Immer wieder das Privatleben

OPER Mit der selten gespielten „Gloriana“ feiert die Staatsoper den Komponisten Benjamin Britten

Dass der englische Komponist Benjamin Britten, gestorben 1976, in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, würdigen neben etlichen Klangkörpern landauf, landab auch Hamburgs Staatsoper und das Philharmonische Staatsorchester. Über die Wiederaufnahme einer der vergangenen Opernproduktionen informiert man erst Anfang April, ebenso darüber, wie das Jubiläum sich im Konzertprogramm niederschlägt. Britten findet sich aber an diesem Wochenende schon auf dem Spielplan.

Und das in durchaus überraschender Gestalt: Mit „Gloriana“ bringt die Staatsoper eine reichlich selten gespielte Oper Brittens auf die Bühne. Entstanden zur Krönung von Königin Elizabeth II. im Jahr 1953, handelt das Stück von jener großen, geschichtsträchtigen Vorgängerin, Elizabeth I., auf dem Thron von 1558 bis zu ihrem Tod 1603.

Ob’s daran lag, dass „Gloriana“ weniger von den Leistungen der legendären Regentin handelt als von deren Privatleben? Elizabeth II. jedenfalls gefiel die ihr zugedachte Oper nicht sonderlich – und dem Nationalheiligen Britten brachte sie ausnahmsweise schlechte Kritiken.

„‚Gloriana‘ interessiert uns als kulturelles Artefakt“, lässt sich Regisseur Richard Jones zitieren. Generalmusikdirektorin Simone Young unterstreicht, bei der Oper sei „die Orchestrierung von außerordentlicher Qualität und Schönheit“. Besonders gelungen sei, wie sie mit Bühnenmusik arbeitet: „Diese Theatralik macht einen wesentlichen Teil der musikalischen Wirkung aus.“  ALDI

■ So, 24. 3., 18 Uhr, Staatsoper, Dammtorstraße 28; weitere Aufführungen: Mi, 27. 3., Sa, 30. 3., Do, 4. 4., und Sa, 6. 4., jeweils 19.30 Uhr; Mo, 1. 4., 18 Uhr