Kommentar Einbruchsserie: Viele offene Fragen

Wenn die Polizei ihrer Pflicht in Gröpelingen nachkommt, tut sie es doch so unauffällig dass es den besorgten AnwohnerInnen ganz entgeht.

Wenn sie von Einbrüchen erfährt, wird die Bremer Polizei aktiv, versichert also ihr Sprecher. Das ist insofern bemerkenswert, als dass es selbstverständlich sein müsste. Schließlich ist das ihre Pflicht.

Denn, wenn es so weit ist, dass platte Selbstverständlichkeiten eigens betont und wortreich ausformuliert werden müssen – dann ist das zwar kein schlagender Beweis, aber doch ein sehr starkes Indiz dafür, dass etwas nicht stimmt.

Mindestens nämlich lässt sich festhalten, dass die Polizei ihre Arbeit in der Rostocker Straße in Gröpelingen so unauffällig und so diskret tut, dass es den besorgten AnwohnerInnen ganz entgangen ist: Sollten sie die Einbrüche tatsächlich gar nicht gemeldet haben? Oder wären ihre Kontaktaufnahmen nach den Vorfällen den Diensthabenden lediglich nicht deutlich und dringlich genug erschienen?

Welche Rolle spielt bei dieser ganz offensichtlich gescheiterten Kommunikation, dass in den fraglichen Blocks vor allem Türken und Araber leben? Wirklich gar keine?

Es gibt mehr Klärungsbedarf, als Klarheit in diesem Fall. Gewiss ist allerdings, dass in den Wohnungen Kinder leben, die Angst haben: Weil sich nachts, so nehmen sie es wahr, Monster auf dem Balkon herumtreiben. Aber gegen Monster kann die Bremer Polizei natürlich nichts ausrichten.

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Jahrgang 1972. Seit 2002 bei taz.nord in Bremen als Fachkraft für Agrar, Oper und Abseitiges tätig. Alexander-Rhomberg-Preis 2002.

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