SÜDWESTER
: Den Schädel jagen

Unser guter alter Störtebeker! Wer weiß, in welch finst’rem Verlies sein Schädel jetzt darbt. Fern der warmen Heimat – des heimelig-verstaubten Museums für Hamburgische Geschichte – muss der Entwendete seit einigen Tagen sein Dasein fristen. Da ist er nun quasi doppelt tot, der 1401 Geköpfte und am Grasbrook Aufgespießte. Und wenn die Museumswächter ihn schon nicht ob seines Liebreizes vermissen, dann zumindest, weil er so schön grauslich war. Je gestohlener, desto geheimnisvoller, könnte man jetzt denken, doch Bild will dem Einhalt gebieten: Per Postkarten-Steckbrief will das Blatt dem Täter heimleuchten. Psychologisch agiert man sehr geschickt: Die Karte soll „den Störtebeker in jedem von uns wecken“, wie man hört. Da wird’s wohl demnächst eng am Grasbrook-Ufer.