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unterm strich

Plötzlich schaut man aufs Geld: Vier der fünf Gemälde von Gustav Klimt, die Österreich nach jahrelangem Rechtsstreit zurückgeben musste, werden versteigert. Das Auktionshaus Christie's wird die Kunstwerke auf Wunsch der Erbin Maria Altmann am 8. November in New York zum Verkauf anbieten, meldete die New York Times in ihrer Samstagsausgabe. Die drei Landschaftsbilder und das Porträt „Adele Bloch-Bauer II“ aus dem Jahre 1912 sollen zusammen rund 100 Millionen Dollar wert sein. Alle fünf Gemälde sind noch bis zum 9. Oktober in der Neuen Galerie in Manhattan zu sehen. Das fünfte Bild, ein goldglänzendes Porträt von Adele Bloch-Bauer aus dem Jahre 1907 mit dem Spitznamen „Goldene Adele“, gilt als das teuerste Gemälde der Welt. Der amerikanische Kosmetikunternehmer Ronald S. Lauder hatte es zum Spitzenpreis von 135 Millionen Dollar (107 Millionen Euro) für die Neue Galerie erstanden.

Lauder hat das Museum an der Fifth Avenue in Manhattan, das sich vorwiegend deutscher und österreichischer Kunst widmet, mitbegründet. Die in Los Angeles lebende Maria Altmann, eine der Nichten von Adele Bloch-Bauer und deren Mann Ferdinand Bloch-Bauer, hatte jahrelang mit der österreichischen Regierung um die Rückgabe der fünf Klimt-Gemälde gekämpft. Die Bilder waren 1938 von den Nazis konfisziert worden. Der jüdische Zuckerfabrikant, dessen Frau 1925 an Gehirnhautentzündung starb, flüchtete in die Schweiz. Bevor er 1945 starb, vermachte er die Bilder seinen Nichten und Neffen.

Ein großes Lob der Programmpflege: Die Kinopreise des Kinemathekverbundes sind vergeben worden. Freuen darf sich unter anderem das Filmmuseum München. In der Kategorie der Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern gewann es den ersten Preis für sein „vorbildliches Kinematheksprogramm mit vielen Stummfilmen, Retrospektiven und filmhistorisch bedeutsamen Werken“. Der zweite Preis ging an das Kino im Sprengel Hannover für sein „künstlerisch und politisch engagiertes, vielfältiges Programm“. Außerdem wurden das Filmhaus Nürnberg, das Kommunale Kino Freiburg, das Kino Zebra in Konstanz und das Kommunale Kino Offenburg ausgezeichnet.

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