Treberhilfe will nicht auf die Straße

SOZIALES Das umstrittene Sozialunternehmen will seinen Ausschluss aus der Diakonie juristisch verhindern

Die wegen ihres Exgeschäftsführers Harald Ehlert in die Kritik geratene Treberhilfe will offenbar mit juristischen Mitteln einen Ausschluss aus der Diakonie verhindern. Wie das Berliner Diakonische Werk am Montag mitteilte, hat die Gesellschaft vor dem Landgericht eine einstweilige Verfügung erwirkt, die es dem Diakonischen Werk untersagt, auf der anstehenden Mitgliederversammlung über den Ausschluss der Treberhilfe abzustimmen. Eine Gerichtssprecherin bestätigte dies auf Anfrage.

Die Diakonie hat nach eigenen Angaben Widerspruch eingelegt. Die Gesellschafterverhältnisse in der Treberhilfe seien unverändert, hieß es zur Begründung. Die Anteile würden zu je 50 Prozent von Ehlert und dem Verein der Treberhilfe gehalten. Die eingesetzte Treuhandgesellschaft sei an die Weisungen der Gesellschafter gebunden.

Ehlert hatte angekündigt, sich aus der gemeinnützigen Firma zurückziehen und seinen Anteil an der Gesellschaft zu verkaufen. Der Sozialmanager war im März als Geschäftsführer zurückgetreten, nachdem die Diakonie und Sozialsenatorin Carola Bluhm (Linke) Anzeige wegen Untreue gegen die Treberhilfe erstattet hatte. Die Treberhilfe will mit der Diakonie nicht weiter zusammenarbeiten, aber auch nicht ausgeschlossen werden. Offenbar wird befürchtet, dass dies Einfluss auf die Gemeinnützigkeit haben könnte. (ddp)