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Archiv-Artikel

Vizechef nimmt Schlapphut

NSU Erneut tauchen verspätet Akten zur Terrorgruppe beim sächsischen Geheimdienst auf

Von MIBA

DRESDEN taz | Die neuerliche Entdeckung NSU-relevanter Akten im sächsischen Landesamt für Verfassungsschutz hat personelle Folgen. Innenminister Markus Ulbig (CDU) versetzte den bisherigen Vizechef des Amts, Olaf Vahrenhold, ins Sächsische Staatsarchiv. Vor Jahresfrist war der damalige Amtschef Reinhard Boos wegen eines ähnlichen Aktenfunds zurückgetreten. Sein zunächst übergangsweise berufener Nachfolger Gordian Meyer-Plath soll nun dauerhaft die Leitung übernehmen.

Die sächsischen Grünen hatten erfolglos versucht, Meyer-Plath und den Innenminister wegen der Aktenaffäre am Freitag zur Sitzung des NSU-Untersuchungsausschusses zu laden. Die drei Aktenordner sollen unter dem Stichwort „Terzett“ Material über Verbindungen zum Ku-Klux-Klan und zum Netzwerk Blood & Honour enthalten. Im Untersuchungsausschuss sagte der Thüringer Kriminalbeamte Sven Wunderlich aus, die Suche nach dem späteren NSU-Trio sei nie in den Rang einer Zielfahndung erhoben worden, weil dies die zuständige Staatsanwaltschaft Gera nicht für angemessen und erforderlich hielt. MIBA