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Der Aufstieg Jürgen TrittinsDer Evergreen

Jürgen Trittin, der mächtigste Grüne, will seine Partei 2013 im Wahlkampf anführen. Dabei bekommt er jetzt Unterstützung von seinem Wegbegleiter Gerhard Schröder

Viele seiner Zeitgenossen wie Joschka Fischer und Gerhard Schröder traten irgendwann ab. Jürgen Trittin ging einfach weiter. Bild: ap

BERLIN/HANNOVER taz | Es ist ein bisschen, als sei Jürgen Trittin immer schon dagewesen. Er war 1980 dabei, als die Grünen gegründet wurden, da hatte er kurz zuvor noch in Göttingen Häuser besetzt und mit Genossen im Kommunistischen Bund diskutiert – die Haare schulterlang, unter der Nase den Schnauzbart, über der Schulter die Lederjacke.

Und er war 1998 dabei, als die Chefs der ersten rot-grünen Bundesregierung den Koalitionsvertrag unterschrieben. Da trug er schon einen Dreiteiler, wurde bald darauf Dosenpfand-Minister und war auf dem Weg, sich zum Staatsmann zu wandeln.

Jetzt, mit 58 Jahren, ist Trittin in der Mitte angekommen. Er sucht den Bundespräsidenten aus, rettet mit der Kanzlerin Europa, bringt den Grünen das Sparen bei. Aber nun steht er vor seiner größten Aufgabe: 2013 will der mächtigste Grüne seine Partei wieder in die Regierung führen. Wenn es Rot-Grün schafft, wäre er selbst gerne Finanzminister und Vizekanzler.

1980 Hausbesetzer, 2013 Finanzminister. Was ist zwischendurch mit Trittin passiert?

taz

Die Ganze Geschichte „Angekommen“ über Jürgen Trittin und viele andere spannende Texte lesen Sie in der sonntaz vom 25./26. August 2012. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz.

Niemand weiß besser, wie Trittin regiert, wenn er mal darf, als Gerhard Schröder. Der lange Dünne diente unter dem kantigen Kleinen vier Jahre in Niedersachsen als Minister für Europa und den Bundesrat, dann sieben Jahre als Umweltminister im Bund.

Ein politischer Marathonläufer

"Trittin hat an Statur gewonnen“, sagt Schröder in der sonntaz. „Früher war er der Buhmann der Nation, der allenfalls durch seine Sachkenntnis beeindrucken konnte. Inzwischen hat er sich einen staatsmännischen Habitus erarbeitet.“ Der ehemalige Bundeskanzler empfiehlt den Grünen Trittin im Wahlkampf an die Spitze zu stellen: "Wenn die Grünen klug sind, machen sie Trittin zum Spitzenkandidaten."

Schröder hält Trittin für sehr verlässlich. „Wenn es um die Wurst ging, dann stand Trittin“, sagt der Ex-Kanzler. Wenn sie im kleinen Kreis etwas verabredet hätten, sei Trittin anschließend rausgegangen und habe das verteidigt.

Man könnte auch sagen: Trittin vollstreckt. Kaum ein Politiker vereint so viele Widersprüche in sich wie er. Mit Schröder baut er in Niedersachsen eine Daimler-Teststrecke und eine Erdgas-Pipeline. Linke Grüne nennen ihn dafür bis heute einen Zyniker der Macht. Als Bundesumweltminister legt sich Trittin mit den Energiekonzernen und den Autoherstellern an. Und gewinnt.

Und vor allem: Trittin ist ein politischer Marathonläufer. Als andere abtraten, rannte er einfach weiter. Gerhard Schröder ging, Joschka Fischer ging. Und Trittin pickt im Bundestag immer noch mit dem Zeigefinger in die Luft, wenn er in schneidenden Reden die Kanzlerin attackiert.

Jürgen Reents war 13 Jahre lang Chefredakteur der sozialistischen Tageszeitung Neues Deutschland. Er kennt Trittin aus den Gründungsjahren der Grünen, sie sind bis heute befreundet. Trittin sei viel mehr Realpolitiker, als es Joschka Fischer gewesen sei, sagt Reents.

Lieber zwei Schritte zurück, um wieder einen vorwärts gehen zu können. Überzeugungen zurückstellen, damit man weiter verändern kann. „Das ist die Leninsche Schule“, sagt Reents. Ein Prinzip, das Trittin damals in Göttingen lernte, als er als Linksradikaler mit den Jusos paktierte. Und nach dem er bis heute arbeitet, wenn er als Grünen-Stratege mit Merkel den Fiskalpakt beschließt.

