„Zeit des Zorns“ von Rafi Pitts

An diesem iranischen Film ist das Erstaunlichste, dass er überhaupt im Iran gemacht werden konnte. Immerhin wird da von einem Mann erzählt, dessen Frau und Tochter unschuldig von den Polizeimilizen erschossen wurden und der sich dafür am System rächt. Die Zensoren trickste Rafi Pitts aus, indem er seinen Protagonisten rauchen ließ, denn im iranischen Film rauchen nur die Schurken, und so hielten sie den Film für einen harmlosen Thriller. In einem taz-Interview zur Berlinale sagte er: „Wir haben die Dreherlaubnis etwa sechs Monate vor den Präsidentschaftswahlen im letzten Juni bekommen. Als wir zu drehen anfingen, wurde die Stimmung im Iran immer angespannter. Das war harte Arbeit, aber irgendwie haben wir es geschafft. In meinem Land werden ohnehin viel zu viele Botschaften verkündet. Diese Atmosphäre hat unseren Film geprägt. Dabei wollte ich Leute zeigen, die im System verloren sind. Meine Filme handeln vom Iran, und ich möchte sie unbedingt auch dort zeigen. Daher halte ich mich an die Regeln. Ich will auch gar keine einfache Botschaften gegen irgendwen abgegeben. Für mich geht es in erster Linie darum, Fragen zu stellen. .“

HB: Schauburg

HH: 3001 Kino, KI: Kommunales Kino in der Pumpe