Hausdurchsuchung bei Ex-Klinikchef Lindner

Kripo durchsuchte Privat und Geschäftsräume. Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen Lindners Geschäftspartner

Für den ehemaligen Geschäftsführer des Klinikums Ost wird es ungemütlich: Am Donnerstag durchsuchten Polizisten die Privatwohnung von Andreas Lindner sowie Geschäftsräume. Es werde jetzt auch gegen die Geschäftsführer der Firmen ermittelt, die mit Lindner dubiose Berater und Kooperationsverträge geschlossen haben, teilte die Staatsanwaltschaft gestern mit. Dazu gehört auch das von Lindners Frau geführte Unternehmen, die Lindner Management-Beteiligungs und Besitzgesellschaft. Durchsucht wurden außerdem die Räume der S&P medconsult GmbH sowie die Siekertal-Betriebs GmbH. Insgesamt seien neun Objekte unter die Lupe genommen worden, sagte Frank Passade, Sprecher der Bremer Staatsanwaltschaft. Die Auswertung der Zeugenaussagen und Untersuchung des Beweismaterials würde noch andauern.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Lindner wegen des dringenden Verdachts auf Untreue zum Nachteil des Klinikums Ost. Er soll in mehreren Fällen Verträge in Millionenhöhe mit den genannten Firmen geschlossen haben, ohne dass entsprechende Gegenleistungen erbracht worden sind. Es bestehe der Verdacht, dass ein Teil der bereits gezahlten Honorare von den Firmenchefs an Lindner und seine Frau weitergeleitet wurden, sagte Staatsanwalt Passade. Am Dienstag hatte die Gesundheitssenatorin Zwischenergebnisse einer eigenen Untersuchung vorgelegt. Dabei ging es unter anderem um 1.000 von Lindner bestellte Luxus-Nachtschränke im Wert von 7,3 Millionen Euro, die die Klinik jetzt versucht wieder los zu werden.

eib