Katharina die Große

GRÜNE Parteichefin Fegebank will zum vierten Mal Vorsitzende werden. Test für Spitzenkandidatur

Katharina Fegebank will die dienstälteste Vorsitzende der Hamburger Grünen werden. Auf der Landesmitgliederversammlung am 2. November kandidiert die erst 36-jährige Bürgerschaftsabgeordnete schon zum vierten Mal für den Chefposten. „Ich will die Partei in den nächsten Bürgerschaftswahlkampf führen“, sagte sie am Montag im Gespräch mit der taz.

Damit würde Fegebank, die am 22. Juni 2008 mit 31 Jahren jüngste Parteichefin in der Geschichte der Hamburger Grünen wurde, im Juli nächsten Jahres mit sechs Jahren und einem Monat im Amt ihre Vorgängerin und Rekordhalterin Anja Hajduk übertreffen. Die Frage ist, ob diese personelle Kontinuität über mehr als ein Jahrzehnt für die jeweiligen Amtsinhaberinnen spricht oder gegen die personelle Vielfalt in der grünen Spitze.

Entscheidend aber wird der Grad der Zustimmung sein, denn als Parteivorsitzende wäre Fegebank auch erste Anwärterin auf die grüne Spitzenkandidatur bei der Bürgerschaftswahl am 22. Februar 2015. Dazu aber müsste sie ihr Wahlergebnis von 2011 deutlich verbessern. Damals wurde Fegebank mit lediglich 68 Prozent im Amt bestätigt: Viele Grüne gaben dem Landesvorstand die Schuld am Wahldebakel bei der Bürgerschaftswahl im Februar 2011, bei der die Partei nach dem Platzen von Schwarz-Grün in der Opposition landete, statt in einem rot-grünen Senat.

Erneut kandidieren ihr Stellvertreter, der Bundestagsabgeordnete Manuel Sarrazin, und Landesschatzmeister Michael Gwosdz. Beide traten 2011 zum ersten Mal an und gelten als unbelastet von der Wahlniederlage.

Inhaltlich wird der Parteitag ein neues Verkehrskonzept für Hamburg debattieren, das weitgehend aus bekannten Vorschlägen besteht. Umweltzone, City-Maut, Parkverbote, Tempo 30, Stadtbahn, Radwege – mit diesen Instrumenten wollen die Grünen die Mobilität in der Stadt zu einem zentralen Politikthema machen.  SVEN-MICHAEL VEIT