piwik no script img

Archiv-Artikel

Welt-Überwachung made in Bremen

OHB Technology will Zentrale von neuem globalem Überwachungssystem in Bremen ansiedeln

Von cja

Bestellungen von über 400 Millionen Euro bei einem Jahresumsatz von rund 100 Millionen Euro – diese Erfolgsbilanz präsentierte gestern das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB Technology. Rund die Hälfte aller Aufträge stammen nach Angaben des OHB-Vorstandsvorsitzenden Manfred Fuchs von staatlichen Auftraggebern – und dürften somit überwiegend militärischer Natur sein. Zu den Hauptkunden zählen europäische Armeen, unter anderem die Bundeswehr. Ein Geschäft mit dem türkischen Verteidigungsministerium ist laut Fuchs zurzeit in Vorbereitung.

Im Rahmen des „Global Monitoring for Environment and Security“-Programmes plant OHB, gemeinsam mit der europäischen Raumfahrtagentur ESA ein Satellitennetz zur „globalen Umwelt- und Sicherheitsüberwachung“ aufzubauen. Die anfallenden Daten sollen zentral in Bremen gesammelt und „jedem, der sie braucht, zur Verfügung gestellt werden“, so Fuchs. Die Arbeiten begannen im März.

Für die US-amerikanischen Sicherheitsbehörden hat OHB ein satellitengestütztes Überwachungssystem für den Schiffsverkehr innerhalb eines 2.000-Kilometer-Radius rund um die Küsten entwickelt. In der Vergangenheit wurden lediglich 200 Kilometer – ohne Satelliten – von der Küstenwache kontrolliert.

Chancen rechnet sich OHB auch bei so genannten Telematik-Systemen aus. Hierbei werden Fahrzeuge mit satellitengestützter Überwachungstechnik ausgestattet, um jederzeit ihre exakte Position zu bestimmen. Auf diese Weise soll die Einhaltung vorgegebener Routen durch Fahrzeuglenker sichergestellt werden. Ein Pilotprojekt wurde kürzlich bei einem mexikanischen Betonwerk und einem großen Kurierdienst abgeschlossen. In nächster Zeit sollen mindestens 8.000 Fahrzeuge mit den Kontrollsystemen ausgestattet werden – darunter 6.000 LKW der britischen Armee.

Auch Rheinmetall meldete gestern ein deutliches Umsatzplus. Allein der Rüstungssektor wuchs um 41 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro. Rheinmetall gehören Teile der Bremer Rüstungsschmiede Atlas Elektronik. cja