Salzteig, Ikea und Phantasialand: Die Eltern von Mia und Ben
Was Christian und Julia in den 80ern waren, sind heute Ben und Mia: Zum dritten Mal in Folge führen sie die Liste der beliebtesten Namen an. Wer war das?
„Wenn wir die Aufkleber „Mia an Bord“ und „Ben fährt mit“ auf unserem Kombi kleben, werden unsere Mitbürger sicherlich nicht so nah an unserem Kofferraum parken, sodass wir den Buggy und den Boogaboo der zwei Kleinen ohne Probleme überall in der Stadt aus dem Wagen raus und wieder reinhieven können“. So dachten Christian und Julia als sie sich zur Geburt von Mias Brüderchen Ben vor drei Jahren dann doch ein Auto mit großem Kofferraum zulegten.
Aber leider war das großstädtische Umfeld weniger rücksichtsvoll als erhofft. Und so zog die junge Familie in ein Reihenhaus am Stadtrand, richtete sich bei Ikea ein und hängte ein Klingelschild aus Salzteig an die Tür.
Kennengelernt haben sich die beiden in der FH, lieben gelernt auf dem Coldplay-Konzert 2002. Inzwischen haben beide das Studium abgeschlossen, Julia bleibt erstmal zu Hause. Am Wochenende fahren sie mit dem Kombi ins Phantasialand und im Sommer nach Texel.
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Christian geht Mittwochsabends zum Volleyball, und Julia zieht sich im Winter ihr warmes Stirnband und die rote Wolfskin-Jacke an und geht mit den Kindern mit dem Schlitten zum Rewe. Auf dem Weg dorthin treffen sie Maximilian und Sophie, die mit ihren Professoren-Eltern im Biomarkt einkaufen. Und dann beim Schlittschuhlaufen treffen sie noch ein paar Mias und Bens aus dem Kindergarten.
Denn diese Namen sind in 13 Bundesländern auch 2013 die attraktivsten Namen für Neugeborene. Während Ben zum dritten Mal die Hitliste der beliebtesten Jungennamen anführt, behauptet sich Mia bei den Mädchen bereits im fünften Jahr. Weiter ergab die Namensforschung, dass die ebenfalls sehr beliebten Namen Maximilian und Sophie mit schlauen und wohlhabenden Familien assoziiert werden, während Mandy, Justin oder Kevin oder Chantal der bildungsfernen Unterschicht zugeordnet werden.
Kevin und Chantal treffen Mia und Ben nicht beim Einkaufen. Die kaufen beim Discounter.
Christian und Julia sind weder Ober- noch Unterschicht. Sie sind Durchschnitt und haben dieses Jahr zum ersten mal Merkel gewählt. Ihre Kinder tragen Allerweltsnamen – drei Buchstaben, kurz und international leicht verständlich. Mainstream zu sein hat auch Vorteile für die Kinder: Menschen mit gleichem Namen helfen einander gerne.
Leser*innenkommentare
vulkansturm
Schon merkwürdig, dass der bayrische Spitzenreiter "Maximilian" gebildeten Schichten zugeordnet wird. Gebildete Menschen wissen, dass der Name vom lateinischen "Maximus" abgeleitet "der Größte" bedeutet. Es braucht schon ziemlich viel Arroganz, Überheblichkeit und krankhaften Ehrgeiz den neugeborenen Sohnemann zum Größten zu erklären. Da könnte man ihn ja auch gleich King, Führer, Duce oder Pascha oder Sultan nennen
Wenn ein Name eine Diagnose darstellt, dann wohl doch eher "Maximilian" als "Kevin" und zwar eine Diagnose für elterlichen Größenwahn.
schreib-mal-irgendwas
Gast
Ich heiße Suppenkasper und esse nur Fischstäbchen von Channel.
Schichten lasse ich mich nicht.
miri
Gast
Ich kann diese Statistik nicht glauben, da ist bestimmt ein Filter draufgesetzt. Wo bleiben die vielen kleinen Mohammeds? Hat der Statist(iker) sie nicht berücksichtigt, weil er die vielen Schreibweisen als einzelne Namen zählt und so alle weit hinten landen? Ich bin von gefühlt tausenden Maryams umgeben, auch im Babyalter, wo bleiben die in der Namensstatistik? Die Statistik kann nicht repräsentativ sein.
vulkansturm
Die Muslime in Deutschland sind zum allergrößten Teil Türken und bei denen ist Mohammed oder Muhammed als Vorname nicht gebräuchlich. Daher kaum verwunderlich, dass Mohammed zwar in England sehr häufig ist, aber nicht bei uns.
Was den Namen Maryam (Maria) angeht, so dürfte hierzulande die türkische Form Meryem häufiger als Maryam zu finden sein. Vielleicht leben sie in einem sehr arabisch geprägten Umfeld. Ansonsten kann ich mir die "tausenden Maryams" nicht erklären.
Manfred
Gast
Mein Vorname ist "Manfred", siehe z.B. hier:
http://de.wikipedi...i/Manfred-Sinfonie
oder hier:
http://de.wikipedi...i/Manfred-Sinfonie
oder hier:
http://de.wikipedi...red_von_Richthofen
Wer bietet mehr?
Manfred
Gast
Mehr von Manfred:
http://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_%28Sizilien%29
und
http://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_%28Byron%29
MANFRED
Muschi
Gast
mein Kind heißt: Sugar-Chayenne Lovechild. Welche Schicht ist das ? ;)
liza
Gast
@Muschi Da fehlt noch der ein oder andere Apostroph, dann wärs oberste RTL-Klasse :D
jakob
Gast
@ chantalle
Danke für das breite Grinsen in meinem Gesicht!
571 (Profil gelöscht)
Gast
Diese Einsilben-Nicht-Namen passen doch viel besser auf die Heckscheibenpäpper - sofern sie nicht auf Ben-Luca oder Pia-Mia upgepimpt werden.
Pit
Gast
Jo, Klaus.
Einsilbennichtname?
Oder doch nur eine Befehlsform?
Claudia und Co.
Gast
Ich gehöre noch zu der Generation, die Autos im Allgemeinen und Mama-Taxis im Besonderen für verwerflich hält und somit wenig rücksichtsvoll mit diesen Fahrzeugen umgeht. Wir heißen Claudia, Sabine, Stefan oder Thomas und fahren noch Rad.
chantalle
Gast
na, schön ein paar klassische Vorurteile mit uninteressanten Statistiken gemixt und zum Jahresende einen ultra öden Beitrag zusammen geschustert?..muss das Schreiberleben schön sein...mein Sohn heisst so wie Sie nur mit -n- am Ende, wir kaufen je nach Cashlage mal im Discounter und mal im Biomarkt..wir fluchen, manchmal rauchen, selten saufen und protestieren in unserer Familie, wir sind sogenannte Bildungsbürger, unterer Mittelstand mit Humor und grossem Herzen--und mein Kind erziehe ich zu vorurteilsfreiem Denken..mein Sozialpädagogenkumpel stolperte mir gerade mit seiner Alditüte vor die Füsse und schenkte meinem elfjährigem ein paar Böller..eigentlich ja KevinStyle, oder??
Egon
Gast
Das nenn ich mal ne Disopie!
Georg
Gast
Wir wollen auch einer Schicht zugeordnet werden,zu welcher gehören wir denn mit unserem Tito (4) ??????
lichtgestalt
Man entfernte Schicht um Schicht,
doch einen Kern, den fand man nicht.
571 (Profil gelöscht)
Gast
... genannt "Jozip Broz"? Oder umgekehrt??
Dann gehört er zur Nach-Jugoslawen-Generation ;-)