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Ministerkritik nach Ölunfall

WASSERTIERE Im ostfriesischen Etzel geht der Kampf gegen die Öl-Verschmutzungen weiter. Naturschützer sind besorgt

Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) hat die späte Schadensmeldung nach dem Ölunfall am Erdgasspeicher im ostfriesischen Etzel kritisiert. Die Betreibergesellschaft IVG habe auch die Öffentlichkeit unzureichend informiert, sagte Wenzel. Dadurch sei wertvolle Zeit verloren gegangen.

Unterdessen wächst die Sorge um Schäden in der Tierwelt. Am Mittwoch waren zwei verölte Schwäne in der Nähe ölverschmierter Gewässer entdeckt worden. Die schweren Folgen für Kleinlebewesen wie Muscheln und Schnecken blieben jedoch zunächst verborgen, sagte Burkhard Schäfer vom Naturschutzbund in Wittmund. Es bestehe die Gefahr, dass Giftstoffe in die Nahrungskette gelangten. Erste Angelverbote seien bereits ausgesprochen.

Auch am Donnerstag waren wieder zahlreiche Helfer unterwegs, um Ölsperren zu kontrollieren und eine drohende Verschmutzung von Nordsee-Zuflüssen zu verhindern. Unter anderem wurden Pontons mit Absauggeräten und Tanks angefordert. „Derzeit haben wir die Lage im Griff“, sagte der Wittmunder Landrat Matthias Köring vor einer Besprechung mit Einsatzkräften. Dabei sollte am Nachmittag auch entschieden werden, wann die IVG die Leitung der Sanierungsarbeiten übernimmt.

Wenzel lobte die Arbeit der Helfer im Kampf gegen den Ölunfall. Er sieht jedoch noch viele offene Fragen zur Ursache des Unfalls und den technischen Standards der Anlage. Daher sollten nach Abschluss der unmittelbaren Ölbekämpfung eigene Experten die Unfallschäden begutachten.  (dpa)

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