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Archiv-Artikel

das wichtigste Tag der Menschenrechte

Menschenhandel von erschreckenden Ausmaßen. UN-Menschenrechtsexperten alarmiert über Folterberichte

BERLIN ap/epd ■ Auch im 21. Jahrhundert werden immer noch 700.000 bis zwei Millionen Menschen Opfer von Menschenhandel. Diese Zahlen nannte die Parlamentarische Staatssekretärin im Entwicklungsministerium, Karin Kortmann, gestern in Berlin anlässlich des heutigen Internationalen Tags der Menschenrechte. Hauptopfer des Menschenhandels seien Frauen und Kinder.

Die OSZE-Beauftragte für den Kampf gegen Menschenhandel, Helga Konrad, sprach von einer „ungeheuren Verletzung von Menschenrechten“. Der Menschenhandel sei „das drittlukrativste Geschäft“ nach Drogen- und Waffenhandel. Geschätzt werde, dass Kriminelle damit bis zu 35 Milliarden Dollar pro Jahr verdienten.

Das Deutsche Institut für Menschenrechte bekräftigte anlässlich des Menschenrechtstags die Absolutheit des Folterverbots. Einige europäische Staaten neigten dazu, den Schutz vor Abschiebungen in Länder zu relativieren, in denen gefoltert werde. Der absolute Charakter des Folterverbots umfasse aber auch das Verbot der Auslieferung oder Abschiebung, wenn dem Betroffenen dann Folter oder unmenschliche Behandlung drohen. Die Glaubwürdigkeit der Demokratien im Vorgehen gegen den Terrorismus hänge wesentlich von der strikten Einhaltung der Menschenrechte ab.

Gerade im US-geführten Kampf gegen den Terrorismus zeigen sich führende UN-Menschenrechtsexperten alarmiert über die angebliche Misshandlung von Verdächtigen. Folter und jede Form grausamer, erniedrigender Behandlung seien unter allen Umständen verboten, schreiben die 33 UN-Experten in einem gestern veröffentlichen offenen Brief.