: Die Nacht, in der die Fahnen erschlafften: Katerstimmung nach dem Halbfinale
Und plötzlich war es still. Nicht nur beim „Popkick“ im Treptower Park (Foto) – auch auf der Fanmeile, in den Biergärten und wo immer am Dienstagabend ein Bildschirm flimmerte, senkte sich in der 119. Minute des Halbfinalspiels Deutschland–Italien verzweifeltes Schweigen über die Zuschauer. Während Abertausende mit schlaffen Fahnen nach Hause trotteten und euphorisierte Italiener sich die Korso-Strecke Ku’damm aneigneten, hielten ein paar Getreue Wache vor dem Grunewalder Mannschaftsquartier, in das die Klinsmann-Elf gegen drei Uhr zurückkehrte. Etwa um diese Zeit bekam ein Busfahrer in Dahlem eine Bierflasche über den Kopf gezogen – von einem Fahrgast, der die Ansicht des BVGlers, die Deutschen hätten halt schlecht gespielt, nicht teilen wollte. Gestern dann erste stadtväterliche Beschwichtigungen: Trotz der Niederlage bleibe Berlin weiter ein „guter Gastgeber“, so Klaus Wowereit. Da haben die Gäste ja noch mal Glück gehabt. CLPFOTO: FRITZ ENGEL/ZENITberichte SEITE 22