INFEKTIONEN: Lungenpest auf Madagaskar
ANTANANARIVO | Bei einer Pestepidemie im abgelegenen Norden der Tropeninsel Madagaskar sind in den vergangenen Tagen über 20 Menschen gestorben. „Bisher haben wir wegen der Lungenpest im Bezirk Mandritsara 21 Opfer gezählt“, sagte Herlyne Ramihantaniarivo, Mitarbeiterin des Gesundheitsministeriums. Seit September seien insgesamt 36 Menschen in vier verschiedenen Bezirken an der Infektionskrankheit gestorben. „Das Problem in Mandritsara besteht darin, dass sich die Leute dort zunächst mit traditioneller Medizin beholfen haben“, erklärte Ramihantaniarivo. Wegen der unangemessenen Behandlung und späten Erkennung der Krankheit habe sich die zunächst in der Region vorherrschende Beulenpest in die tückischere Lungenpest gewandelt, hieß es weiter. Der Erreger, das Bakterium Yersinia pestis, kann bei einer Beulenpest über die Blutbahn in die Lunge geraten. Seit Jahren kommt es immer wieder zu Pestausbrüchen in dem bitterarmen Inselstaat. Die Pest wird von Rattenflöhen auf den Menschen übertragen. Gerade in der Regenzeit zwischen November und April flüchten unzählige der Nager in die Dörfer und Städte Madagaskars. (dpa)
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