Für die Ganze Geschichte in der aktuellen Wochenendausgabe hat die sonntaz Jürgen Trittin in Bayern und in Berlin begleitet und politische Weggefährten des Spitzengrünen getroffen. Sie erzählt vom Weg eines Mannes, der immer als Rebell erscheinen wollte, aber eine rasante Berufspolitikerkarriere hinlegte. Wie er mit diesem Widerspruch umgeht, lesen Sie in der sonntaz vom 25./26. August 2012.

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28 Kommentare

 / 
  • KK
    Karl K

    Staatsmümmelmann - hat Onkel Herbert mal über einen ewigen Fallschirmspringer gesagt. Würde auch schön passen.

     

    Herr Schulte - mit Verlaub, aber : geht's noch?

    Das ist schon echtes Theo Sommer - via - Helmut - Schmidt- Niveau.

     

    Gewiß. Produktplacement ist alles und das weiß dieser Schrägschisser( M/L, A/O usw) Trittin natürlich. Auf Bahnhöfen wie ein Marabu rumstacksen und " Hallo, ich bin's Jürgen Trittin, ja-a, hallo, bitte grüßen" - das ist sein Niveau.

     

    Dazu paßt Laptopweitwurf auf Mitarbeiter - wie Otto Schily und ein gewisser Clement mit Akten.

    Und den Hartz-IV-Verbrecher-Kompanion GazpromGerd als Fürsprecher.

    Auhauerha. Wenn man so viele Leichen im Keller und nix auf Tasche hat, ja dann - greift man nach jedem beschissenen Strohhalm. Mag das auch ein noch so lupenreiner Demokrat sein.

     

    Genau: There's no buisiness, like showbuisiness.

    Das, Herr Schulte, haben Sie wenigstens mit Jürgen T. gut erkannt und wie man sich nen Wolf läuft und sich dabei zum Affen macht.

     

    Die Kommentare zeigen denn auch schön eindrucksvoll:

    Nicht wählbar, wie längst auch diese Partei.

    Das mit dem Vize könn se eh vergessen.

    Sorry, aber wer bitteschön will schon Arschkriecherballaden ?

    hier, in der taz und anderwo!?

     

    In Finnland gibt's Handy-Wettwurf.

    Als Laptopdiscuteur würde sich Herr T. dorten doch gut machen.

    Kleiner tipp: ein HemdKnopf mehr öffnen.

    Auch wenn das bei Schrägschisserklemmis und Prokuristensöhnen nichts hilft.

    Auf einen untauglichen Versuch mehr oder weniger kommt's eh nicht mehr an.

  • C
    curti

    @ Reporter

     

    Nicht gehirnamputiert, aber farbenblind, soweit man sich darauf beschränkt eine Partei danach einzuordnen.

     

    Ansonsten volle Zustimmung. Das opportunistische Auftreten der Führungsgrünen kann man einzig dann was abgewinnen, wenn es satirisch verinnerlicht wird wie auf q-press. Bereits der einleitende Sticker stimmt zu 100% - Vier äntern gar nix"

     

    http://qpress.de/2012/04/01/grune-stellen-anti-piraterie-konzept-vor/

  • L
    Luise

    Die taz ist das Hofberichterstattungsblatt der Grünen. Dss ist bekannt. Aber hier ist doch wohl zusätzlich auch noch ein grundlegender Denkfehler zu beklagen: Der Vertreter einen kleinen Patei kann wohl kaum das zweitmächtigste Amt im Staat kriegen.

     

    Selbst wenn genug IdiotInnen 2013 die Grünen wählen würden, gäbe es trotzdem keine Koalition, in der die Grünen so stark wären, dass sie den Finanzminister stellen könnten. Auch nicht bei Schwarz-Grün.

     

    Bilderberg - Trittin hat wohl im neoliberalen Machtrausch seinen Kopf verloren. Oder will er sich nur mit Hilfe der taz als vermeintlich superwichtiger "Staatsmann" aufblasen? Ich möchte den Sozialpädagogen Trittin nicht als Finanzminister. Trittin hat die Steuergelder der Deutschen per ESM und Fiskalpakt auf Dauer (die Verträge sind unkündbar!)an die munter weiter zockenden Banken und Hedgefonds verschenkt. Zwischen Trittins (/der Politik der Grünen) und Merkels Politik besteht kein entscheidender Unterschied. Sie dient den Reichen und schadet der Masse der Bevölkerung erheblich.

