferbereitschaft der Muslime als besonders ausgeprägt. Darauf setzt die Opposition. Eine Lösung unter internationaler Vermittlung ist damit in weite Ferne gerückt. Die „Operation Vulkan“ hat in Damaskus mit einem Paukenschlag begonnen. Sie könnte in ganz Syrien das vorhergesagte „Erdbeben“ auslösen, das in absehbarer Zeit zum Sturz des Regimes führt. Der Bürgerkrieg ist in vollem Gange. Er wird noch einen hohen Blutzoll fordern. Aber die Tages des Regimes sind gezählt.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Georg Baltissen
Auslandsredakteur
61, ist Redakteur im Ausland und gelegentlich Chef vom Dienst. Er arbeitet seit 1995 bei der taz, für die er schon in den 80iger Jahren geschrieben hat. Derzeit ist er zuständig für die Europäische Union und Westeuropa. Vor seiner langjährigen Tätigkeit als Blattmacher und Titelredakteur war Georg Baltissen Korrespondent in Jerusalem. Noch heute arbeitet er deshalb als Reisebegleiter für die taz-Reisen in die Palästinensische Zivilgesellschaft. In den 90iger Jahren berichtete er zudem von den Demonstrationen der Zajedno-Opposition in Belgrad. Er gehörte zur ersten Gruppe von Journalisten, die nach dem Massaker von 1995 Srebrenica besuchte.
Harald Welzer über das „Ernst machen“
„Das ist doch alles fuck“
Das 1,5 Grad-Ziel sei nicht mehr zu erreichen, die Politik versage und die Aktivist:innen seien unpolitisch, sagt Harald Welzer.