Rechtsextremes Forum Thiazi.net: Anklage gegen vier Portalbetreiber

Die Betreiber des rechtsextremen Internetforums Thiazi kommen vor Gericht. Ihnen wird unter anderem Volksverhetzung in hunderten Fällen vorgeworfen.

„Germanische Weltnetzgemeinschaft“: 30.000 Benutzer tauschten sich im Thiazi-Forum aus. Bild: dpa

ROSTOCK dpa/taz | Vier Betreiber der größten deutschsprachigen rechtsextremen Internetplattform „Thiazi-Forum“ müssen sich in Kürze vor der Staatsschutzkammer des Landgerichts Rostock verantworten. Sie sind wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung und gemeinschaftlich begangene Volksverhetzung in mehreren hundert Fällen angeklagt, wie die Rostocker Staatsanwaltschaft am Mittwoch berichtete.

Im inzwischen geschlossenen „Thiazi-Forum“ seien mehr als 30.000 Benutzer organisiert gewesen. Bei den Verdächtigten handele es sich um drei Männer und eine Frau. Einer von ihnen stammt aus dem Raum Rostock, zwei kommen aus Baden-Württemberg und einer aus Sachsen-Anhalt. Weitere Einzelheiten über die Angeklagten wollte die Staatsanwaltschaft nicht nennen.

Das Ermittlungsverfahren hatte bundesweit für große Aufmerksamkeit gesorgt. Erstmals war es nach Angaben der Rostocker Staatsanwaltschaft deutschen Behörden gelungen, die Betreiber einer großen rechtsextremistischen Plattform zu identifizieren. Das auf einem ausländischen Server betriebene Forum sei vollständig mit allen Daten gesichert und vom Netz genommen worden.

Seit 2007 war das Forum unter dem Namen Thiazi.net online. Knapp 25.000 Neonazis hatten sich über diese virtuelle Plattform vernetzt, die sich selbst als „germanische Weltnetzgemeinschaft“ bezeichnete. Ab 2009 begannen die Ermittlungen gegen die zwei Hauptbeschuldigten.

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