Mehr Schutz für Kinder gefordert

Vor einer Vernachlässigung des Kinderschutzes wegen knapper Staatskassen hat das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk Lazarus (EJF) gewarnt. Außerdem müssten Jugendämter, Familiengerichte und Betreuungseinrichtungen besser zusammenarbeiten, sagte gestern der Vorstandsvorsitzende des Hilfswerks, Siegfried Dreusicke. Wegen der Kosten käme es immer wieder zu Fehlentscheidungen bei Jugendämtern und Familiengerichten, beklagte Dreusicke. So sei im vergangenen Jahr in Reinickendorf erst nach dem 50. Diebstahl die Unterbringung eines Kindes in einer betreuten Einrichtung erwogen worden. Die Behörden hätten das Kind schließlich der Psychiatrie übergeben. Ein frühzeitiges Eingreifen hätte vieles verhindern können. Das EJF kümmert sich seit 112 Jahren um den Kinder- und Jugendschutz. Der bundesweit tätige freie Träger unterhält zahlreiche Fürsorgeeinrichtungen. DDP