: Die Linke will mehr Geld für Kitas
FRÜHFÖRDERUNG Die Linkspartei veranstaltet am Wochenende eine öffentliche Konferenz zur Zukunft der Kindertagesbetreuung und fordert steuerfinanzierte Kitas und einen Rechtsanspruch für Krippenkinder
Nach der umstrittenen Kita-Gebührenerhöhung durch den schwarz-grünen Senat macht die Linke mobil für eine andere frühkindliche Förderung. Auf einer zweitägigen, öffentlichen Kita-Konferenz am kommenden Wochenende diskutiert die Partei unter dem Titel „Klugscheißer früh fördern!“ mit Vertretern der Gewerkschaften, des Landeselternausschusses, Betriebsräten und Wissenschaftlern über die frühkindliche Bildung, die Lage der Kitas, das Kita-Gutscheinsystem und dessen Folgen.
Zur Debatte steht dabei auch eine grundlegende Neuorganisation der Kita-Finanzierung. „Der Zugang zu Bildung von der Kita bis zur Uni muss grundsätzlich gebührenfrei sein und über Steuern finanziert werden“, fordert die Fraktionschefin der Linken, Dora Heyenn.
Referenten auf der Kitakonferenz sind unter anderem Klaus Bullan (Vorsitzender GEW), Ulli Wöckner (Betriebsratsvorsitzender Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten) und Tim Kunstreich (FH Rauhes Haus). „Gemeinsam wollen wir für ein besseres Verständnis für frühkindliche Bildungsprozesse sorgen und daraus Kriterien für eine bessere Kita entwickeln“, sagt Mehmet Yildiz, jugendpolitischer Sprecher der Linken.
Die Ausstattung der Kitas darf aus seiner Sicht keine Frage der aktuellen Kassenlage sein. „Wer will, dass alle Kinder die deutsche Sprache schon in der ersten Klasse beherrschen, der schafft einen Rechtsanspruch für alle Kinder ab dem ersten Lebensjahr“, so Yildiz weiter. Zumindest aber alle zweijährigen Kinder sollten wie etwa in Berlin einen verbürgten Anspruch auf einen Kindergartenplatz haben. Ein weiteres Ziel sei, so Dora Heyenn, „eine hochwertige Kita-Betreuung und keine Aufbewahrungsorte für Kinder, deren Eltern arbeiten müssen“. MARCO CARINI
Kitakonferenz: Samstag, 23. 10., 10 – 17 Uhr, Sonntag, 24. 10., 10 – 16 Uhr, Louise Schröder Schule, Thedestr. 100. Weitere Infos unter: www.linksfraktion-hamburg. de/fraktion/kitakonferenz/aktuelles/