     

    Erfahrungsgemäß gilt immer: Wer grün wählt, wird sich schwarz ärgern.

  • R
    Reporter

    Der von der taz hier unerträglich beweihräucherte "Staatsmann" Trittin ist politisch vollkommen überflüssig. Denn solche wie ihn gibt es bereits massenhaft bei den schwarz-gelben. Trittin wollte als Umweltminister sogar den AtomkraftgegnerInnen das demonstrieren verbieten.

     

    Vor einer Weile - in der "Opposition"- hat er mit dafür gesorgt, dass die opportunistischen Grünen im Bundestag nur für einen Atomausstieg 2022 gestimmt haben. Anstatt für den machbaren Atomausstieg bereits 5 Jahre früher, nämlich bereits 2017.

     

    Und das nach dem GAU in Fukushima!!!

     

    Außerdem hat Trittin den Demokratieabbaugesetzen ESM und Fiskalpakt zugestimmt, die die Macht über die Steuergelder der Deutschen unfassbarerweise einem nicht gewählten, nicht kontrollierbaren EU-Gouverneursrat schenken.

     

    Hinzu kommt u.a. Trittins vollkommen unsoziale Politik während der rot-grünen Regierungszeit: Steuersenkungen für die Reichen, Deregulierung der Finanzmärkte für die Banken und Hedgefonds.

     

    Andererseits Trittins Abnicken der Armuts-Hartz-Gesetze und der Agenda 2010 - Niedriglohngesetze zum Schaden der Masse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

     

    Die Grünen schaffen sich ab.

    Mit einer "Spitzen" Staatsmänner und Staatsfrauen - Zombie- Clique, die alles für ihre eigene Macht verrät, was es gibt. Bilderberg-Trittin, Roth, Künast, Göring-Eckhard, Atlantikbrücken - Özdemir.

     

    - Wer die Grünen wählt ist gehirnamputiert.

  • W
    wessinger

    Die vielen Kommentare der Leser zeigen deutlich ein Phaenomen, das auch bei vielen anderen deutschen Medien zu beobachten ist: Die leser trauen ihren Augen nicht mehr, was sie da lesen. Eine grosse Kluft zwischen den Zeitungen und ihren Lesern tut sich auf. Die TAZ hat sich von dem Milieu entfernt, das sie einst gebar.

    Grossfinanz-Wallstreet-EMS-Bilderberger-Trittin wird von der TAZ als ehrenwerter Staatsmann verkauft, den man wählen sollte. Es klingt wie ein WItz, ist aber ernst gemeint.

  • S
    Sabine

    Wie wurde er ein Staatsmann? Na, wie die anderen auch alle Staatsmänner(und Staatsfrauen)wurden! Indem er die anfänglichen respektablen Ziele der Grünen - proportional zur wachsenden Macht durch gefälliges, zuverlässiges Mitregieren - nach und nach vernachlässigte und schließlich verriet.

    Ich hoffe, die Grünen bekommen ihren wohlverdienten Denkzettel.Ihre Wähler wollen keine korrupten, nur noch grün angestrichenen "Fahnen", die sich elegant und selbstverliebt mit dem Wind der Macht drehen.

  • V
    valeria

    Die "Gruene Partei" und ihre "Heinrich Boell Stiftung" sind in Lateinamerika Deutschlands "NATO-Eingriffsgruppe": Sie wollen alle nationalen Entwicklungsprojekte in Lateinamerika laehmen und schaden dabei noch der deutschen Exportwirtschaft. (Aber die USA, Britanien und der Vatikan applaudieren den "Umweltschuetzern". Warum ? Yugoslawien II ?)

  • C
    Chandrika

    Dieser Trittin verkörpert doch genau den Typ, der für seinen Machtgewinn oder machterhalt seine eigene Mutter verkaufen würde.

    Einmal Stalinist - immer Stalinist.

  • R
    reblek

    "Wie wurde aus dem Hausbesetzer beim Kommunistischen Bund ein Staatsmann?" - Was braucht es schon, um ein "Staatsmann" zu werden? Für einen jemand, der angeglich mal links war, nicht mehr als Opportunismus.

    "Viele seiner Zeitgenossen wie Joschka Fischer und Gerhard Schröder traten irgendwann ab. Jürgen Trittin ging einfach weiter." - Nein, er ging nicht "einfach weiter", sondern deshalb, weil seine Karriere noch nicht ausreichen gediehen war.

