: „Das ist kein Widerspruch“
MEDIZIN Die einzig anerkannte Klinik für Naturheilverfahren im Norden stellt sich vor
■ 44, ist Facharzt für Innere Medizin und Chefarzt der Bremer Klinik für Naturheilverfahren.
taz: Ihre Klinik für Naturheilverfahren am St.-Joseph-Stift gibt es jetzt seit knapp drei Jahren. Wie ist die Bilanz?
Andreas Bünz: Toll! Die Klinik ist klein geplant worden, wir haben mit acht Betten begonnen, die zunächst nicht vernünftig ausgelastet waren. Inzwischen haben wir aufgestockt und planen, weiter zu wachsen.
Warum hatten Sie Probleme?
Diese Medizin ist neu hier im Norden und mit vielen Ressentiments behaftet – obwohl wir sehr seriös arbeiten. Wir machen eine solide, konventionelle innere Medizin und behandeln gleichberechtigt mit komplementären Heilverfahren. Beides ergänzt sich perfekt, das ist kein Widerspruch. Die konventionelle Medizin ist unschlagbar dort, wo sie eine fassbare Krankheit haben. Dort, wo der Mensch schon krank ist, es keine Befunde gibt, macht sie nichts. Da arbeiten wir mit Naturheilverfahren, wie die Ärzte sie verstehen, mit Homöopathie und traditioneller chinesischer Medizin.
Sie sind immer noch die einzige Klinik ihrer Art im Norden?
Die einzige mit Kassenzulassung. Die Klinik ist nach wie vor noch nicht bekannt genug. Das braucht Zeit. Zudem gibt es hier im Norden, anders als im Süden, die tradierte komplementäre Therapie nicht. Vielleicht ist das die evangelische Schule. Und der neue Gott der Medizin ist ja die evidenzbasierte Medizin. Die entsteht im Bereich der komplementären Heilverfahren gerade.
Homöopathie ist in vielen Medien gerade wieder in Verruf geraten. Schadet Ihnen das?
Nein, überhaupt nicht. Und wir bestehen ja nicht nur aus Homöopathie. Wir haben eine ganz komplexe, intensive Therapie, bei der wir in sehr kurzer Zeit sehr viel machen. Unsere Patienten bekommen mindestens 120 Therapieminuten pro Tag. Anderswo sind 30 Minuten schon viel. INT.: JAN ZIER
Tag der offenen Tür: 10-17 Uhr, Schwachhauser Heerstraße 54