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Anfang 2006 will die große Koalition ein Gesetz zum Elterngeld in die Wege leiten: Wer ein Kind bekommt, erhält ein Jahr lang 67 Prozent des Netto-Lohns, höchstens aber 1.800 Euro. Wollen die Eltern die volle Summe abschöpfen, müssen sie die Babypause splitten. Zwei Monate sind für den Vater reserviert – oder für die Mutter, falls der Vater die Restzeit übernimmt. NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) nannte dies „nicht verfassungsgemäß konstruierbar“. Es sei „nicht an uns, Menschen zu sagen, wie sie ihre Familie zu organisieren haben“. NRW-Familienminister Armin Laschet sprach von „Umerziehungsrhetorik aus den 70er-Jahren“, der Sozialrichter Jürgen Borchert von „Zwang“, der die Elternfreiheit beschneide.