    "Jetzt, mit 58 Jahren, ist Trittin in der Mitte angekommen." - So ein Quatsch, der Mann ist seit vielen Jahren "in der Mitte angekommen". Oder wie soll genannt werden, dass er nicht nur "Hartz IV", ein nach einem verurteilten Straftäter benanntes "Sozial"gesetz, mit vollstreckt hat, sondern auch einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Serbien, in den er als Befehlsempfänger von Schröderfischer gezogen ists.

    "'Wenn es um die Wurst ging, dann stand Trittin', sagt Schröder in der sonntaz." - So ein Unfug. Er "stand", wenn es darum ging, Schröder die Mehrheit zu sichern.

    "Mit Schröder baut er in Niedersachsen eine Daimler-Teststrecke..." - Das stimmt. In BaWü haben die damals noch Grünen mit Außerparlamentarischen diese Teststrecke verhindert.

    "Linke Grüne nennen ihn dafür bis heute einen Zyniker der Macht." - Nein, kein Zyniker, dafür fehlt es ihm an Format. Er ist (siehe oben) bloß ein Opportunist, was eine ziemlich billige Vorstellung ist.

  • I
    ilona

    Wie wurde aus dem linken Hausbesetzer Jürgen Trittin der schneidig-smarte "Politmanager" mit dem kantigen Zug um die Mundwinkel, der heute auf Sektempfängen der elitärkapitalistischen 'Bilderberger' seine neoliberalisierte Ökopartei vertritt? (Motto: Grün ist was Profit schafft)

     

    Beispiel Joschka Fischer, der Straßenkämpfer, der sich als zeitgeistig-rebellischer Rockn’Roller in Jeans und Turnschuhen zum Minister vereidigen liess aus Protest gegen die “Herrschaften in den grauen Anzügen”. Der dann vom PR-Manager seiner selbst als Marathon-Man, Diätbuch-Autor, Ökosteuer-Kämpfer und Selbstbiograph zum beleibt-honorigen Senior in feinstem grauen Zwirn mutierte, der auch sonst die Statussymbole bürgerlicher Macht wie Zigarren, junge Frauen und die Oper schätzt und der nun als hochdotierter Marketing-Berater der PS-Boliden-Nobelschmiede BMW deren “grüne” Image-Kosmetik unterstützt. Zum dramatisch umwälzenden Zeitgeschehen schweigt er meistens und das ist auch besser so.

     

    Der rote Lack ist abgeblättert, die Sonnenblume verwelkt. Glaubwürdigkeit? Moral? Gerechtigkeit? Verantwortung? Begriffe aus der Mottenkiste des von den Neoliberalen so geächteten 'Gutmenschentums'. Politik verdirbt den Charakter und mit Geld kann man früher oder später alles und jeden kaufen, auch Weltverbesserer.

    Aussenminister, Vizekanzler? Rotgrün in Diensten von BMW, Bilderberger und Co.? Jo, passt scho', Jürgen, Joschka und 'Genossen'.

    Die Lektion von der Geschicht: Ein menschenverachtendes System kann man nicht von oben ändern, nicht durch den Marsch durch die Institutionen, ob Unis oder Parteien, denn diese verformen ihre Mitläufer, immer. Vielleicht über die 'Märkte', das ist heute Zeitgeist. Über Facebook, Twitter und Co. können Produkte vermarktet werden – oder auch boykottiert, auch das Produkt 'Politmanager'.

  • F
    fabian

    Der ehemalige Bundeskanzler lobt den Spitzen-Grünen: „Ich halte Trittin für sehr verlässlich. ... Wenn sie im kleinen Kreis etwas verabredet hätten, „dann ging er raus und verteidigte das“.

     

    Würde mich sehr interessieren, was er mit den BILDERBERGER Ganoven verabredet hat. Wie die sich Deutschland und das Volksvermögen in die Tasche stecken wollen.

  • GW
    geschichtliche Wiederholung

    Wie wurde aus dem Hausbesetzer beim Kommunistischen Bund ein Staatsmann?

     

    Auf die gleiche Weise, wie aus einem schnauzbärtigen östereichischen Gefreiten der Staatsmann des Deutschen Reiches wurde:

    Durch geschicktes Verführen der Volksmassen, ohne die eigentlichen Absichten zu offenbaren, bis er so fest im Sattel sitzt, dass ihn keiner mehr stürzen kann.

  • GT
    grüne Tonne

    "Deutschland verschwindet jeden Tag immer mehr, und das finde ich einfach großartig."

