: Spitzel bieten Schmerzensgeld
Der BND will dem überwachten Publizisten Schmidt-Eenboom 5.000 Euro zahlen
BERLIN ap/rtr ■ Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat dem von ihm ausgespähten Publizisten Erich Schmidt-Eenboom laut Focus 5000 Euro Schmerzensgeld angeboten. Damit habe der BND die rechtswidrige Dauerbeschattung eingestanden, sagte Schmidt-Eenboom dem Magazin. Er habe das Angebot als zu niedrig abgelehnt.
Schmidt-Eenboom war gemäß eines Gutachtens des früheren Bundesrichters Gerhard Schäfer in den Neunzigerjahren bis in den Privatbereich hinein intensiv überwacht und beschattet worden.
Der Publizist hatte ein Buch über den Auslandsgeheimdienst geschrieben. Der BND hoffte, durch die ständige Überwachung Schmidt-Eenbooms Informanten enttarnen zu können.
Die Bespitzelung von Journalisten soll auch in dem Untersuchungsausschuss des Bundestags erörtert werden, der die Rolle des BND im Irakkrieg beleuchtet. Auf dieses Vorgehen hatten sich am Donnerstag die Oppositionsparteien FDP, Linke und Grüne geeinigt.