: Deutlich mehr Menschen brauchen Wohngeld
STATISTIK Besonders viele Rentner mussten in den vergangenen Jahren Wohngeld beantragen
Die Zahl der Berliner Wohngeldbezieher ist in den vergangenen Jahren wieder gestiegen. Dabei sind Rentner besonders häufig von dem Zuschuss abhängig, wie aus dem Statistischen Jahrbuch 2010 für Berlin hervorgeht. Im Jahr 2009 erhielten rund 38.000 sozial schwache Haushalte Wohngeld. Das waren rund 60 Prozent mehr als 2007, als nur rund 24.000 Haushalte betroffen waren.
Rentner stellten mit fast 19.000 Haushalten die größte Gruppe. Ihre Zahl stieg seit 2007 um 37 Prozent. Auch bei rund 5.600 Angestellten, rund 4.300 Arbeitern, etwa 3.500 Studenten und zirka 2.900 Arbeitslosen reichten die Einkünfte nicht für die Miete. Bei den Selbstständigen waren im Jahr 2009 rund 1.500 Haushalte auf staatliche Hilfe angewiesen. Betroffen sind inzwischen auch zunehmend Pensionäre (20) und Beamte (162), wenn auch in einem insgesamt kleineren Umfang. Menschen, die im Berufsleben stehen (rund 11.600), müssen insgesamt deutlich seltener Wohngeld beantragen als Nichterwerbstätige (rund 23.700).
Noch vor der Hartz-IV-Reform gab es allerdings deutlich mehr Wohngeldempfänger. 2004 waren es beispielsweise rund 150.000 Haushalte in Berlin. Bezieher von Hartz IV haben keinen Anspruch auf Wohngeld.
2,1 Prozent aller Haushalte
Bundesweit haben Ende 2009 rund 860.000 Haushalte Wohngeld bezogen – fast die Hälfte mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Insgesamt erhielten demnach am Ende des vergangenen Jahres 2,1 Prozent aller privaten Haushalte Wohngeld, 2008 waren es noch 1,5 Prozent.
Ein Grund für den Anstieg sind den Statistikern zufolge Leistungsverbesserungen für die Wohngeldbezieher durch die Wohngeldreform, die der Bundestag und der Bundesrat zum 1. Januar vergangenen Jahres beschlossen hatten. (dpa, afp)