    Jürgen Trittin, Bündnis90/Die Grünen

     

    So jemand gehört nicht in den Bundestag, sondern wegen Vaterlandsverat ins Gefängnis.

  • T
    Thorben

    Vom Hausbesetzer zum Hausbesitzer.

     

    Das ist der alleinige Grund. Für Geld machen die alles.

  • F
    Fritz

    Verstehe ueberhazupt nicht, was einige gegen Bilderberg haben. Irgendwo muessen doch vernuenftige Leute zusammenkommen koennen um ueber wichtige Fragen ernsthaft zu sprechen. Mehr ist Bilderberg nicht.

  • S
    simona

    Trittin ist der einzige Grund, es sich zumindest nochmal zu überlegen, die GRÜNEN als kleinstes Übel zu wählen.

    Mehr Verstand und Integrität ist sonst nicht zu finden.

     

    Allerdings sollte er sich dringend von den "Religionsverstehern" distanzieren, damit die Partei für säkulare rationale Menschen überhaupt noch wählbar ist bzw. es wieder wird.

  • S
    Sören

    Jürgen Trittin war ein durchaus erfolgreicher Umweltminister, wenn man etwa an den Atomausstieg oder die Förderung erneuerbarer Energien denkt.

     

    Ich sehe kein Problem darin, wenn sich die Positionen von Jürgen Trittin seit der Gründung der Grünen verändert haben. Es wäre ziemlich absurd, wenn er heute die gleichen Antworten wie 1980 geben würde, weil sich die Welt seitdem ganz dramatisch verändert hat.

     

    Ich finde es problematisch, wenn kritisiert wird, dass die Unterschiede zwischen „Rechts“ und „Links“ immer schwerer zu erkennen sind. Das setzt ja voraus, dass dieses Gegeneinander etwas positives war. Tatsächlich haben die meisten Leute aber kein Interesse daran, bei politischen Entscheidungen darauf zu achten, ob sie „links“ oder „rechts“ sind, sondern ob sie „richtig“ oder „falsch“ sind, und welche Auswirkungen sie im Alltag haben.

     

    Trittin steht aber auch stellvertretend für ein großes Problem der Grünen, nämlich dem ausbleibenden Generationenwechsel. Sowohl C. Roth, als auch R. Künast hatten schon zu Zeiten von Rot-Grün hervorgehobene Positionen inne. Nach 7 Jahren in der Opposition müsste man eigentlich neue Gesichter in der ersten Reihe erwarten können.

  • D
    D.J.

    "Der Acker wird zum Bohrloch des 21. Jahrhunderts, der Landwirt wird zum Energiewirt."

    Trittin im November 2005 auf dem Internationalen Fachkongress für Biokraftstoffe.

     

    Das Unangenehme bei den Grünen ist ja nicht, dass sie sich irren, sondern die unfassbare Selbstgerechtigkeit. Trittin und Künast sind dafür Paradebeispiele.

  • G
    GeorgRotschopf

    Ich würd mich freuen wenn Trittin während des Wahlkampfs mindestens einmal am Tag von einem Journalisten zu seinen Eindrücken bei der Bilderberg Konferenz gefragt würde.

  • Y
    yberg

    unglaubwürdigkeiz kann man nicht glaubwürdig verkaufen bzw. personifiziert sich nicht glaubwürdig

     

    jürgen sss..paßt

  • T
    Tomate

    "Wie wurde aus dem Hausbesetzer beim Kommunistischen Bund ein Staatsmann?"

     

    Vielleicht, weil er von Anfang an nur ein Narzisst und Anpasser war. Und eloquent und ausreichend selbstbewusst, um gut genug zu täuschen-?

  • F
    friday

    Sehr geehrter Herr D.

     

    wie recht Sie doch haben.

    Nur einen Punkt gilt es zu kritisieren: Herr Trittihn wird wohl Vize neben Herrn Steinstück. Medien blasen das ja schon seit Juni vergangenen Jahres ins Horn. Während Herr Steinstück Urlaub gemacht hatte - in der Schweiz mit der Zeitredaktion, Joe Ackermann und Konsorten (Bilderberg) - posaunte der Spiegel in seiner ausnahmsweise am Samstag erschienen Ausgabe heraus, was doch erst in St. Moritz hätte beschlossen werden sollen: Deutschland wähle SPD damit der Peer Kanzler wird.

    Dann gibs in Europa auch wieder Einigkeit, die Eurobonds können kommen und John M. Keynes wird grüßen.

