BORIS PALMER IN DREI DATEN

28. Mai 1972: Boris Palmer wird im schwäbischen Waiblingen geboren. Sein Vater ist Helmut Palmer, Obsthändler, Baumfachmann und Bürgerrechtler. In vier Jahrzehnten tritt er über 200-mal bei Wahlen an, als unabhängiger Kandidat gegen den Rest der Parteiendemokratie – immer vergeblich.

25. März 2001: Boris Palmer schafft mit 28 Jahren das, was sein Vater nie erreicht hat: er wird Abgeordneter des Landtags von Baden-Württemberg. Bei den Grünen kümmert er sich um Umwelt- und Verkehrspolitik.

22. Oktober 2006: Oberbürgermeisterwahl in Tübingen. Palmer will (nach Mühlacker, Konstanz und Freiburg) vierter grüner OB werden. Dazu muss er Brigitte Russ-Scherer, die Amtsinhaberin von der SPD, schlagen. Die Grünen sind in der Unistadt stark, um zu gewinnen, müsste Palmer jedoch auch bei traditionellen CDU- und FDP-Wählern Stimmen holen. Dabei dürfte ihm helfen, dass die FDP keinen Kandidaten stellt und der CDU-Bewerber zurückgezogen hat – wegen eines Bänderrisses und Aussichtslosigkeit. Zudem im Rennen: die Bundestagsabgeordnete Kornelia Möller (Die Linke) und der Polizist Hans-Jörg Stemmler. Er ist CDU-Mitglied, kandidiert aber ohne deren Unterstützung. LÖW