MARCIN UND KRZYSZTOF LIJEWSKI : Polnisches Brüder-Paar
■ spielen seit zwei Jahren gemeinsam beim HSV. Marcin, 32, spielte in Flensburg, ehe er seinem 26-jährigen Bruder zum HSV folgte. Foto: Imago
Im Endspiel des Turniers um den deutschen Handball-Pokal traten drei Spieler mit Trauerflor an: Der Torhüter der Rhein-Neckar Löwen Slawomir Szmal sowie die Hamburger Marcin und Krzysztof Lijewski demonstrierten so ihre Verbundenheit mit ihren polnischen Landsleuten.
Am Samstag hatte Marcin Lijewski den HSV Handball mit zehn Toren gegen die TuS N-Lübbecke ins Finale geworfen. „Ich möchte meine Leistung dem verstorbenen polnischen Präsidenten und seiner Familie widmen“, sagte er anschließend. „Das polnische Volk liegt in Trauer.“
Im Finale gegen die Rhein-Neckar Löwen erhielt nun Krzysztof den Vorzug vor seinem sechs Jahre älteren Bruder, der auf der gleichen Position im halbrechten Rückraum spielt. „Als ich beim Aufwärmen gesehen habe, wie Krzysztof den Ball mit 150 Stundenkilometern ans Lattenkreuz gesetzt hat, wusste ich, dass es geht“, sagte der sportliche Leiter Christian Fitzek über den zuletzt verletzten Polen.
Und wie es ging – der 26-Jährige hielt nicht nur die 6:0-Abwehr der Hamburger zusammen, sondern erzielte allein neun Tore. Darunter das entscheidende zum 34:33 in der Verlängerung. Dabei verletzte er sich allerdings erneut und musste beim anschließenden Jubel von seinen Kollegen auf den Schultern getragen werden.
Vor dem Finalwochenende gab es Unruhe wegen eines angeblichen Interesses des THW Kiel an Krzysztof Lijewski, der lange im Schatten seines großen Bruders stand.
Dabei hat es lange gedauert, bis die Brüder in Hamburg vereint waren. Marcin spielte vorher sechs Jahre für die SG Flensburg-Handewitt. Falls sein Bruder, der seit 2005 in Hamburg ist, eines Tages tatsächlich bei den Zebras landet, wird er ihm dorthin wohl nicht folgen. Auf die Frage, zu welchem Verein er nie wechseln würde, hat er als Noch-Flensburger einmal geantwortet: „THW Kiel.“ RALF LORENZEN