: Methode Sparstrumpf
CHARITÉ Die Universitätsmedizin steht im Verdacht, Drittmittel zweckentfremdet zu haben
Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres (SPD) hat den Charité-Vorstand aufgefordert, den Umgang mit nicht genutzten Fördergeldern transparenter zu gestalten. „Der Vorstand muss Vorschläge erarbeiten, wie das Verfahren geändert werden kann. Außerdem haben wir eine Tiefenprüfung angesetzt. Wir brauchen Transparenz“, teilte sie am Donnerstag mit.
Als Vorsitzende des Charité-Aufsichtsrates hatte sie ebenso wie der Charité-Finanzausschuss erst vor Kurzem erfahren, dass offenbar nicht genutzte Drittmittelzuschüsse bereits beendeter Projekte auf Sonderkonten verwahrt worden waren.
Laut Berliner Morgenpost vom Donnerstag handelt es sich um rund 40 Millionen Euro. Die Charité spricht laut Zeitung von „zweistelliger Millionenhöhe“. Eine Stellungnahme gab es am Donnerstag zunächst nicht. Wirtschaftsprüfer hatten diese seit Jahren vollzogene „Park-Praxis“ als Verstoß gegen das Haushaltsrecht kritisiert, als sie die Haushaltsaufstellung für 2013 prüften.
Neben den rund 190 Millionen Euro, die das Land Berlin jährlich an die Charité gibt, sammelt die Universitätsmedizin Drittmittel: projektgebundenes Geld aus Industrie oder Wissenschaftsorganisationen. Im Jahr 2012 waren dies 154 Millionen Euro. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft etwa, die 42 Millionen Euro beisteuerte, fügte dabei zu den Projektzuschüssen seit 2007 noch mal ein Fünftel für projektgebundene Verwaltungskosten hinzu. Um diese nicht komplett aufgebrauchten Zuschüsse geht es nun. (dpa)