: Hoffnung auf Hilfen für Griechenland
EU-GIPFEL Der Druck auf Deutschland steigt, einem Notfallplan für das südeuropäische Land zuzustimmen
BRÜSSEL/ATHEN afp/rtr | Wenige Tage vor dem EU-Gipfel Ende der Woche steigt der Druck auf Deutschland, einem Notfallplan für das hoch verschuldete Griechenland zuzustimmen. Nach der EU-Kommission riefen am Montag auch der spanische Ratsvorsitz und Mitgliedsländer wie Frankreich, Italien und Luxemburg die Bundesregierung zum Einlenken auf. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnt konkrete Hilfszusagen auf dem Gipfel ab.
Der spanische Außenminister Miguel Ángel Moratinos sagte am Rande des EU-Außenministertreffens in Brüssel, sein Land wolle beim Treffen der Staats- und Regierungschefs am Donnerstag und Freitag ein Hilfspaket für das hoch verschuldete Griechenland verabschieden. Moratinos sprach von einem „wichtigen Moment für die Zukunft der EU und des Euro“.
Laut einem EU-Mitarbeiter sind Hilfen in Höhe von 22 Milliarden Euro im Gespräch, für welche die Regierung in Athen weniger Zinsen zahlen müsste als an den Finanzmärkten. Italien, Frankreich, Österreich und Luxemburg forderten beim Außenministertreffen ein eindeutiges Zeichen der Solidarität auf dem Gipfel. Unterstützung erhält Merkel von den Niederlanden und Finnland.
Im Streit über EU-Hilfen hat die griechische Regierung Deutschland scharf kritisiert. Deutschland erlaube seinen Banken, gegen Griechenland zu spekulieren, sagte Vizeregierungschef Theodoros Pangalos am Montag in Athen. Nach seinen Worten kommen die Folgen der griechischen Schuldenkrise Deutschland zupass: Die Regierung in Berlin sei an einem schwachen Euro interessiert, um die Exporte zu fördern. Pangalos forderte zugleich eine schnelle Zusage für einen europäischen Hilfsmechanismus. Wenn die EU nicht bald entscheide, sei es sinnlos, mit dem Euro eine Gemeinschaftswährung zu haben.