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Archiv-Artikel

Protest gegen Sammelabschiebung

MENSCHENRECHTE Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern protestiert gegen Abschiebung von über 200 Roma nach Serbien. Auf dem Balkan droht ihnen laut Flüchtlingsrat die Verelendung

Es herrsche eklatanter Mangel an Arbeit, Essen und medizinischer Versorgung

Der Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern protestiert gegen die geplante Rückführung von Roma-Flüchtlingen nach Serbien. Nachdem der Winter-Abschiebestopp für Menschen aus dem Westbalkan am 31. März ausgelaufen war, plant neben Schleswig-Holstein und Hamburg auch Mecklenburg-Vorpommern für Dienstag (8. April) eine Sammelrückführung von ausreisepflichtigen Personen aus Serbien. Die Mehrheit der Betroffenen sind Roma.

Für Roma herrsche in Serbien ein eklatanter Mangel an sauberen Unterkünften, Ausbildung, Arbeit, Essen und medizinischer Versorgung, so Ulrike Seemann-Katz, Vorsitzende des Flüchtlingsrates M-V. Die Rückkehrer erwarte „Verelendung, Analphabetismus und Ghettoisierung.“ Der Flüchtlingsrat fordert die Europäische Union und die Bundesregierung auf, sich „endlich ernsthaft“ für die Einhaltung der Menschenrechte der Roma auf dem Balkan einzusetzen. Staaten, die Menschenrechte missachteten, dürften nicht zu „sicheren Herkunftsländern“ erklärt werden.

Abgelehnte Asylbewerber aus den Balkanstaaten müssen seit vergangenem Dienstag mit ihrer Abschiebung aus Mecklenburg-Vorpommern rechnen. Der Winter-Abschiebestopp für schutzbedürftige Flüchtlinge aus den Balkanstaaten wurde wegen der derzeit herrschenden Temperaturen von rund 20 Grad Celsius nicht über den 31. März hinaus verlängert.

Ende Februar hielten sich insgesamt 1.278 Personen aus den Balkanstaaten im Nordosten auf, von denen 238 ausreisepflichtig sind.  (epd)