  • H
    Hasso

    Unkraut hat Ausdauer! Man sieht's an den Brennnesseln,die alles ersticken was Früchte trägt. Aber der Papagei Roth ist auch nicht besser, sowie sie alle nur für ihren eigenen Vorteil, den bequemsten Weg gehen. Mit der Seilschaft Schröders und ihrer AGENDA haben sie zur Wettbewerbsverzerrung in Europa und damit zum gegenwärtigen Problem Europas beigetragen.

  • C
    curti

    Nicht evergreen, sondern Chammäleon mit nur noch schwach ausgeprägtem Grünanteil, das ist Trittin. Sein Wandel zum "Staatsmann" begründet sich wie bei so vielen anderen darin, für das Gefühl im Dunstkreis der Macht zu stehen, zunehmend die Prinzipien aufzugeben und sich letztlich im abgehobenen Allerlei zu verlieren. Abschreckendstes Beispiel aus dieser Partei ist bislang Fischer!

  • I
    Ingo

    "Wie wurde aus dem Hausbesetzer beim Kommunistischen Bund ein Staatsmann?"

    Das ist meines Erachtens die völlig falsche Frage: Wer Trittins Äußerungen bei den verschiedensten politischen Anlässen ein wenig von dem trennt, was er in Talkshows in staatsmännischer Weise verkündet, muss erkennen, das er sich weiterhin in der Gedankenwelt des KB bewegt. Aus machtpolitischen Gründen ist es da allerdings erforderlich den Staatsmann zumindest so ab und zu zu spielen.

  • H
    Herzprobleme

    Na ja, als Dauerläufer über Jahrzehnte gibt es die Frage nach dem Ziel.

    Hatte er nicht schon öfter Herzprobleme?

     

    Umweltagenda okay, aber der Rest?

    Die Grünen sind zu sehr Teil des etablierten politischen Establishment geworden. Sicher in vielem fortschrittlich.

    Aber wo soll die aufgeklärte, emanzipierte, fortschrittliche, grüne Gesellschaft denn hin?

     

    Mit ein paar Korrekturen an unserem Wirtschaftssystem ist es sicher nicht getan, um der wachsenden Kluft der Gesellschaftsschichten zu begegnen.

     

    Die Grünen in dieser Form sind auch passé.

  • RD
    Rudi D.

    „Wenn es um die Wurst ging, dann stand Trittin“, sagt Schröder

     

     

    Ja, Trittin stand und steht

    - für unsinnige Kriegseinsätze,

     

    - für den größten Sozailabbau im Nachkriegsdeutschland mit Hartz IV und der Niedriglohn-Agenda 2010.

     

    - Für massive Steuererleichterungen für die Reichen.

     

    - Für die bis heute ruinöse Deregulierung der Finanzmärkte zugunsten von Banken und Hedgefonds

    und für noch mehr Schrott-Politik von Grünen und SPD von 1998-2005.

     

    Auch in der Opposition sind die Grünen unter Bilderberg - Trittin neoliberal.

     

    "Lieber zwei Schritte zurück, um wieder einen vorwärts gehen zu können. Überzeugungen zurückstellen, damit man weiter verändern kann." Das sei das Motto von Trittin.

     

    Trittin ist ganz weit zurück gegangen und auch dabei geblieben. Verändert hat er nur im Sinne der CDU. Überzeugungen hat er offensichtlich keine mehr, außer der, dass er als minister an die Macht will.

     

    Aber: Niemand braucht eine grüne Partei, die von Trittin geführt wird. Es gibt genug andere Parteien, die bereits die gleiche Politik machen.

     

    Und: Unter wem will der Sozialpädagoge denn Finanzminister werden? Doch wohl unter Frau Merkel.

     

    Das passt doch. Denn wie die Politikberaterin Frau Höhler in ihrem neuen Buch über Kanzlerin Merkel schreibt, hat auch Frau Merkel keine Überzeugungen. Auch sie interessiert sich nur für die Macht und baut dafür gern die Demokratie ab per ESM und Fiskalpakt. So wie Trittin.

  • I
    ingosen09

    Man kann an Trittin ja manches kritisieren.z.B. sein oftmals schroff wirkender Umgang mit anderen. Doch insgesamt scheint er einer der wenigen, die auch zu ihren Worten stehen, die sie vor einer Wahl verkündet haben. Seine Visionen sollte er noch ein wenig besser ordnen, danach in den Reihen der Grünen einige Tagträumer wecken und überzeugen. Dann kann er noch viel für dieses Land gestalten. Ich drücke ihm die Daumen.