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Archiv-Artikel

Schlachtbetrieb zur Probe

TIERSCHUTZ Geschlossener Betrieb in Bad Bramstedt schlachtet versuchsweise wieder. Termin für Wiedereröffnung unklar

Ein wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz geschlossener Schlachthof in Bad Bramstedt (Kreis Segeberg) hat gestern die Arbeit wieder aufgenommen – für einen mehrstündigen Probebetrieb. Dadurch sollte einem Gutachter die Überprüfung der Tötungsanlage unter realen Abläufen ermöglicht werden, teilte das Agrarministerium in Kiel mit.

Zuvor hatte der Sachverständige die Anlage als grundsätzlich geeignet eingestuft. Wann die am 25. Februar angeordnete Sperrung des Betriebs aufgehoben wird, war weiter unklar. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Vorwürfen möglicher Tierquälerei und wegen des Verdachts mangelnder Hygiene gegen die Betreiber. Tiere sollen nicht gemäß den geltenden Vorschriften getötet worden sein.

Der tatsächlichen Wiederaufnahme des Schlachtbetriebs hat das Ministerium noch nicht zugestimmt. „Dies kann erst erfolgen, wenn die erforderlichen Gutachten ausgewertet und daraufhin überprüft worden sind, ob alle Mängel abgestellt wurden“, sagte eine Sprecherin. Zudem bestünden weiter Zweifel, ob der Betreiber „künftig in der Lage sein wird, angemessene Garantien für einen ordnungsgemäßen Betrieb zu geben“.

Bereits 2012 hatte es Ermittlungen gegen den Schlachthof gegeben. Das Verfahren sei eingestellt worden, sagte die Kieler Oberstaatsanwältin Birgit Heß. Der Betrieb ist nach eigenen Angaben einer der größten Rindfleischbetriebe in Norddeutschland mit bis zu 500 Schlachtungen am Tag. Am Standort Bad Bramstedt arbeiten 330 Menschen.  (dpa)