heute in bremen : Wegfahren – das war früher
Lars Friedrichs spielt mit seiner Elektropop-Combo auf dem heute beginnenden Viertelfest
taz: Ihr spielt morgen erstmals auf dem Viertelfest – habt ihr keinen Ruf zu verlieren?
Lars Friedrichs, Gitarrist der Band „Tekfu“: Nee, da hat sich ja viel geändert. Prolls aus Delmenhorst, die sich sonst nicht ins Viertel trauen und ein Wochenende lang Bratwurst essen und Top40-Bands zujubeln – das war für mich früher auch ein Grund, das Weite zu suchen. Hoffähig wurde das aber spätestens, als Barbara Morgenstern vor dem Zwonulldrei im Fehrfeld gespielt hat. Damit war das bei mir wieder als coole Nummer verbucht.
Vor dem Zwonulldrei?
Ja, die Bühne gibt es leider nicht mehr, wohl weil ein lärmempfindlicher Anwohner – ich glaube sogar ein Kulturwissenschaftler – dagegen klagt. Das ist eigentlich traurig, da gibt es jemand, der sich um gute Musik bemüht und dann so etwas.
Aber du warst auch genervt.
Ja, aber man klagt doch nicht dagegen! Da fährt man hält weg!
Keine Sorge, dass trotz allem das falsche Publikum vor euch steht und 80er-Rock von euch hören will?
Ich glaube, das verteilt sich schon auf die verschiedenen Bühnen. Nach uns spielen „Petting“ und noch später „Velvetones“.
Also seid ihr auf der richtigen Bühne gelandet?
Ja, allerdings spielen heute Paulsrekorder vor der Kunsthalle.
Weißt du eigentlich, was das Motto „Bratwurst mit kulturellem Anspruch“ bedeuten soll?
Nee, nicht so richtig, aber das kann auch daran liegen, dass ich Vegetarier bin. Bratwürste finde ich einfach eklig. Fragen: EIB
Tekfu: Samstag, 19.15 h, Ulrichsplatz