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Archiv-Artikel

Kasernen zu Eigenheimen

Stadt kauft Röttiger-Kaserne in Neugraben, um dort ein Wohngebiet zu bauen

Ein neues Wohngebiet soll auf dem Gelände der ehemaligen Röttiger-Kaserne in Neugraben-Fischbek entstehen. 450 bis 600 „Wohneinheiten“ seien geplant, erklärte Bau- und Umweltsenator Michael Freytag (CDU) gestern. „Vor allem Einfamilienhäuser für Normalverdiener“ sollen auf dem rund 55 Hektar großen Areal im äußersten Südwesten der Hansestadt errichtet werden. Hamburg kauft damit erstmals eine so genannte Konversionsfläche zu städtebaulichen Zwecken.

Damit könne, so Freytags Hoffnung, der Fortzug junger Familien ins Umland gestoppt werden. Zudem gebe es „eine rege Nachfrage“ von Airbus-Ingenieuren und Professoren der Technischen Universität Harburg nach bezahlbaren Häusern im Süderelberaum, ergänzte Finanzsenator Wolfgang Peiner (CDU). Die genaue Bauplanung muss nun der Bezirk Harburg erarbeiten.

Die Kaufsumme, die Hamburg an den Bund als Eigentümer zahlen muss, wollte Peiner nicht nennen, um „die Preise nicht hochzutreiben“. Zurzeit verhandelt die Stadt noch über den Kauf des angrenzenden, 40 Hektar großen Areals des früheren Standort-Übungsplatzes in der Fischbeker Heide. Dieser soll als Naherholungsgebiet genutzt werden. Es handele sich um einen „hohen einstelligen Millionenbetrag“, deutete Peiner an.

Hamburg will vor allem nicht mehr genutzte Areale von Bundeswehr, Post und Bahn zu Wohngebieten „konvertieren“. Das sei „allemal besser, als auf der grünen Wiese zu bauen“, so Freytag. Mehrere solcher Gebiete mit etwa 700 Hektar werden zurzeit daraufhin geprüft. Eines der größten Areale ist das Gleisdreieck nördlich des Bahnhofs Altona. Sven-Michael Veit