EADS goes Munich : Bremer Ängste
Erst stirbt der „Space Park“ mangels erlebnishungriger Massen, jetzt verlegt EADS Space Transportation seinen Fimensitz per Fusion nach München: Man könnte meinen, Bremen als Raumfahrtstadt verschwindet in einem schwarzen Loch. Selbst die Grünen bedauern den Wegzug des Unternehmens, das Teil der größten Rüstungsschmiede Europas ist, „außerordentlich“.
Kommentar von Henning Bleyl
In der Tat ist Bremen in Sachen Firmensitze gebeutelt. Längst sind STN-Atlas oder Securitas wegglobalisiert, besonders bitter war der Verkauf von Beck‘s an die belgische Interbrew und von dort, mit brasilianischer Beteiligung, an Ambev. Vor diesem Hintergrund sind die allergischen Reaktionen auf den geplanten Handelsregistereintrag in München verständlich. Aber: Sie sind völlig überzogen. De facto handelt es sich um die Wiederherstellung des Status Quo von vor drei Jahren, als EADS-Astrium und EADS-Space Transportation – wie jetzt wieder – zusammen gehörten. Mit Sitz in München. Von den 850 Bremer Arbeitsplätzen sollen lediglich 25 umstrukturiert werden, selbst der Betriebsrat sieht keinerlei Grund zur Beunruhigung.
Die Aufregung in der Bremer Politik zeigt also vor allem eines: Wie verunsichert man angesichts der steten Selbständigkeitsdebatten mittlerweile ist. Es stimmt ja auch: Bremens Zukunft steht in den Sternen. Aber letztere bleiben ein prosperierender Wirtschaftsfaktor.