NS-Kriegsverbrecher Erich Priebke: Bestattung an einem geheimen Ort

Im Streit um das Begräbnis Priebkes konnte eine Lösung gefunden werden, so sein Anwalt. Sein Leichnam wird entweder in die Schweiz oder nach Österreich gebracht.

Vom Anwalt öffentlich gemacht: eine der letzten Aufnahmen von Erich Priebke. Bild: ap

ROM dpa | Der vor einer Woche in Rom gestorbene NS-Kriegsverbrecher Erich Priebke soll an einem geheimen Ort im Ausland bestattet werden. Nach dem heftigen Streit um die letzte Ruhestätte für den ehemaligen SS-Mann sei eine Lösung mit den Behörden vereinbart worden, teilte sein Anwalt Paolo Giachini am Samstag mit. Beigesetzt werden solle Priebke nach den Angaben des Anwalts in einem der beiden Länder „zwischen Deutschland und Italien“, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Das wäre dann entweder in Österreich oder in der Schweiz.

Der Präfekt von Rom hatte ein Begräbnis in der Stadt und der Umgebung verboten. Eine Bestattung Priebkes in Deutschland war einige Tagen im Gespräch, eine offizielle Anfrage dazu gab es aber nach Angaben der Bundesregierung vom Freitag nicht. Priebkes Leichnam liegt weiter auf einem Militärflughafen bei Rom. Zuvor war eine geplante Trauerfeier für Priebke bei der erzkonservativen Pius-Bruderschaft nach heftigen Protesten abgesagt worden.

Priebke war am Freitag vergangener Woche im Alter von 100 Jahren in Rom gestorben. Dort hatte er nach der Verurteilung zu einer Haftstrafe wegen Kriegsverbrechen unter Hausarrest gestanden. Auch Priebkes langjähriger Wohnort Bariloche in Argentinien und sein Geburtsort Hennigsdorf in Brandenburg lehnten eine Bestattung ab.

Priebke war an einem der schlimmsten Nazi-Massaker des Zweiten Weltkriegs in Italien beteiligt, bei dem 335 Zivilisten getötet wurden.

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