: Gute Nachricht, kein Triumph
RECHTE ERZIEHERIN
Die Eltern sind erleichtert: Seit Mittwoch ist sicher, dass Birkhild T. nicht wieder in die Kindertagesstätte am Lüneburger Marienplatz zurückkehren wird. Damit enden nahezu drei Jahre, in denen sich die eigens gegründete Initiative „Eltern gegen rechts“ gegen die Erzieherin mit den engen Verbindungen in die rechtsextreme Szene wehrte.
Die mehrfache Mutter T. ist mit einem NPD-Kommunalpolitiker und -Wahlkreismitarbeiter verheiratet, ließ einige ihrer eigenen Kinder zu Kinderfesten der rechtsextremen Partei gehen – und schickte sie zur „Heimattreuen Deutschen Jugend“, die später wegen „Heranbildung einer neonazistischen Elite“ verboten wurde. Nun ist das Arbeitsverhältnis mit der Stadt „im Einvernehmen“ aufgelöst worden. Genaueres zu der Vereinbarung will Rathaussprecher Daniel Steinmeier nicht offen legen.
Aus Sorge vor T.s Rückkehr hatten die Eltern gerade erst einen Verein gegründet, um ersatzweise Betreuung infolge eines Kita-Boykotts zu organisieren. ErzieherInnen, Räumlichkeiten und die Verpflegung waren bereits organisiert. Denn nach einem gescheiterten Rechtstreit um die Versetzung T.s auf eine weniger problematische Stelle hatten die Eltern nahezu jede Hoffnung verloren, die Stadt würde T.s Rückkehr verhindern können. „Wir fühlten uns alleine gelassen“, sagte eine Mutter bei eine der zahlreichen Aktionen gegen die Weiterbeschäftigung.
Im August 2010 hatte ein Bericht der taz über T.s Verstrickungen den Konflikt ausgelöst: Unverzüglich signalisierten etliche Eltern, dieser Erzieherin ihre Kinder nicht mehr anvertrauen zu wollen. „Es ging immer darum, Nazis nicht in der Mitte unserer Gesellschaft ankommen zu lassen“, sagt ein Sprecher der Initiative – „schon gar nicht in einer Kita, in der die Kinder sich selbst gar nicht wehren können.“ Nie sei das Ziel gewesen, „Frau T. persönlich zu schaden“.
Triumph habe die „gute Nachricht“ aber nicht ausgelöst: „Diese Personalie hat viele Menschen über lange Zeit sehr belastet. Jetzt geht es darum, die Kita wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen.“ Ihren alternativen Trägerverein überlegen die Eltern nun umzuwandeln – in einen Förderverein für die Kita am Marienplatz. AS